Was macht für euch eine Studie erst glaubhaft?

vom 16.10.2018, 14:03 Uhr

Immer wieder liest man von Studien und diese sind für mich selten ausreichend erklärt, wie so eine Studie vonstatten ging. Auch in Foren werden oft Themen geschrieben aufgrund von irgendwelchen Studien.

Was macht für euch aber eine Studie erst wirklich glaubhaft und wann würdet ihr sagen, dass die Studie auch gut erklärt ist? Was muss eine Studie für euch haben, damit ihr davon ausgeht, dass es ein Wahrheitsgehalt hat? Reicht es euch, wenn ihr lest, dass man eine Studie gemacht hat und dann das Ergebnis der Studie aufgeführt wird?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Dein Problem ist wahrscheinlich, dass du eben VON den Studien ließt, dich aber nicht darum bemühst die Studien selber zu lesen. Oft ist es gar nicht so schwer die entsprechende Studie im Internet zu finden, auch wenn der Artikel keine Quellenangabe hat. Oft hilft es auch wenn man mit englischen Begriffen sucht, weil viele Studien ja auf Englisch veröffentlicht werden.

Ich verstehe auch nicht, was du mit "Wahrheitsgehalt" meinst und ich glaube, dass du eine völlig falsche Vorstellung davon hast, was Studien eigentlich sind und wie sie ablaufen. Es gibt eigentlich keine "unwahren" Studien, du kannst nur die Parameter so festsetzen, das am Ende sehr wahrscheinlich ein Ergebnis steht, das deine These unterstützt oder das deinen Auftraggebern gelegen kommt. Das wäre dann nicht seriös und ist kein sauberes wissenschaftliches Arbeiten, aber "unwahr" ist das Ergebnis deshalb noch lange nicht.

Es ist auch nicht möglich generelle Aussagen dazu zu machen, was eine gute Studie ist und was eine schlechte Studie ist. Wie willst du denn zum Beispiel die Teilnehmerzahl einer sozialwissenschaftlichen Studie mit der Teilnehmerzahl einer Medikamentenstudie vergleichen?

Ganz allgemein würde ich dir als Laie aber immer raten an die Quelle zu gehen, also die Studie selber zu lesen und nicht das, was Journalisten daraus gemacht haben. Ich würde dir auch raten zu schauen, wer die Studie in Auftrag gegeben hat und finanziert.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Fachlich gesehen habe ich keine Ahnung, wie "Studien" aller Art ablaufen. Ich kenne es eigentlich nur, dass irgendwelche Kosmetikhersteller o.ä. damit Werbung machen, dass "95 Prozent der Testerinnen" sichtbar weniger Fältchen angegeben haben, und auf diese Art Studie gebe ich keinen Pfifferling.

Wie schon korrekterweise erwähnt, kann man das Ergebnis immer journalistisch so aufarbeiten, dass die gewünschte Botschaft an die Kunden gelangt. Dafür gibt es reichlich billige Tricks, beispielsweise hört es sich ganz anders an, wenn "zwei von zehn Probanden" von XY betroffen sind oder "20 Prozent". Ganz davon abgesehen, dass die Auftraggeber von dieser Art Studie natürlich ganz bestimmte Ergebnisse sehen wollen und diese dann auch veröffentlichen.

Von daher denke ich mir auch, dass es für Nicht-Fachleute hilfreich sein könnte, als Erstes die Auftraggeber von Studien zu identifizieren und dann die Quellen auszumachen sowie den eigentlichen Zweck der Veröffentlichung irgendwelcher Studienergebnisse. Ich muss allerdings zugeben, dass ich mir nur selten die Mühe mache, gerade wenn ich populärwissenschaftliche oder nur zur Unterhaltung gedachte Artikel lese, die sich etwa über die gesundheitsförderlichen Eigenschaften der Gemüsezwiebel auslassen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Der Geldgeber bzw. Auftraggeber ist ja inzwischen schon genannt worden. Ich finde aber auch die Methodik einer Studie sehr interessant sowie die Auswahl der Studiengruppe. Ich habe vor einer Weile von einer Studie gelesen, bei der es um das Autofahren und die Nutzung von Carsharing-Diensten ging, wobei ich da die komplette Studie gelesen habe und nicht nur das journalistisch aufbereitete Zeug.

Da fand ich die Auswahl der Studienteilnehmer ziemlich zweifelhaft, weil da meiner Ansicht nach automatisch eine Verzerrung der Ergebnisse eingetroffen ist. Es war auch keine Diskussion vorhanden, die auf die möglichen Bias eingegangen ist und das macht für mich eine Studie ziemlich zweifelhaft. Das sieht für mich dann so aus, als ob der Leser beeinflusst werden soll. Warum sonst sollte man es nicht wagen, mögliche Kritikpunkte an der Auswahl der Studienteilnehmer aufzuzählen? Oder was die Methodik angeht?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich tue mich da eigentlich immer schwer, einer Studie zu glauben. Das hat primär damit zu tun, dass es nicht immer seriöse Studien an sich sind. Nehmen wir doch mal diese gesamten Wundermittel aus dem Web zum Abnehmen, für die Potenz usw. Die behaupten auch von sich alle, im Labor geprüft worden zu sein, werden von Fake-Ärzten im Web empfohlen und mehr. Wer genauer guckt, stellt auch fest, dass gerne Begriffe wie „Studien“ genutzt werden, um den Eindruck zu vermitteln, hier sei alles korrekt und richtig abgelaufen sowie von renommierten Unternehmen geprüft. Dabei ist nichts davon wahr.

Wenn jetzt Universitäten aus Harvard, Wien, Unis aus Deutschland usw eine Studie haben, die sie dann veröffentlichen, hat die für mich mehr Gewicht, als eine Studie von Testportalen. Ich denke der Begriff Studie verwirrt eben sehr oft und lässt vermuten, hier haben studierte Forscher für die entsprechenden Bereiche der Lebensmittel vorbeigeschaut, Diplom Ingenieure und ähnliches, was meist nicht der Fall ist.

Deswegen gucke ich meist, wer die Studien im Umlauf brachte, wenn ich davon was herausfinden kann und beurteile nach den Informationen aus dem Web auf verschiedenen Seiten, was ich daran glauben kann oder nicht. Ich bemesse den meisten Studien aber nicht allzu großen Wert bei.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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