Was verwirrt euch am meisten am anderen Geschlecht?
Natürlich kann man diesbezüglich nicht pauschalisieren, da jeder Mensch anders ist und man nicht für alle sprechen kann. Es gibt ja ganz viele verschiedene Klischees über Männer und Frauen - die ja aber eben trotzdem auf viele zutreffen, wenn auch nicht auf alle. Von daher kann ich schon sagen, dass es einiges gibt, was ich verwirrend am anderen Geschlecht finde - ich kann nun nicht alle Denkweisen so nachvollziehen, die viele Männer die ich kennengelernt habe, haben.
Gibt es etwas, was euch am anderen Geschlecht verwirrt? Wenn ja, worum handelt es sich dabei? Sind das typische Klischees, die ihr am anderen Geschlecht dann auch tatsächlich so beobachten konntet oder handelt es sich eher um irgendwelche anderen Sachen?
Meiner Ansicht nach hat das mit dem Geschlecht doch gar nichts zu tun. Ich kenne auch viele Frauen, deren Denkweise mich völlig verwirrt und irritiert, da ich eher der rationale Mensch bin und mit emotional reagierenden Menschen nicht viel anfangen kann. Oft erscheinen mir die Reaktionen auch übertrieben und sentimental. Vermutlich bin ich in dieser Hinsicht "männlich gestrickt", dass ich eher mein eigenes Geschlecht verwirrend finde und nicht das andere Geschlecht.
Wenn wir schon herzhaft in die Klischee-Kiste greifen sollen: Mich verwirrt mein eigenes Geschlecht oft mehr als die Männer, die mir so unterkommen. Ich habe immer das Gefühl, dass man als Frau unter Frauen viel mehr Fingerspitzengefühl und Vorsicht walten lassen muss, um niemandes Gefühle zu verletzen oder sich unbeliebt zu machen, während es in der Herrenrunde geradezu zum guten Ton gehört: "Zieh deinen Bierbauch ein, ich muss da vorbei!" zu raunzen. Um nur ein Beispiel zu nennen.
Unter männlichen Freunden und Bekannten habe ich immer das Gefühl, relativ ungeniert ich selbst sein zu können und auch mal etwas Blödes sagen zu dürfen und kein Anwesender interessiert sich für die Marke meiner Schuhe oder mein mangelndes Makeup. Bei Frauen, wenn es sich nicht gerade um meine besten Freundinnen handelt, die sich mit mir längst abgefunden haben, überwiegt dagegen oft der Eindruck, ein komplexes Tänzchen aus implizierten und ungeschriebenen Regeln und Wertungen absolvieren zu müssen, die sich noch dazu ständig ändern oder allen bekannt sind außer mir. Da sitze ich oft da und frage mich, was ich jetzt schon wieder gesagt/getan habe, das mich disqualifiziert.
Männer haben mich eigentlich noch nie verwirrt. Bei Frauen finde ich das Ganze schon viel komplizierter, da muss man sich ganz oft genau überlegen was man sagt, weil hinter dem Rücken dann gelästert wird, wenn man zu viel Zündstoff geliefert hat. Außerdem lächeln sie einen ins Gesicht und wollen einen am liebsten den Dolch in den Rücken stoßen. Die meisten Männer sind da direkter und das finde ich auch gut so.
Einzig schlimm finde ich es, wenn Männer nicht über Gefühle reden können und vielleicht etwas empfinden und das nicht sagen können, weil sie Angst davor haben sich verletzlich zu zeigen. So sind ja aber auch nicht alle und dieses Verhalten entsteht oft nach Verletzungen der Gefühle.
Mich verwirrt an den Männern, die ich kenne, gar nichts. Manchmal wünschte ich mir, ich wäre ein Mann, weil dann vieles einfacher wäre. Ich glaube, viele Männer machen sich weniger Gedanken über Verhaltensweisen von anderen und sich selbst. Die meisten Frauen, die ich kenne, sind komplizierter in ihrer Denkweise als die meisten Männer, die ich kenne. Sie interpretieren in gewisse Sachen viel mehr hinein. Aber es gibt natürlich auch Ausnahmen.
Richtig verwirrend finde ich andere Menschen normalerweise nicht, egal ob Mann oder Frau. Zwar verhalten sich die Menschen unterschiedlich, und nicht alles kann ich gut nachvollziehen, aber wir sind eben alle in gewisser Weise unterschiedlich gestrickt. Jedenfalls finde ich es an sich nicht verwirrend, wenn sich jemand anders verhält als ich es erwartet hätte. Es kann sein, dass ich überrascht bin, aber ich fühle mich nicht verwirrt. Das geht mir bei Männern und bei Frauen ähnlich.
lascar hat geschrieben:Jedenfalls finde ich es an sich nicht verwirrend, wenn sich jemand anders verhält als ich es erwartet hätte. Es kann sein, dass ich überrascht bin, aber ich fühle mich nicht verwirrt.
Das ist das Angenehme an Männern, dass sie nicht das Bedürfnis haben, diese für sie höchstens überraschenden Verhaltensweisen zu analysieren. Viele Frauen hinterfragen dann, warum sich diese Person so verhält und interpretieren da alles Mögliche hinein, bis hin zu Schuldgefühlen, dass sich diese Person so anders als erwartet verhält, weil sie selbst etwas falsch gemacht haben. Wenn eine andere Person schlecht gelaunt ist, überlegen sie sofort, was in seinem Privatleben nicht stimmen könnte bis hin zu einer laienhaften Psychoanalyse seines gesamten Umfelds. Ein Mann sieht einfach nur die schlechte Laune, weil mit dem linken Fuß aufgestanden, und geht dieser Person vielleicht für einen Moment aus dem Weg.
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