Was wären für euch Gründe, Vorstellungsgespräch abzubrechen?
Ich habe noch nie ein Vorstellungsgespräch vorzeitig abgebrochen. Ich muss sagen, dass es aber auch noch nie Situationen gab, die dazu geführt haben, dass ich das Gespräch unbedingt vorzeitig abbrechen wollte. Ich wurde bisher glücklicherweise nie mit intimen Fragen gelöchert und die Stelle wurde dann im Gespräch auch so beschrieben, wie es in der Stellenanzeige stand.
Auch wenn es dann vielleicht doch einige negative Punkte gab oder das Gehalt nicht so attraktiv war, habe ich es mir später durch den Kopf gehen lassen, ob ich den Job annehmen will oder nicht. Ich habe nie direkt eine Absage erteilt und erst recht nicht das Gespräch vorzeitig abgebrochen. Was wären für euch Gründe, das Vorstellungsgespräch vorzeitig abzubrechen und habt ihr das vielleicht sogar schon einmal gemacht? Wie waren die Reaktionen?
Ich kann mir nicht vorstellen, ein Vorstellungsgespräch vorzeitig abzubrechen. Ich meine, würde man mir direkt an die Wäsche gehen und mich bedrängen wäre das was anderes. Aber so einen Fall hatte ich noch nie und schließe das daher aus, dass mir so etwas jemals passieren könnte.
Ich sehe ein Vorstellungsgespräch als eine Form von Übung an. Man kann üben, sich selbst zu vermarkten und bestmöglich zu verkaufen. Also selbst wenn ich im Laufe des Vorstellungsgesprächs merke, dass die Stelle doch nichts für mich wäre, ziehe ich das dennoch durch und verkaufe mich so gut es geht. Wie oft hat man schon die Möglichkeit, die Selbstvermarktung zu üben? So ist man vorbereitet und routiniert, wenn es dann um eine Stelle geht, die einem wirklich wichtig ist. Ich bin mit dieser Strategie bisher immer gut gefahren.
Ich bin schon in ein paar Vorstellungsgespräche geraten, bei denen schon nach wenigen Minuten klar war, dass meine Qualifikation und die Aufgaben, die mich erwartet hätten, absolut nicht zusammen gepasst haben. Diese Gespräche waren dann meistens kurz und für alle Beteiligten leicht peinlich. Aber ich musste nie die Initiative ergreifen und der Sache ein Ende bereiten, sondern meine Gesprächspartner haben mich höflich entlassen mit der unausgesprochenen Erkenntnis, dass das wohl ein Schuss in den Ofen war.
Ich würde allerdings auch nicht ausschließen, selbst ein Gespräch zu Ende zu bringen, wenn es offensichtlich nicht zielführend ist, weil eine Grundvoraussetzung nicht zutrifft, etwa, wenn man mir eine Teilzeitstelle zuschanzen möchte, obwohl Vollzeit inseriert war, oder beim Gehalt auf einmal ein Viertel fehlt. Ich bin nicht verpflichtet, mir lächelnd und nickend jeden Schmarrn anzuhören, damit ja nicht der Eindruck entsteht, ich würde auf einmal anfangen, hier Entscheidungen zu treffen. Ich muss ja nicht dramatisch werden und schreien "Ich breche das Gespräch hier ab!" - man kann auch höflich, aber bestimmt die Sache abkürzen und sich verabschieden.
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