Was tun, wenn man Veganer für mehrere Tage zu Besuch hat?
Mein bester Freund bekommt nun demnächst Besuch von einer guten Freundin von ihm, die er schon lange nicht mehr gesehen hat. Da die Freundin momentan sehr weit weg wohnt, möchte sie dann auch mehrere Tage bei ihm verbringen, zumal sie auch frei hat und es sich dann auch anbietet. Mein bester Freund hat ja auch eine größere Wohnung, in der er allein wohnt.
Nun ist es so, das die Freundin Veganerin ist, während mein guter Freund sehr gerne Fleisch und andere tierische Produkte isst. Mit veganer Ernährung hat er sich auch noch nie auseinandergesetzt, so dass es ihm extrem schwer fallen würde, nur vegan zu kochen, obwohl er sonst sehr gerne kocht. Er überlegt nun, wie er das machen wird und ob er dann die ganze Woche eben auch selbst auf tierische Produkte verzichtet und sich veganes Wissen aneignet. Allerdings wäre das schwer für ihn.
Er hat dann auch überlegt, die Freundin selbst bei sich kochen zu lassen, was für sie kein Problem wäre. Allerdings meint er, dann ein schlechter Gastgeber zu sein, weshalb er auch schon überlegt hatte, ob er dann für die Woche immer mit ihr Essen geht.
Was würdet ihr an der Stelle meines besten Freundes tun? Würdet ihr dann auch selbst auf tierische Produkte verzichten, wenn ihr selbst für mehrere Tage einen Veganer zu Besuch hättet? Würdet ihr vielleicht zweimal kochen oder dürfte die Person selbst kochen?
Ich würde zunächst mal mit ihr zusammen einkaufen. Da kann man schon einiges besprechen und vielleicht reden sie dann auch über Rezepte und so weiter. Ansonsten kann er nun aber auch schon mal nach ein paar Gerichten im Internet suchen. Immerhin gibt es ja beispielsweise auch bei Chefkoch die Möglichkeit nach veganen Rezepten zu suchen. Das kann man ja nutzen. An seiner Stelle würde ich dann die Woche auch mal so essen. Schaden kann es ja nicht und vielleicht bringt ihm das auch ein bisschen.
Es gibt doch nicht nur gekochte Mahlzeiten. Frühstück und Abendessen (oder wenn man abends kocht, dann eben die Mahlzeit zwischendrin) kann doch jeder gestalten, wie er will. Da schmiert ja jeder sein eigenes Brot oder Brötchen und so kann er dann eben zu diesen Mahlzeiten ohne Probleme Fleisch und Wurst essen. Und eine Woche lang bei den Hauptmahlzeiten auf Fleisch zu verzichten, wird doch nicht so schwer sein.
Allerdings kann man doch auch ganz einfach gemeinsam vegan kochen und er macht sich eben ein Steak oder irgendetwas anderes Passendes dazu. Es ist doch gar nicht notwendig, wirklich zwei komplett unterschiedliche Gerichte zuzubereiten.
Ansonsten finde ich den Tipp von Ramones sehr gut. Einfach gemeinsam einkaufen gehen. Es bringt ja jetzt auch nichts, wenn er alleine das einkauft, was er so an Veganem findet und sie mag das alles gar nicht. Vegan ist ja genauso vielfältig wie alles andere. Zum Schluss hat der Kühlschrank voller Sojasachen und sie mag gar kein Soja.
Ich finde, er kann sich einfach von ihr die vegane Ernährungsweise zeigen lassen. Das heißt ja nicht, dass er diese Ernährungsweise annehmen muss. Aber es ist doch nie verkehrt, neue Dinge kennenzulernen. Immerhin gibt es immer mehr Veganer und wenn man dann selber so gar keine Ahnung davon hat, muss man doch auch ein bisschen neugierig sein, wovon die alle reden.
Das kommt auf die Art von Veganer an. Wenn sie zu der Art gehört, die ihre Ernährung überhaupt nicht umgestellt haben sondern tierische Produkte einfach durch die Ersatzprodukte auf dem Labor ersetzt haben ist das super einfach. Dann kauft man einfach ein Steak und ein veganes "Steak" und kocht die Beilagen zusammen. Oder man verteilt einen Auflauf auf zwei Formen und auf eine kommt Käse und auf die andere Analogkäse.
Wenn sie auf verarbeitete Lebensmittel verzichten möchte wird das ganz natürlich komplizierter, aber ich frage mich gerade, warum er das nicht einfach mir ihr bespricht vor ihrem Besuch. Es ist doch nicht unhöflich die Freundin zu fragen, wie sie sich ernährt und wie sie sich das während ihres Aufenthaltes gedacht hat. Vielleicht kann sie ja dann auch schon mal eine kleine Einkaufsliste durchgeben, damit sie nicht gleich nach ihrer Ankunft los ziehen muss um zum Beispiel Milch für ihren Kaffee zu kaufen.
Ich verstehe nicht so ganz, weshalb er das nicht einfach mir ihr bespricht. Sich eine Woche mal vegan zu ernähren, wird ihm mit Sicherheit nicht schaden. Da er selbst ja sehr gerne kocht, müsste er es doch gut finden, mal gezeigt zu bekommen, wie man gutes veganes Essen zubereitet.
Es ist einfacher zusammen zu kochen, als auswärts abwechlungsreich vegan essen zu gehen. Gibt es denn genug vegane Restaurants in der Nähe oder soll sie immer nur Salat essen, während er sich ein Steak bestellt?
Es macht auf jeden Fall Sinn vorher zu überlegen, was man auf den Tisch bringt. Man kann zwar gemeinsam einkaufen gehen, aber manche Zutaten sind doch besser übers Internet zu beziehen. Wenn einige der Zutaten nur für die paar Tage gebraucht werden, kann sie diese vielleicht einfach mitbringen? Es wäre schade, wenn er viele Geld ausgibt und diese dann wegschmeißen muss, weil er damit in seiner fleischlastigen Küche nach den Tagen nichts anfangen kann. Oder er gibt ihr die Sachen danach mit nach Hause.
Die meisten Veganer freuen sich, wenn sie Nichtveganern zeigen können, wie man ihr Essen zubereitet und dass es durchaus sehr lecker sein kann.
Das kommt immer darauf an, wie offen man selbst für so etwas ist. Vielleicht bin ich da etwas vorgeschädigt, aber seitdem ich mal eine vegane Fleischwurst probiert habe, die extrem widerlich war, sind diese Ersatzprodukte für mich gestorben. Ich würde auf gar keinen Fall eine Woche lang so essen wollen. Würde mich ein Veganer besuchen, würde ich aber bereits im Vorfeld klären, ob derjenige für sich selbst kochen möchte (manche wollen das ja auch unbedingt um sicherzugehen, dass wirklich alles vegan ist) oder ich das machen soll. Wenn ich der Gastgeber bin, muss ich da gegebenenfalls in den sauren Apfel beißen und mich belesen. Vielleicht würde ich auch das ein oder andere Gericht probieren, aber eine Woche lang würde ich das nicht durchhalten.
Die meisten Veganer wissen doch, dass sich die Menschen im Umfeld meistens eben nicht vegan ernähren und die meisten Leute über diese Ernährungsform auch gar nicht nachdenken. So wird die Veganerin den Fleischesser nicht stundenlang tadeln und ihn anbrüllen, wenn sie tierische Produkte im Kühlschrank findet, sondern ihm wohl anbieten, dass man gemeinsam kochen kann.
Für den ersten Hunger reicht es doch aus, wenn man einen veganen Brotaufstrich im Kühlschrank hat, eventuell ein paar Äpfel und Bananen und fürs Müsli eine Hafermilch oder Mandelmilch. Damit kann man den ersten Hunger stillen, bis man gemeinsam einkaufen geht. Die meisten Menschen mögen auch Nudeln mit Tomatensoße oder Spaghetti mit Knoblauch und Olivenöl, das ist nämlich auch vegan und schnell gekocht.
Ich würde meinem veganen Besuch einen Teil des Kühlschranks freiräumen und auswischen, damit keine Milchmoleküle auf dem Brokkoli landen, und als Allererstes mit ihr zusammen einkaufen gehen, damit die gute Frau ihren Bedarf an tierfreier Nahrung decken kann. Ich würde auch gerne mit ihr zusammen mindestens einmal essen gehen und dabei natürlich nicht darauf bestehen, dass ich mein Schnitzel bekomme und sie den kleinen Beilagensalat, weil die Karte sonst nichts Veganes hergibt. Aber damit wäre das Ende meines Entgegenkommens auch schon erreicht.
Umgekehrt würde ich schließlich auch nicht erwarten, dass meine vegane Gastgeberin für mich Schinken und besagtes Schnitzel heranschafft oder gar davon ausgehen, dass sie für die Dauer des Besuchs ihren mühsam zusammengebastelten Ernährungsstil wieder komplett umwirft. Aber ebensowenig würde ich mich in den veganen Ernährungsstil einarbeiten, weil dieser genügend Fallstricke bereithält, sodass Leute, die es wirklich ernst meinen, viele Dinge nicht essen können, die für den Laien perfekt vegan wirken, weil irgendein Gewürz darin aus Fisch gemacht ist oder was auch immer.
Und bevor ich meinen Kühlschrank aus falsch verstandenem Übereifer mit irgendwelchem Zeug vollstopfe, was am Schluss gar keiner essen möchte, würde ich lieber der Person die Regie überlassen, die sich damit auskennt. Auch meine Ernährung würde ich nicht komplett umstellen. Wenn ich jemanden zu Besuch bei mir wohnen lasse, muss die Person auch kompromissbereit genug sein, um zu verstehen, dass ich anders lebe als sie und bei mir andere Spielregeln gelten. Ansonsten würde ich auf ein schönes Hotel in der Nähe verweisen, wo es garantiert viel veganer zugeht als bei mir.
Ich würde ganz einfach mit dem Gast sprechen und fragen, was ich so einkaufen soll und kann. Ich denke, dass dies die einfachste Methode ist.Es kann ja gut sein, dass die Besucherin kein spezielles Essen möchte und eben das isst, was in dem Haushalt an veganem Essen vorhanden ist.
Wenn ich irgendwo zu Besuch bin, dann passe ich mich da mit dem Essen auch an und lasse einfach etwas weg, dass ich vielleicht mag . Eine Sonderbehandlung möchte ich da auch nicht und auch keine Umstände bereiten. Bei einem Veganer mag das etwas schwieriger sein, aber ich denke, dass man auch das irgendwie geregelt bekommt, indem man Absprachen trifft.
Ich denke, ich würde mich vorher schon mit ihr beraten, wie sie es gerne hätte. Und ich denke, es läuft darauf hinaus, dass sie einiges mitbringt, man dann zusammen einkauft und zusammen kocht, denn wenn man keine Erfahrungen mit veganem Essen hat, dann ist es sehr schwer, etwas Leckeres hin zu bekommen. Nichtveganer schaffen vielleicht so gerade eben noch ein Essen ohne tierische Produkte, aber es schmeckt selten gut.
Als Veganer hätte ich mit diesem Vorgehen auch kein Problem, denn es zeigt, dass er Rücksicht darauf nimmt und sie ernst nimmt. Wenn er auf Teufel komm raus einfach nur irgendwas zusammen braut oder wie in einem bestimmten Promi-Dinner als Vorspeise einfach eine rohe, unbehandelte Möhre serviert, würde ich es viel schlimmer finden.
Als Veganer weiß man dann auch, wo man welche Dinge bekommt, was einem schmeckt und worauf man achten sollte. Und einiges wird sie bestimmt auch mitbringen, denn für ein paar Tage etwa ein ganzes Glas Mandelmus zu kaufen, ist doch etwas teuer und unnötig.
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