Was passiert, wenn man einen Welpen überfordert?
Meine Tante hat sich einen Welpen gekauft und wie ich mitbekommen habe, bekommt der Welpe wenig Schlaf am Tag und knabbert deswegen auch alles an. Er dreht dann richtig auf und lässt sich nicht beruhigen. Ich habe ihr dann ein paar Ratschläge gegeben, weil ich das mit meinen Hund damals auch durch hatte. Was kann aber passieren, wenn man einen Welpen überfordert, er zu wenig Schlaf bekommt oder auch zu viele Eindrücke hat oder solche Dinge? Kann das zu Langzeitschäden führen?
Wie kommst du darauf, dass Überforderung nicht langfristig schadet? Da wären zuerst einmal die Knochen und Gelenke, die noch viel zu weich für dauerhafte Aktivitäten sind. Die Palette reicht von Hüftgelenks - oder Ellenbogendysplasie über LCD bis zu lockeren Bändern mit starker Arthrose im Alter.
Dann ist ein dauerhaft fordernder Hund, der keine Ruhe findet, schlichtweg verhaltensgestört. Häufig hat man dann zwanghaftes Lecken, Fellbeißen und Aufreiten. Solche Hunde neigen zu Übersprungshandlungen, auch Schnappen. Die sind unkonzentriert, lernen nur schwer und langsam und bleiben unzuverlässig. Das steigert die Unfallgefahr. Außerdem haben sie oft mal eine Gastritis oder Magengeschwüre.
Wie hier schon geschrieben wurde, kann eine dauerhafte Überforderung natürlich zu langfristigen Schäden führen. Grade, wenn er in den ersten Wochen und Monaten seines Lebens zu viel körperlich leisten muss (und auch toben und Spielen, sowohl mit dem Besitzer als auch Artgenossen gehört dazu), dann kann es die Knochen, Sehnen und Bänder schädigen, die noch im Wachstum und nicht stabil sind. Das kann dann wiederum zu langfristigen gesundheitlichen Schäden führen wie eine Hüftdsyplasie, Arthrose oder auch Problemen mit den Kniebändern, je nachdem, was man macht.
Aber auch geistige Überforderung kann dazu führen, dass der Hund verhaltensauffällig ist. Bei Kindern sagt man ja: “Nach müde kommt blöd”. Das ist bei Welpen nicht anders, da sie ja auch noch “Kinder” sind. Wenn sie zu aufgedreht sind, dann kann es sein, dass sie anfangen Sachen kaputt zu machen, nicht schlafen oder eben auch zu Übersprunghandlungen neigen, wie zum Beispiel beißen. Das sind natürlich Sachen, die man dringend vermeiden will.
Deshalb kann es je nach Rasse auch einfach notwendig sein, dass man den Hund mal zur Ruhe zwingt. Das kann zum Beispiel darin bestehen, dass man ihn auf einem bestimmten Platz an seinem Körbchen anleint oder in eine Box schickt beziehungsweise anderweitig begrenzt, je nachdem, was die Umgebung hergibt. In der Zeit wird der Hund dann komplett in Ruhe gelassen und weder angesprochen noch gestreichelt oder sonst was. Der Hund wird mit der Zeit lernen zur Ruhe zu kommen und abzuschalten, weil eben nicht mehr eine Aktivität nach der anderen folgt.
In jungen Jahren lernen Hunde am besten zur Ruhe zu kommen. Vor allem dann, wenn man es mit einem bestimmten Ort, zum Beispiel dem Körbchen, verbindet, haben sie es in der Regel schnell raus. Grade in den ersten Monaten ist “Ruhe” das Einzige, was die Hunde wirklich lernen müssen. Wenn sie das nicht zeitnah lernen, dann hat man für die nächsten Jahre ein Energiebündel, was rund um die Uhr Beschäftigung einfordert und irgendwann gesundheitlich darunter leiden wird, genauso wie die Nerven des Besitzers.
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