Was sollten beglaubigte Dokumente kosten dürfen?
Jeder muss mal wichtige Unterlagen beglaubigen lassen, egal ob es jetzt Zeugnisse oder andere wichtige Dokumente sind. Ich selbst musste vor kurzem zwei Zeugnisse beglaubigen lassen, wobei ich in meiner Stadt pro Exemplar 10 € pro Exemplar bezahlen musste, was ich persönlich schon ziemlich heftig und überzogen finde. Da ich direkt mehrere Kopien brauchte, ging das natürlich ziemlich ins Geld. Da kann man froh sein, dass man kein Schüler oder Student ist und sich das leisten kann, auch wenn so viel Geld für einen Stempel natürlich weh tun.
Solche Preise kenne ich aus meiner früheren Stadt überhaupt nicht. Da habe ich für eine Zeugniskopie keine 2€ zahlen müssen, wobei das auch schon länger her ist und sich Zeiten ja bekanntlich auch ändern. Ich empfinde diese Preise als ziemlich überteuert für das bisschen "Arbeit", wobei eine Freundin zu mir meinte, dass das ja noch günstig wäre, denn sie hätte damals in einer anderen Stadt mehr bezahlen müssen. Was sollte die Beglaubigung von Dokumenten eurer Meinung nach kosten dürfen und warum? Wie teuer ist das in eurer Stadt?
Ich war gestern auf dem Amt da ich neue Beglaubigungen brauchte. Verlangt wird dabei 4 Euro für ein Zeugnis und 2 Euro für ein Dokument. Sozusagen ist es abhängig davon, was man gerne hätte. Geburtsurkunden können generell nicht beglaubigt werden, dort muss man eine Abschrift für schlappe 12-25 Euro erstellen lassen, je nach dem wofür man das ganze braucht.
Daher lasse ich das meistens auf der Arbeit machen, denn beglaubigen darf jeder der ein Dienstsiegel hat. Mein Spieß hat so etwas und entsprechend darf er das auch. Da er zur Zeit aber im Urlaub ist und ich die Sachen noch diese Woche brauche, musste ich auf das Amt der öffentlichen Ordnung und das Standesamt zurückgreifen.
Aber ich habe auch schon kostenlose Beglaubigungen erhalten. Immer dann wenn ein Arbeitgeber das einfordert und Siegelberechtigt ist, kann man die Sachen dort beglaubigen lassen. Auf diese Weise habe ich schon für meine Bewerbungen von der Bundeswehr die Beglaubigungen kostenlos erhalten wie auch auf dem Finanzamt oder beim Roten Kreuz. Selbst die Pfarrgemeinden und Kirchen sind meistens etwas günstiger wenn man dort anfragt, als die offiziellen Behörden.
Ich kann mich noch erinnern, dass ich im Pfarramt früher 1 Euro pro Beglaubigung bezahlt habe zzgl. 10 Cent für die gemachte Kopie pro Seite. Dabei war es vollkommen egal was beglaubigt wurde, es gibt einfach ein paar Sachen wie z.B. Geburtsurkunden die normalerweise niemand beglaubigt außer das ausstellende Standesamt, weil sich in der Zeit ja einiges ändern kann wie z.B. der Name oder das Geschlecht. Oftmals wird daher auch ein Auszug aus dem Geburtenregister mit aktuellem Datum gefordert, da bleibt einem eh nichts anderes übrig als zum Standesamt zu rennen und das zu beantragen.
Ich weiß gar nicht mehr, wofür ich Beglaubigungen brauchte. Diese waren vor gut fünf Jahren. Da kostete es 1,50 Euro. Das finde ich dann auch in Ordnung. Ich weiß aber auch, dass wenn man sich selbst eine Kopie macht (am besten zu Hause), dass es dann weniger kostet. So erging es mir im letzten Jahr.
Alle anderen haben wesentlich mehr bezahlt. Ich hatte meine Kopie mit in die Behörde genommen, die Daten wurden verglichen und abgestempelt. Und für den Stempel habe ich weniger bezahlt als alle anderen.
10 Euro oder mehr finde ich dann aber doch schon eine Frechheit. Welche Kosten sollen dadurch gedeckt werden? Das entspricht doch keiner Beglaubigung mehr. Da bekommt man doch dann ein weiteres Original schon. Frechheit, ich hätte dies nicht bezahlt und mich umgeschaut, ob man es nicht doch anders machen kann.
Oftmals kann man ja auch mit den Original selbst hin und eine Kopie abgeben. Das Original wird dann mit der Kopie verglichen, so war es bei mir bei der Bundeswehr, somit haben sie es selbst beglaubigt.
Lasst mal die Unterschrift für die Eintragung einer Grundschuld beim Notar beglaubigen. Da schlackert man mit den Ohren. Einmal rein gehen und unterschreiben macht gleich mehrere Hundert Euro. Da sind Ämter spottbillig.
iggiz18 hat geschrieben:Oftmals kann man ja auch mit den Original selbst hin und eine Kopie abgeben. Das Original wird dann mit der Kopie verglichen, so war es bei mir bei der Bundeswehr, somit haben sie es selbst beglaubigt.
Es gibt eine Dienstanweisung bei der Bundeswehr, dass die Kopien dort selbst vor Ort gemacht werden müssen und nicht verglichen werden dürfen vor der Beglaubigung. Entsprechend hat der Kamerad dann wohl vergessen, denn auch auf allen weiteren Einstellungsunterlagen die gefordert werden steht drauf, dass das Original mitgebracht werden muss damit vor Ort beim Karriereberater die Kopie und Beglaubigung gemacht wird. Dies Vorschrift existiert bereits seit den 90er Jahren und ist somit nichts neues.
Dass dort aber nicht immer alles nach dienstlicher Vorschrift abläuft ist mir ebenfalls geläufig. Bei mir wärst du damit jedenfalls nicht durchgekommen. Kosten werden dort keine Verlangt, allerdings dürfen auch dort nur die Beglaubigungen ausgestellt werden die für den Dienstgebrauch unerlässlich sind und nichts anderes. Daher werden auch die Dokumente für die Bewerber kostenlos beglaubigt, denn hinterher landen diese Unterlagen in der Dienstakte. Für Private Beglaubigungen muss sich der Soldat ebenfalls an die zuständigen Stellen wenden und ggf. dafür bezahlen.
Zudem bitte auch nicht vergessen, dass es immer noch Dokumente gibt die eigentlich gar nicht Beglaubigt werden dürfen. Geburtsurkunden und Auszüge aus dem Geburtsregister fallen darunter. Dort ist immer eine Abschrift notwendig die dann natürlich auch teurer ist und hier 12-25 Euro kostet, je nach dem was man gerade braucht.
Viele Behörden drücken aber beide Augen zu und akzeptieren auch eine Kopie mit Stempel, auch wenn es so nicht korrekt wäre. Aber dann würden auch bei der Bundeswehr weniger Bewerbungen eingehen, wenn die Bewerber erst einmal 12-25 Euro ausgeben müssten nur damit sie ihre Geburtsurkunde als Abschrift bekommen, sind Kinder vorhanden oder gar schon verheiratet, dann kommen dort ebenfalls nochmals die Kosten auf einen zu. Für ein verheirateten Bewerber mit 2 Kinder wären das dann mal Stolze 50-100 Euro. Da würde es sich so mancher zweimal überlegen eine Bewerbung abzugeben, da ein Job damit noch lange nicht sicher ist.
@Sorae: Das ist nicht mein Problem. In der Bewerbung für die Bundeswehr war zum Beispiel mein Zeugnis enthalten. Dieses sollte ich zum Vorstellungsgespräch mitbringen. Es wurde dann verglichen und beglaubigt, dass es sich dabei um mein Zeugnis handelt und die Noten auch der Wahrheit entsprechen. Ich glaube eine Geburtsurkunde sollte ich im Original mitbringen und diese wurde auch erst dort kopiert und beglaubigt. Aber mir ist das im Grunde auch egal.
iggiz18 hat geschrieben:Frechheit, ich hätte dies nicht bezahlt und mich umgeschaut, ob man es nicht doch anders machen kann.
Tja, dummerweise gibt es bei uns keine andere Möglichkeit mehr, Dokumente beglaubigen zu lassen. Amtliche Beglaubigungen kann man hier nur bei der Verwaltung beglaubigen lassen, die Krankenkasse darf nur ihre eigenen Dokumente beglaubigen lassen und sonst nichts und da die Stadtverwaltungen laut Gebührenverordnung immer dieselben Kosten hat, hatte ich gar keine Alternative. Auch Kopien als Vorlage zum Abgleich wurden nicht akzeptiert und da ich Zeitdruck hatte, konnte ich gar nicht großartig "trödeln" und mich umschauen.
Hinzu kommt, dass ich die beglaubigten Unterlagen zusammen mit einigen anderen Unterlagen per Post wegschicken musste. Bedingt durch die Distanz konnte ich sie nicht persönlich vorbei bringen und vor Ort beglaubigen lassen, die Unterlagen mussten bereits beglaubigt vorgelegt werden. Manchmal ist man eben zu Sachen gezwungen, die man eigentlich gar nicht will, aber wenn es einem höheren Zweck dient, schluckt man seine Zweifel runter und macht das einfach, solange man hinterher dafür das bekommt, was man will und erreichen wollte.
Im Fall von Zeugnissen hätte es die Möglichkeit gegeben, zur früheren Schule zu fahren und dort die Kopien kostenlos erstellen zu lassen. Aber bedingt durch Zeitmangel und einer Distanz von 400km und einer örtlichen Bindung hier, sodass ich nicht mal eben weg kann, war das keine Alternative.
@Täubchen: Da hätte es bestimmt eine andere Lösung gegeben? Es gibt immer andere Lösungen. Deswegen bin ich da jetzt nicht so zufrieden mit deiner Antwort. Auch wenn du an deinen Ort gebunden bist und nicht 400 Kilometer für ein Zeugnis fahren kannst, kann diese Gebühr einfach nicht der Wahrheit entsprechen. Ich hätte mir die Gebührenordnung geben lassen, um dies nachzuvollziehen.
Warum sollten die Gebühren nicht stimmen? Jede Gemeinde hat dafür eine eigene Gebührensatzung. In meiner Geburtsstadt kostet eine Beglaubigung 4,20 Euro pro Seite, ein Zeugnis pauschal 5,50 Euro. In meiner aktuellen Gemeinde dagegen kostet das Beglaubigen einer Unterschritt 2,40 Euro, andere Beglaubigungen dagegen kosten ebenfalls 4,20 Euro, aber pro Stück und nicht pro Seite. Damit ist es viel billiger.
Dann sind wohl unsere Kosten für beglaubigte Dokumente sehr billig. Die Gebühren betragen: Beglaubigung (erste) 1,50 EUR, Beglaubigung (weitere) 2,50 EUR, Beglaubigung Unterschrift 2,00 EUR und Beglaubigung Zeugnis 0,70 EUR. Demnach wäre ich in meiner Stadt mit zwei Zeugnissen, die beglaubigt werden hätten müssen, mit 1,40 Euro als Kosten herausgegangen. Das finde ich in Ordnung. Aber doch nicht 10 Euro?! Kann es deswegen sein, dass es im "Westen" teurer ist?
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