Was muss man bedenken vor der Anschaffung einer Katze?

Ich spiele seit einigen Wochen mit dem Gedanken, mir eine Katze anzuschaffen. Allerdings will ich mich da in nichts verrennen und womöglich noch einem Tier das Herz brechen. Deswegen bin ich die letzten Tage dabei, mir zu überlegen was man bei der Anschaffung einer Katze alles bedenken muss, das geht ja los bei der Ausstattung der Wohnung mit Katzenspielzeug, sowie Rückzugsorte und nicht zuletzt der Kletterbaum, doch das sind Nebensächlichkeiten neben den wirklich wichtigen Dingen wie Futter, Medizin und möglichen anderen Problemen?

Was sind Eure Erfahrungen, was habt ihr bei der Anschaffung vergessen und woran muss ich auf jedenfall denken?

Die Ausstattung der Wohnung finde ich eher nebensächlich. Das gibt sich mit der Zeit und es muss nicht alles von Anfang an vorhanden sein. Auch das Futter. Das sind Fakten, die jeder erfüllen kann. Man muss es nur kaufen und hinstellen.

Viel wichtiger ist, ob du genug Zeit für die Katze hättest. Es klingt so, als ob du sie ausschließlich in der Wohnung halten und nicht nach draußen lassen willst. Das käme für mich nicht in Frage, weil ich es nicht für artgerecht halte. Wenn du daran noch nicht gedacht hast, solltest du darüber noch mal nachdenken.

Aber ob draußen oder drinnen. Katzen sind nicht gerne alleine. Technisch gesehen brauchen sie Futter und Wasser, aber emotional gesehen brauchen sie ihren Menschen. Und das nicht nur ein, zwei Stunden, wenn du endlich von der Arbeit heimkommst. Gerade eine in der Wohnung gehaltene Katze würde sich da sehr langweilen und einsam sein. Vielleicht willst du darüber nachdenken, dir zwei Katzen anzuschaffen?

Denke vor allem daran, dass eine Katze relativ alt werden kann. Frage dich, ob du über all die Jahre wirklich die nötige Energie aufbringen kannst, dich emotional gut um die Katze zu kümmern und ihr Örtchen zu säubern.

Auch für den Fall des Urlaubs solltest du Vorsorge treffen. Katzen hassen es, "ihre Wohnung" zu verlassen, du brauchst also eine Vertrauensperson, die sich in deiner Abwesenheit am besten in deiner Wohnung um die Fellnase kümmert.

Ich denke auch, dass die Einrichtung der Wohnung sich ohnehin mit der Zeit ergibt. Für den Anfang muss da nicht alles perfekt sein. Wichtig wäre ein Kratzbaum und ein paar Verstecke. Auch Spielzeug wird sich mit der Zeit ergeben, da letztlich jede Katze eigene Vorlieben hat. Wenn alles schon zu Anfang da ist, gibt es ja nichts gemeinsames mehr zu entdecken.

Ganz zu Anfang reicht wirklich ein Kratzbaum, zwei, drei Spielzeuge, Futter-und Wassernapf, Katzenklo und vielleicht ein oder zwei Bettchen.

Wichtiger als Materielles ist wirklich das Andere. Soll die Katze in der Wohnung bleiben oder darf sie raus? Willst du Kitten oder eine ältere Katze? Was passiert mit der Katze im Urlaub? Wie lässt sich die Katze mit deinem Job vereinbaren? Hast du ein finanzielles Polster für den Tierarzt? Kannst du davon ausgehen, dass du die Katze auch in 10 Jahren noch gut halten kannst?

Da versucht man an alles zu denken und vergisst dann doch die elementarsten Sachen. Natürlich muss für Pflege und Versorgung gesorgt sein, da ich aber selber einen ganz normalen Job habe, bin ich natürlich auch dementsprechend lange außer Haus. Um das für eine Katze erträglicher zu machen, würde sich weine zweite Katze anbieten. Gegenseitig können die sich vermutlich wesentlich besser beschäftigen als eine alleine

Was das Alter der Katzen angeht, ich habe hier im örtlichem Tierheim zwei Brüder von ungefähr einem Jahr entdeckt, beides keine Freigänger, schüchtern, vorsichtig aber wohl bei Vertrauen sehr verschmust. Sie werden nicht getrennt vermittelt und sind daher, meiner Meinung nach, fast perfekt. Das "fast", weil ich nicht weis wo ich nun stehe, ehrlich gesagt hadere ich noch mit mir, ich will nicht aus blindem Aktionismus losstürmen, den beiden ein schönes zu Hause versprechen und am Ende doch nicht halten können.

Ich werde mir da noch so einige Gedanken machen müssen bevor ich mich da, mit gutem Gewissen, in irgendeine Richtung entscheiden kann.

Ich würde ebenfalls dazu raten, sich lieber zwei Katzen anzuschaffen als nur eine. Auch wenn es dabei zu einigen Revierkämpfen kommen wird, so haben sie doch einen Gleichgesinnten. Sie können sich dann auch miteinander beschäftigen und sind nicht ganz so allein mit dem großen Menschen.

Was ich wichtig finde ist, dass man die wirklich elementaren Dinge, wie das Katzenklo, das Futter und der Kratzbaum bereits zu Anfang ihren Platz bekommen, so dass die Tiere sich daran gewöhnen können. Der Rest wird sich schon selbst einstellen, aber dies sind eben die wichtigsten Sachen.

Wenn du dir Langhaarkatzen zulegen möchtest, solltest du dir definitiv auch eine Katzenbürste zulegen. Diese Tiere haaren nämlich unglaublich viel und da erfordert es dann doch eine gewisse Zeit pro Tag, wo die Katze dann gebürstet werden muss.

Zu dem Katzenklo. Besorg dir am besten ein geschlossenes Katzenklo. Das hat dann eine Klappe an einer Seite. Meine Katzen haben es immer wieder geschafft, den Inhalt um das Katzenklo zu verteilen, samt dem, was sie selbst erst produziert haben. Auch kam es öfters vor, dass sie gar nicht erst getroffen haben und dann das Katzenstreu erst aus die Box raus und dann auf ihr Meisterstück drauf. Daher lege ich es dir wirklich nahe, dich nach einem geschlossenen Katzenklo umzuschauen. Diese lassen sich auch ganz einfach öffnen und reinigen, also brauchst du dir da keine Sorgen zu machen.

Was vielleicht auch noch zu bedenken ist, ist die Kastration. Es ist wirklich sehr nervig, wenn Katzen rollig werden und sie nicht kastriert sind. So eine Kastration kostet einiges an Geld. Das kann schon auf die 100 Euro zugehen.

Eine kleine Warnung. Solltest du dir Baby Katzen zulegen wollen, was ich ehrlich gesagt auch eher empfehle, da man diese noch erziehen kann, solltest du darauf gefasst sein, dass sie anfangs bitterlich weinen. Sie rufen nach ihrer Mutter und dabei kann einem wirklich das Herz brechen.