Was passiert jetzt wohl mit den vielen Astra-Impfdosen?
Meine Erstimpfung in unserem Impfzentrum war mit AstraZeneca. Die Zweitimpfung findet in zwei Wochen statt und nachdem die Stiko wegen der besseren Wirksamkeit eine Kreuzimpfung mit einem mRNA-Impfstoff empfiehlt, wird sie wohl mit Moderna oder BioNTech stattfinden. Ich frage mich nun, was mit den vielen übrigbleibenden AstraZeneca-Dosen passiert. Werden diese in andere Länder gespendet? Werden damit die sogenannten vulnerablen Gruppen drittgeimpft?
Es gibt ja noch keine Empfehlungen für eine dritte Impfung, aber ich gehe stark davon aus, dass die dann erst mal die Leute betreffen wird, die schon zwei mal AstraZeneca bekommt haben. Und die werden dann als dritte Impfung auch den anderen Impfstoff bekommen.
Wahrscheinlich kann man den Impfstoff, der für die Zweitimpfungen eingeplant war, einfach im Kühlschrank liegen lassen und in Zukunft für die Impfungen benutzen, die von vorne herein als heterogene Impfungen geplant sind. Der Vertrag mit AstraZeneca läuft ja soweit ich weiß aus, also kommt da irgendwann kein neuer Impfstoff mehr nach und das Thema hat sich dann eh erledigt.
Aber eine Spende an die Länder des globalen Südens wäre natürlich wünschenswert. Da sind ja Länder dabei, die es bisher immer noch nicht geschafft haben selber Impfstoff zu kaufen. Und das liegt nicht nur an den Finanzen oder einer problematischen politischen Lage, sondern vor allem auch daran, dass die reichen Länder den Markt praktisch unter sich aufgeteilt und komplett leer gekauft haben.
Das wird man wohl sehen müssen, was man übrig hat und was man damit machen kann. Ich denke man wird sicherlich auch noch einige Menschen für eine Erstimpfung haben und vielleicht kann man das ja nach Studien auch Kindern impfen oder was auch immer, aber man kann ihn natürlich auch einfach weitergeben. Eine Lösung wird hier schon gefunden werden, aber ich denke es gibt auch noch genügend Menschen, die damit eine Erstimpfung nehmen. Man kann das ja sicherlich auch ein bisschen lagern.
Darüber jetzt zu spekulieren wird wahrlich nicht leicht. Denn die Leute fangen jetzt schon an, sich nicht einmal mehr die zweite Impfung zu holen, was sowieso Auswirkungen auf Astrazeneca mit sich bringt. Dann dazu die Stiko-Empfehlung und die ohnehin vorhandene Sorge vor dem Impfstoff selbst, was das alles für Auswirkungen auf den noch vorhandenen Impfstoff haben kann, ist wirklich schwer zu beurteilen.
Allerdings ist die Lagerung des Impfstoffes doch auch nicht das Problem, anders als bei Biontech. Ich kann mir also durchaus vorstellen, dass man diesen solange wie möglich anspart, um zum Schutz vor einer vierten Welle auch schnell reagieren zu können.
Gleichzeitig weiß ja noch keiner, ab wann eine Nachimpfung notwendig sein wird und die wird es geben müssen. In etwa wie mit einer Grippeimpfung ist hier sicherlich einmal im Jahr auch eine Corona-Impfung notwendig, um zumindest nicht im Krankenhaus landen zu müssen. So vermute ich jedenfalls.
Sollte dann noch bei allem mit Haltbarkeitsdatum und Lagerung etwas übrig bleiben, dann macht es in der Tat Sinn, die Dosen nach Afrika zu senden, wo dringend Impfstoff benötigt wird. Dort geht es um eine erhöhte Anzahl an Menschen, die sich schnell erkranken können und gerade in den armen Regionen rundum die Townships ist dies sicherlich hilfreich.
Denn es hilft niemanden, wenn Deutschland geimpft ist und andere Länder aber nicht. So kann es immer wieder passieren, dass weitere Mutationen es erschweren oder renitente Impfgegner erkranken, die natürlich trotzdem behandelt werden müssen. Kann ja niemand sagen, selbst schuld. Deswegen wäre es im Ernstfall immer ratsam, übrig gebliebenen Impfstoff weiter zu geben an Länder, die es sich eigentlich nicht leisten können, genug Impfstoff zu kaufen, wozu Afrika gehört.
Damals trat ja die Vogelgrippe und Schweinegrippe auf, da hat man einfach unzählige Impfdosen verbrannt. Aber was nun passiert, wissen vermutlich nicht mal die Politiker.
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