Was sind negative Gedanken und was dagegen tun?
Oftmals hört man ja, dass Menschen negative Gedanken haben und durch diese regelrecht krank werden. Ehrlich gesagt sind mir ja solche Gedankengänge fremd oder zumindest habe ich solche Gemütszustände bei mir noch nicht wissentlich feststellen können. Was sind denn überhaupt negative Gedanken und wann und wie treten diese denn auf? Und stellt man negative Gedanken bei sich oder anderen fest, was kann man denn effektiv dagegen tun?
Zum Beispiel kann man sich einreden nichts wert zu sein, nichts zu schaffen und einfach nicht dazuzugehören. Was man dagegen machen kann? Erkennen das es nicht so ist, Selbstbewusstsein aufbauen und an sich arbeiten. Ich war früher ein extrem schüchterner Mensch, was nun nicht mehr der Fall ist. Irgendwann hat es mir gereicht, ich hatte dann auch Menschen um mich herum, die mir gut zugesprochen haben und ich habe zum wirklichen Ich gefunden, mein Leben in die Hand genommen.
Solche negativen Gedanken - oder im Fachjargon auch "dysfunktionale Kognitionen" genannt - sind klassische Symptome verschiedener psychischer Erkrankungen und treten unter anderem bei einer depressiven Verstimmung, bei Ängsten und Zwängen und bei Essstörungen auf. Sie sind durch diverse Merkmale gekennzeichnet, die in der Psychologie untersucht wurden. Es gibt da beispielsweise Kennzeichen wie das Schwarz-Weiß-Denken ("Wenn das Wetter heute schlecht ist, ist der ganze Tag im Eimer."), die Verallgemeinerung ("Ich kann gar nichts, niemand mag mich ..."), die emotionale Beweisführung ("Ich fühle mich schuldig, also habe ich etwas falsch gemacht.") und noch viele weitere. Auch spricht man in der Psychologie im Zusammenhang mit Depressionen oftmals vom pessimistischen Attributionsstil, wenn ein Mensch dazu neigt, in seinen Gedankengängen global, internal und stabil negativ zu denken. Im Klartext heißt das, dass er von einer Kleinigkeit auf die Allgemeinheit schließt, sich selbst oft die Schuld zuweist und davon überzeugt ist, dass sich schlechte Dinge nicht ändern können.
Zum Umgang mit solchen Gedanken gibt es - je nach Richtung der Psychotherapie - unterschiedliche Ansätze. In der kognitiven Verhaltenstherapie arbeitet man viel mit dem sokratischen Dialog, wo der Realitätsgehalt solcher negativer Gedanken hinterfragt wird. Auch lernt man, gezielt entgegengesetzte positive Gedanken zu entwickeln oder negative Gedanken zum Teil abzupuffern und zu relativieren. Die Acceptance- und Commitmenttherapie basiert nicht auf der Veränderung, sondern der Akzeptanz negativer Gedanken und verwendet bildliche Vorstellungen, mit denen man Gedanken in Form von Seifenblasen, fallenden Federn oder Schiffen auf einem Fluss "von außen beobachtet" und sie vorbeiziehen lässt, ohne zu versuchen, gegen sie anzukämpfen. Nicht jeder Mensch empfindet jede Technik als gleichermaßen hilfreich, aber es gibt ein breites Spektrum an Möglichkeiten.
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