Was waren eure überwiegenden Schlussmach-Gründe?
Im Internet kann man ja einiges über die häufigsten Schlussmach-Gründe nachlesen. Manche sind lustig, manche skurril und wiederum andere fast lächerlich. Kennt ihr dieses Gefühl des „Schlussmachens“ auch und was waren denn eure überwiegenden Gründe dafür? Habt ihr euch da eher schwer getan damit oder ging das mehr oder weniger schmerzlos und von jetzt auf gleich?
Ich habe mich sehr schwer getan, weil es mein erster Freund war und ich einfach auch irgendwie keine Erfahrung hatte, wie man das macht, wie eine Beziehung laufen muss und so weiter, da ich auch noch sehr jung war. Mein Grund war und das mag wirklich bescheuert anmuten, aber ich habe keine Gefühle für ihn gehabt. Zwar habe ich es mir lange Zeit gewünscht, dass da etwas ist, aber letztendlich habe ich es mir eingeredet, denn da war nichts und wir hatten auch fast nichts gemeinsam.
Zudem hatte ich mich richtig stark in seinen Freund verknallt. Letztendlich fiel es mir nicht schwer das dann zu sagen, dass ich die Beziehung nicht mehr möchte und dennoch war es im Nachgang komisch, weil wir lange zusammen waren und er auch nicht aufgehört hat, mich wegen der Beziehung zu belästigen.
Das war von Beziehung zu Beziehung unterschiedlich. Ich würde aber auch sagen, dass es im Endeffekt immer der gleiche Grund war, und zwar, dass ich keine richtigen Gefühle mehr für meinen Partner hatte. Bevor ich das merkte, störten mich dann immer die kleinsten Dinge oder ich habe andere Gründe vorgeschoben wie zum Beispiel, dass mein Freund nicht der hellste wäre, naiv ist oder zu egoistisch in der Beziehung handelt.
Es hat auch oft gedauert bis ich zu der Erkenntnis gekommen bin, dass ich Schluss machen möchte, meistens über einen Monat. Es dann letztendlich umzusetzen war schon schwieriger, weil ich meine Partner auf freundschaftliche Weise immer noch gemocht habe und nicht verlieren wollte. Bis jetzt hat es, bis auf eine Ausnahme, aber immer geklappt dass wir nach wie vor noch Kontakt haben und befreundet sind.
Ich selber hätte mir nie schwer getan, wenn ich nicht immer so mitfühlend wäre. Mir ist es dann schlussendlich schlecht gegangen, weil ich gesehen habe, dass die Person so gelitten hat, mit der ich Schluss gemacht habe. Bisher war es zweimal der Fall.
Ich hoffe, dass ich so etwas nicht mehr, oder lange nicht mehr mitmachen muss. Denn was fast niemand glaubt, es ist für den Schluss machenden genau so schlimm und ab und an noch schlimmer, wie für den Verlassenen. Weil man ja vielleicht Schuldgefühle in sich trägt. Vor allem, weil manche Expartner einem das einreden.
Überwiegend waren die Gründe, dass es keine gemeinsamen Interessen mehr gegeben hat, oder dass man den eigenen Lebensstil verändert hat. Vielleicht war man früher eher auf Party und Ausgehen und jetzt ist man eben reifer geworden. Wenn sich der Partner aber nicht ändert, ist das wohl ein Grund zum Schluss machen.
Eine andere Abhängigkeit wie zum Beispiel Spielsucht oder Kaufsucht könnte ebenso ein Grund sein. Bei mir war es einmal der Fall, dass ich mich getrennt habe, weil mein Freund permanent nur vor den Konsolen und ansonsten vor dem Smartphone gesessen hat. Das ging dann so weit, dass er sogar beim Essen mit dem Smartphone da saß.
Unsere Beziehung ging dann den Bach runter, weil wir nicht mehr miteinander gesprochen haben, weil er ja ständig anderweitig beschäftigt war. Ich sah das irgendwann nicht mehr ein und die Beziehung wurde dann beendet.
Na, übereinstimmend kann man bei mir anführen, dass es nicht mehr gepasst hat. Die Ursachen für den Sand im Getriebe waren allerdings immer andere. Beim ersten Mal war es, weil keinerlei Entwicklung möglich war. Das wusste ich vorher, nur war ich zu jung, um es als Problem zu sehen. Der junge Mann hatte mir da nichts vorgemacht.
Ich fand das schwer, weil ich ihn immer noch geliebt habe. Aber die Aussicht damals schon zu wissen, wie sein Leben und auch sein Denken heute aussehen wird, fand ich zu erschreckend. Die Entscheidung war aber definitiv richtig. Sein Leben ist so, wie er es immer wollte. Ich wäre lieber aus dem Fenster gesprungen.
Nummer 2 und 4 wollten plötzlich dringend heiraten und Kinder. Beide boten den goldenen Käfig mit Rundumversorgung. Das ist nun auch nichts, was ich mir vorstellen kann. Da blieb nur die Flucht, das war leicht, weil ich ansonsten einem Leben, das ich nicht möchte, hätte zustimmen müssen.
Nummer 3 dagegen war sehr schwierig. Das wäre ein Mann zum gemeinsam alt werden gewesen. Dummerweise war er untreu. Die Trennung war sehr belastend. Er stalkte und ließ mich nicht weg, mein Herz hing immer noch an ihm. Da habe ich fast ein Jahr gebraucht, um alle Vorbereitungen zu treffen und dann vom Erdboden zu verschwinden. Heute ist er längst wieder präsent, aber es macht mir nichts aus. Ich wäre wohl irritiert, wenn er plötzlich weg wäre.
Bei mir kam es eher zu Trennungen, wenn man unterschiedliche Ziele im Leben entwickelt hat und daher kein Kompromiss möglich gewesen ist, was eine gemeinsame Zukunft anging. Ich kenne aber auch Paare, die sich aus anderen Gründen getrennt haben. Ein Grund war beispielsweise, wenn einer von beiden fremdgegangen ist oder wenn man nicht kompatibel gewesen ist was die Einstellung zum Sparen angeht.
So kenne ich ein Pärchen, das sich wegen der Finanzen ständig in die Wolle kriegt. Sie spart und bildet Rücklagen (beide unverheiratet), er verprasst das Geld, haut es auf den Kopf und sieht nicht ein, seine Schulden aus Studienzeiten abzubezahlen. Sie sieht aber nicht ein, dass sie ständig alles finanzieren muss, weil er nicht mit seinem Geld umgehen kann, obwohl er als Ingenieur sehr gut verdient. Da kriselt es deswegen auch ziemlich massiv. Meine Bekannte meinte zu mir vor einigen Tagen sogar, dass es sein kann, dass eine Trennung kommt. Ich rechne im Moment mit dem schlimmsten, denn das Problem besteht seit Jahren und es ist keine Änderung in Sicht.
Bisher war ich eigentlich noch nie derjenige, der Schluss gemacht hat. Die meisten meiner ehemaligen Freundinnen sind glücklich verheiratet. Nur bin ich nicht der Ehemann. Unfreiwillig wurde ich so zum Ehevermittler. Natürlich war es nicht sehr schön festzustellen, dass man betrogen wurde.
Bei mir war es eigentlich immer der gleiche Grund: Wir haben einfach nicht zusammengepasst. Mangelnde oder schwindende Gefühle waren hingegen nie der Grund. Oft hatte ich bis zum Schluss noch starke Gefühle, wobei ich mich trotzdem getrennt habe, weil die Gefühle allein eben nicht ausgereicht haben, um eine funktionierende und glückliche Beziehung zu führen, zumindest nicht auf Dauer.
Innerhalb meiner ersten Beziehungen war es so, dass ich und die Kerle grundsätzlich nicht zusammengepasst haben. Wir waren von Grund auf unterschiedlich, egal ob von den Interessen, vom Charakter oder von den Zielen. Beim ersten Freund war es aber so, dass ich mit 19 Jahren aber unbedingt einen Freund haben wollte, so dass ich es gar nicht so schlimm fand, dass wir gar nicht so richtig zusammenpassten. Später habe ich mich dann von meiner rosaroten Brille blenden lassen.
In späteren Beziehungen war es dann so, dass man grundsätzlich schon zusammengepasst hat von den Interessen und vom Charakter her, wobei sich mit der Zeit herausgestellt hat, dass wir völlig unterschiedliche Pläne hatten, was die Zukunft anging. Dabei meine ich auch nicht die weit entfernte Zukunft, sondern die nahe Zukunft, die dann auch nach mehreren Jahren Beziehung eintrat.
Wir hatten da völlig andere Ansichten, was Kinder, Zusammenleben und solche Sachen anging, weshalb es einfach nicht gepasst hat. Das sind ja auch nicht unbedingt Sachen, bei denen man Kompromisse schließen kann, so dass man sich im Endeffekt trennen musste. Zwar waren da am Ende immer noch Gefühle im Spiel, allerdings wusste ich ja, dass es mich auf Dauer nur unglücklich machen würde, die Beziehungen fortzuführen, was es mir auch leichter gemacht hat, das Ganze zu verarbeiten.
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