Was überzeugt euch vom Klimawandel?

vom 29.12.2019, 23:23 Uhr

Der Klimawandel ist nahezu unbestritten. Putin hat zwar unlängst gemeint, dass es unbewiesen sei, dass der Klimawandel wirklich menschengemacht ist, aber diese Position ist hier in Deutschland aktuell wohl nicht mehrheitsfähig. Daher würde ich mal gerne wissen, was für euch der Beweis für den menschengemachten Klimawandel ist?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Die Aussage von Putin ist um ganz ehrlich zu sein gleich dumm, unreflektiert und nur an den eigenen Interessen orientiert wie ähnliche Aussagen von Trump und Konsorten. Eine Person wie Putin ist nie im Leben so begrenzt in seiner Denkweise, dass er auch nur annähernd glauben kann, dass das was er von sich gibt stimmen kann. Es hilft natürlich seinen Interessen, die er ja seit geraumer Zeit in Russland recht erfolgreich durchsetzt.

Zu der eigentlichen Frage was der Beweis für den menschengemachten Klimawandel ist: zighunderte Studien von renommierten Universitäten, Forschungseinrichtungen und internationalen Organisationen wie der IPCC. Der Treibhauseffekt ist ja hinlänglich bekannt und ebenso die Auswirkung der Treibhausgase auf diesen Treibhauseffekt. Die unendlichen vielen Datensätze die hier in den letzten Jahrzehnten gesammelt wurden korrelieren ungemein mit der Veränderung des weltweiten Klimas. Wer hier noch ernsthaft daran glaubt, dass der Klimawandel nicht menschengemacht sei und diese Meinung nicht aus bspw. oben genannten Interessen vertritt, hat echt einen an der Waffel.

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» Windhauch » Beiträge: 134 » Talkpoints: 35,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es gibt Fachleute, die sich seit Jahrzehnten mit dem Thema beschäftigen und die sind sich fast alle einig bei dem Thema. Nur weil man nicht in der Lage ist wissenschaftliche Studien zu lesen und verstehen, bedeutet das noch lange nicht, dass die Ergebnisse nicht richtig sind oder gar, dass sie ja nur eine persönliche Meinung widerspiegeln würden, die man nach Lust und Laune ändern kann.

Und man muss auch ganz klar unterscheiden zwischen Wissenschaft und populistischen Politikern, die nicht nur keine Wissenschaftler sind sondern auch keine wissenschaftlichen Ziele verfolgen. Man muss schon ziemlich naiv oder einfach total dumm sein um Putins Aussage nicht als das zu sehen was sie ist - eine politische Aussage, die ein politisches Ziel verfolgt. Das gleiche gilt natürlich auch für Trump und Co.

Sieht man doch auch in Deutschland. Seit wann ist Klimaschutz für die Politiker wichtig? Seit jedes Jahr eine neue Studie mit neuen erschreckenden Zahlen und Beispielen über die Folgen des Klimawandels veröffentlicht wird? Natürlich nicht. Das Thema ist erst wichtig geworden nachdem CDU und Co. bei den Europawahlen viele Stimmen an die Grünen verloren haben. Wenn man denken würde, dass es mehr Stimmen bringt wenn man so tut als würde der Klimawandel nicht existieren, würde man diese Schiene fahren. Das primäre Ziel von Politik ist Machtgewinn und Machterhalt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Es gab auch Fachleute, die uns vor 15 Jahren erzählten, dass unser Sozialsystem nur mit Hartz IV gerettet werden würde. 2015 hat jeder gesehen, dass dies alles Quatsch war. Wie viele haben an die Lügen des Kommunismus geglaubt? Die Frage ist doch, ob wir uns wirklich eine eigene Meinung gebildet haben oder nur die Fakten nicht verstehen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich lebe ja nun inzwischen einige Jahrzehnte auf der Welt und habe aus eigener Anschauung gewisse klimatische Veränderungen bemerkt. Besonders auffällig finde ich das deutliche Schrumpfen der Gletscher, die noch in meiner Jugend deutlich größer und länger waren als heutzutage. Das Schrumpfen der Gletscher ist ein Prozess, den man auch als Laie gut anhand alter Fotos sehen kann.

Auffällig finde ich auch die recht ungewöhnliche Schneearmut im Winter. Wir haben beispielsweise jetzt schon Januar, und es ist in diesem Winter noch so gut wie kein Schnee im Raum München gefallen. Wobei das natürlich theoretisch auch kleinere natürliche Schwankungen sein könnten, aber die Statistiken zeigen schon eine allmählich sich verändernde Situation über einen längeren Zeitraum.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Auf Juri, du kannst es nicht lassen, oder? Das zeigt wieder deutlich, dass deine eigene Meinung auch nur einer Ideologie folgt, die Quatsch ist. Welche Wissenschaftler haben denn gesagt, dass es ohne Sozialreformen nicht geht? Ökonomie ist auch nur Philosophie! :lol: Das hat mit 2015 nun gar nichts zu tun. Eine politische Richtung ist auch nur Glaube und kein Wissen.

Beim Klimawandel sieht das anders aus. Natürlich gab es beim Wetter schon immer Schwankungen. Aber die waren immer lokal begrenzt. Da gab es Dürre und Hitze in der einen Region und Kälteeinbrüche, Überschwemmungen oder Schneemassen woanders. Was es aber noch nie gegeben hat, wenn es keinen starken Wandel gab, ist ein weltweit gleichmäßiger Temperaturanstieg.

Aber die globale Erwärmung ist da. Seit der Industrialisierung steigen die globalen Temperaturen und der Effekt beschleunigt sich. Sicherlich könnte man behaupten, das sei einfach eine Warmzeit. Aber selbst bei der letzten Warmzeit war es nur lokal begrenzt so warm wie heute, die globalen Werte waren kaum höher als vor der Industrialisierung.

Dazu kommt, dass man das, was jetzt passiert, genau berechnen kann. Schon Anfang der Achtziger wusste man, wie es sich in Abhängigkeit von CO2 entwickeln wird. Dagegen ist das, was ich selbst bemerke, nur im globalen Zusammenhang aussagekräftig.

Dass es in meinem Lebensumfeld seit meiner Kindheit immer wärmer und trockener wird, sagt allein nicht viel. Dass wir immer häufiger Extremwetter haben und Fauna und Flora sich deutlich verändern, sagt allein auch wenig. Dass das allerdings nicht nur hier passiert, sondern die ganze Welt betrifft, das sagt ziemlich viel. Das entspricht eben nicht dem natürlichen Lauf der Dinge.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Juri1877 hat geschrieben:Wie viele haben an die Lügen des Kommunismus geglaubt?

Kommunismus ist eine politische Ideologie und wie du ganz richtig erkannt hast kann man daran entweder glauben oder eben nicht. Eine politische Ideologie ist keine Wissenschaft. Obwohl ich nicht behaupten würde, dass Wissenschaft gänzlich frei von Ideologien ist hat Wissenschaft mit Glauben nichts zu tun. Dein Äpfel mit Birnen Vergleich geht mal wieder völlig am Thema vorbei. Und nein, Klimawandel hat auch nichts mit Hartz 4 zu tun.

Die Frage ist nicht, ob du die Fakten nicht verstehst, denn das kann man wohl als Tatsache voraussetzen. Die Frage ist eher, ob du verstehst um was es bei diesem Thema überhaupt geht und was nicht zu diesem Thema gehört.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Es geht nicht um den Klimawandel, sondern darum ob und wie sehr dieser Wandel vom Menschen beeinflusst wird! Es gibt zum Beispiel keine andere Erklärung, sondern nur Theorien. Und das Freisetzen von CO2, dass in Millionen Jahren als Öl oder Kohle eingelagert wurde, dürfte in so kurzer Zeit kaum ohne Folgen bleiben.

Dagegen werden erst seit 100 Jahren weltweit die Temperaturen gemessen und in vielen Teilen der Welt gab es keine Aufzeichnungen über frühere Jahre oder sie sind recht ungenau. Was war zum Beispiel die Sinnflut in Wahrheit? In Wahrheit können wir kaum etwas über das Klima in den letzten Millionen Jahren sagen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Juri1877 hat geschrieben:Was war zum Beispiel die Sinnflut in Wahrheit?

Eine Geschichte aus der christlichen Mythologie, die den Gläubigen die Macht ihres Gottes vor Augen führen soll und ihnen eine Lektion über erwünschtes Verhalten und göttliche Strafen für falsches Verhalten lehren soll zum Beispiel? Das wird echt immer absurder hier. Ich bin raus. :lol:

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Juri1877 hat geschrieben:In Wahrheit können wir kaum etwas über das Klima in den letzten Millionen Jahren sagen.

Du meinst also wenn die Wissenschaftler zum Beispiel Bohrkerne aus der Arktis und Antarktis untersuchen, dann betreiben die in Wahrheit nur Hokus-Pokus und keine Wissenschaft? Wie genau würdest du denn Wissenschaft betreiben? Wir machen aus Mangel an eindeutigen Beweisen in den Augen mal weiter wie bisher, verbrauchen in hundert oder zweihundert Jahren mal einfach alle fossilen Brennstoffe der Erde, für deren Erzeugung die Erde Millionen von Jahren gebraucht hat und setzen damit über Millionen von Jahren gebundenes CO2 in wenigen Jahrzehnten frei und schauen dann mal was passiert?

Ich meine klar, dann hätte man definitiv einen Beweis dafür ob sich das Klima ändert, wenn wir massiv CO2 freisetzen. Das Blöde ist eben bloß, dass wir keine zweite Erde haben, um da einfach noch einmal von vorne anzufangen. Also ich weiß jetzt auch in Anbetracht meines noch ausstehenden Lebens und das meiner Kindern jetzt nicht wirklich, ob ich so einen wissenschaftlichen Versuch wirklich brauche.

Wohingegen sich ja die Frage stellt, was wir wirklich verlieren, wenn wir jetzt mal versuchen etwas weniger CO2 auszustoßen. Ja klar, es kann uns im Gegensatz zum aktuellen Lebensstil etwas Geld kosten. Aber am Ende des Tages passiert doch sonst nichts anderes. Wenn der CO2-Ausstoß keinen Einfluss auf das Klima hat, dann nimmt die Geschichte halt den gleichen Lauf als würden wir weiter CO2 rausballern, was das Zeug hält. De facto also erst einmal keine Verschlechterung. Hat unser CO2-Ausstoß aber doch einen Einfluss, dann dürfte sich mit einer Reduktion der Klimawandel zumindest abschwächen lassen oder vielleicht auch aufhalten lassen.

Unterm Strich heißt das also für mich rein pragmatisch, dass es kein Risiko gibt, wenn wir uns am Umweltschutz durch CO2-Reduktion versuchen, dafür aber die Chance unser zukünftiges Leben besser zu gestalten. Machen wir weiter wie bisher, besteht kein zusätzlicher Nutzen, dafür aber das Risiko, dass sich das Klima weiter negativ beeinflusst mit allem was dazu gehört. So ganz ehrlich kann ich bei der Betrachtung da nicht verstehen, wie man sich da für ein Weiter so entscheiden kann, wenn doch der erste Weg durchaus für uns möglich ist.

Um aber auf die Eingangsfrage zurückzukommen. Es ist natürlich völlig subjektiv, wenn man aus den eigenen Erfahrungen schließt. Aber zumindest gefühlt, habe ich die letzten Sommer wesentlich heißer erlebt und vor allem die Jahre deutlich trockener. Auch kommt es mir im Winter so vor als würde deutlich seltener und weniger Schnee fallen. Das ist jetzt natürlich nur eine persönliche Wahrnehmung und betrifft nur einen sehr kurzen Zeitraum. Aber zumindest das persönliche Empfinden stützt durchaus die Behauptungen der Wissenschaftler das sich das Klima wandelt.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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