Was passiert im Körper, wenn man nach dem Sport nichts isst?

vom 18.08.2015, 12:24 Uhr

Ich habe mich momentan in meinem Ernährungsrhythmus so eingependelt, dass zwischen meinen beiden Hauptmahlzeiten 8 Stunden liegen, beispielsweise esse ich 10 Uhr Frühstück, sodass es 18 Uhr mein Abendessen gibt - und danach nichts mehr. Diese Methode des intermittierenden Fastens erscheint mir nach ausgiebiger Lektüre gesund und gut umsetzbar im Alltag. Nur heute stößt die vermeintlich gute Umsetzbarkeit an ihre Grenzen.

Ich bin heute Abend bis 20:30 Uhr beim Sport, komme also ungefähr 21 Uhr zu Hause an. Jetzt stellt sich mir die Frage, wie ich das mit meinem Essensrhythmus vereinbare. Würde ich 21 Uhr zu Abend essen, könnte ich morgen erst 13 Uhr wieder etwas essen. Vorher kann man die Zeit natürlich mit Wasser, Tee und schwarzem Kaffee überbrücken, ich erlaube mir auch Kaugummis.

Vermehrt lese ich, dass man nach dem Sport unbedingt etwas essen sollte, unter Anderem um Muskelabbau zu verhindern. Jetzt frage ich mich, was genau im Körper passiert, wenn man nach einer Stunde intensivem Training gar nichts mehr isst (sondern nur noch Flüssigkeit zu sich nimmt) und sich dann wenige Stunden später schlafen legt?

Provoziert man damit zwangsläufig den Abbau von Muskelmasse oder sind die Auswirkungen verhältnismäßig gering, wenn es sich um eine Ausnahme handelt? Viele schreiben, dass das Essen nach dem Sport wichtig sei, um den Körper mit neuer Energie zu versorgen. Aber wenn ich ohnehin wenige Stunden nach meinem Training schlafen gehe, brauche ich doch keine großen Energielieferanten mehr, oder?

» Schnuffline » Beiträge: 1019 » Talkpoints: 33,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Die Grundüberlegung derjenigen, die Dir nach dem Sport unbedingt etwas zu Essen aufschwatzen wollen (am besten teure Protein-Riegel nach dem „Workout“) besteht darin, dass durch die Muskelbelastung ja Muskelfasern einreißen und somit „verbraucht“ werden. Durch Nahrungsmittel werden diese durch neue, frischere ersetzt bzw. bei starker Muskelbelastung schafft der Muskel sich auch wiederum neue Fasern, worauf ja das Prinzip des Kraftsports und Bodybuildings basiert.

Du kannst allerdings beruhigt sein: In Wirklichkeit ist es so, dass sich der Körper jede Belastung „merkt“ und neuronal die Notwendigkeit einer Muskelversorgung als „noch zu erledigenden Auftrag“ abspeichert, sofern nicht sofort Nahrung nachgeliefert wird. Wenn du also erst am nächsten Tag etwas isst, so wird der durch den Sport abgenutzte Muskel genauso wieder hergestellt wie das der Fall ist bei sofortiger Nahrungszufuhr.

Der Mythos, man müsse nach dem Sport sofort was essen, um nicht schwach zu werden, ist lediglich eine Erfindung der Sportler- bzw. „Fitness“-Nahrungsindustrie, die solche Lügen in die Welt setzt, um ihre Proteinpülverchen und Carnitinriegel an den Mann zu bringen.

» Internetueller » Beiträge: 23 » Talkpoints: 15,75 »


Ich esse nach dem Sport oft nichts, weil ich nach der Arbeit eben erst mal zu Abend esse und danach Sport treibe und dann natürlich nicht noch mal etwas zu essen brauche. Ich mache das schon ganz lange so, weil ich Mittags nicht so viel esse und dann erst mal Hunger habe und mit dem Essen nicht bis nach dem Sport warten möchte. Unter Muskelschwund leide ich deshalb nicht, das kann ich dir versichern.

Ich kenne diese Muskelaufbau Geschichten auch nur von Leuten, die mit ihrem Sport wirklich gezielt Muskeln aufbauen wollen. Es kann natürlich sein, dass es da wirklich einen gewissen Effekt gibt, wenn man nach dem Sport irgendein spezielles Nahrungsergänzungsmittel zu sich nimmt, aber das ist nicht meine Art von Sport, deshalb ist mir das auch egal.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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