Was tun, wenn man glaubt, von jemandem belogen zu werden?

vom 01.04.2018, 09:21 Uhr

Manchmal habe ich das Gefühl, von Leuten angelogen zu werden. Wenn es sich um irgendwelche Kleinigkeiten handelt, die eigentlich gar nicht mich sondern nur die andere Person betreffen, finde ich das Gefühl nicht weiter schlimm und ich lasse die Sache dann auch auf sich beruhen. Wenn es aber um mich geht und wenn es eine heikle Sache ist, stört mich dieses Gefühl schon sehr.

Ich glaube dann manchmal schon, am Gesichtsausdruck und allgemein am Verhalten der Person zu erkennen, dass sie nicht ganz ehrlich zu mir ist. Solange ich ihr aber nicht beweisen kann, dass sie mich tatsächlich anlügt, will und kann ich da auch nichts dagegen sagen. Dennoch ist das Gefühl sehr unangenehm. Kennt ihr das auch? Was kann man dagegen tun?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Es kommt sicherlich darauf an, in welcher Angelegenheit man das Gefühl hat, belogen zu werden. Wenn ich das schon gravierend finde, dann würde ich die Person ganz klar darauf ansprechen und das nicht so hinnehmen und auf sich beruhen lassen. Ich denke, dass man manche Leute in seinem Umfeld ja durchaus gut kennt und dann auch ein Gespür dafür entwickelt, ob diese eben lügen oder die Wahrheit sagen. Ich würde das dann ansprechen, wenn es mich belastet.

Oftmals ist es ja so, dass irgendwann die Wahrheit doch heraus kommt und immerhin hat man dann die Chance gegeben, dass die Person es noch richtig stellen und die Wahrheit sagen kann. Wenn ich mir aber unsicher bin, dass mich jemand belogen hat, würde ich das eher mit einer Freundin oder jemandem besprechen, dem ich vertraue. Und eben fragen, was diese von der Situation hält und ob ich da vielleicht zu viel hineininterpretiere.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Bei kleinen Lügen lasse ich es auch einfach durchgehen und bei großen Sachen spreche ich es immer an, wenn ich das Gefühl habe belogen zu werden. Beweise braucht man doch gar nicht, ich finde es besser, wenn man es anspricht. Immerhin ist es auch nicht schön so etwas zu denken und dann einfach weiterzumachen und das immer im Hinterkopf zu haben, sich zu ärgern und mies zu fühlen.

Letztendlich finde ich es besser, wenn man gemeinsam das Gespräch sucht. Wenn mir jemand erzählt er mag kein Brot und mag vielleicht nur bestimmte Sorten nicht, stört mich das nicht, aber wenn es darum geht, dass man nicht zu mir kommen wollte und dann einfach sagt man ist krank finde ich das schon wichtig, dass man es bespricht, wenn man das Gefühl hat belogen wurden zu sein. Selbst wenn es dann mal kurz Streit gibt, ist das ja nichts, was ewig anhält als negatives Gefühl. Ehrlichkeit ist mir in einer Beziehung und Freundschaft extrem wichtig.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde es auch sinnvoll, das dann anzusprechen, wenn man dieses Gefühl hat. Man muss ja einfach nur mal nachfragen, ob die Person sich bei dem, was sie da erzählt, auch sicher ist. Bei der Antwort würde ich dann genau auf die Gestik und Mimik achten und schauen, was passiert. So reicht es in dem Moment schon oft, eine Lüge aufzudecken, wenn es wirklich eine ist.

Sicherlich ist das bei unwichtigeren Dingen nicht nötig, aber bei wichtigen Dingen, die mich auch selber betreffen, möchte ich dann schon Gewissheit haben und spreche das darum auch an. Ich finde das Gefühl nämlich auch sehr unangenehm, wenn man dann die ganze Zeit im Hinterkopf hat, ob das wohl die Wahrheit ist. Lieber ecke ich mit meiner Frage vielleicht an, bin dann aber sicher, die Wahrheit zu kennen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Das kommt doch einfach auf die Person an. Ich kenne Personen, die leugnen jede Lüge, selbst wenn man sie darauf anspricht. Diese Charaktere kenne ich mittlerweile schon gut genug und kann sie zweifelsfrei identifizieren, sodass ich die Personen dann auch nicht mehr darauf anspreche.

Stattdessen habe ich mir dann angewöhnt, die Wahrheit durch die Hintertür herauszufinden, was oftmals auch ganz gut klappt und dann lache ich mich heimlich ins Fäustchen während die Person mich weiterhin anlügt, aber ich kenne die Wahrheit und tue nur so, als würde ich die Lüge glauben.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich habe das auch schon häufiger erlebt, dass es nichts bringt, wenn man die Person darauf anspricht und dann auf Ehrlichkeit hofft. Ich habe auch schon hintenherum herausgefunden, dass ich belogen wurde. Allerdings habe ich die Person dann darauf angesprochen und natürlich hat sie Ausreden erfunden und ich wusste direkt, dass sie mich wieder belügt. Ich ziehe dann meine Konsequenzen daraus.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich hasse lügen eigentlich wirklich wie die „Pest“. Also nur sprichwörtlich gemeint. Denn ich hasse es, wenn jemand es nicht einmal für Kleinigkeiten schafft, ehrlich zu sein. Ich bin der Typ Mensch, der zwar danach nicht alles auf die Goldwaage legt, was gesagt wurde, aber garantiert passe ich noch genauer auf, um die Lügen klarer zu entdecken. Ich habe eine sehr gute Menschenkenntnis und kriege Lügen immer raus ohne selbst bewusst danach zu suchen. Es reicht aus, 90 Prozent der Leute nur ins Gesicht zu gucken.

Für Kleinigkeiten würde ich da aber weniger ausrasten. Notlügen sollte man zwar nicht unterstützen, aber wenn man das nicht tut, kann vielleicht ein geplanter Heiratsantrag in die Brüche gehen und das wäre doch etwas schade im Hinblick des Aufwands. Bei sowas bin ich ganz locker, aber jede noch so kleine und banale Lüge in einer Beziehung und Freundschaft, geht mir auf den Keks.

Beispiel: Heute schreibt meine beste Freundin mir, ob wir uns treffen wollen. Ich habe geschrieben, dass ich heute einfach wirklich keine Lust habe, das wir uns ein andermal sehen oder morgen, aber heute nicht. Alles kein Problem und gut ist. Dafür kenne ich an der Zahl 10 Leute, die jetzt schon eine Ausrede und Lüge nach der anderen genutzt hätten, um dem Treffen zu entgehen, statt einfach ehrlich zu sein und das nervt mich an.

Die meisten Menschen lügen doch einfach nur, weil sie vermeidlich aufrichtig nicht sein können, weil sie sich selber einreden, andere möglicherweise mit einer ehrlichen „ich habe keine Lust“ Antwort oder andere Dinge zu verletzten. Das ist am Ende des Tages aber wahrlich nicht mein Problem, sondern das der Person, die für die Wahrheit in vielen Belangen zu sensibel ist.

Notlügen kann ich unter gewissen Umständen noch verstehen, aber nicht ständig. Planungen wie Geburtstage oder Hochzeiten setzen dies natürlich häufig bei einigen voraus. Doch ansonsten sollte man auch bei Kleinigkeiten ehrlich sein.

Ich spreche Leute auf Lügen an und wenn es zum Beispiel eine ist, nach dem Motto „keine Lust zu treffen, aber mich nicht getraut es zu sagen“ gebe ich auch offen zu verstehen, das man mir ruhig sowas sagen kann und auch Dinge, wo man glaubt mich zu verletzen, will ich ehrlich gesagt kriegen. Denn ich muss damit rein theoretisch umgehen und niemand anderes.

Ich wurde von Eltern, Familie, Ex-Freunde und Ex-Freundinnen so oft belogen schon zur Jugend/Kinderzeit und dann als herangehende Erwachsene, dass sich schon in frühster Kindheit meine offene Ruhrpottfresse gezeigt hat und ich jedem knallhart ehrlich meine Meinung gesagt habe, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dass ich jetzt etwas durch die Blume hätte sagen sollen, Notlügen verwenden könne usw. Ich bin da offen und direkt und das erwarte ich auch umgekehrt.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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