Was macht einen selbstlosen Menschen aus?
Was macht für euch einen selbstlosen Menschen aus? Was müsste dieser Mensch machen oder wie muss er sich verhalten, damit ihr sagt, dass es ein selbstloser Mensch ist? Kennt ihr einige selbstlose Menschen? Würdet ihr euch selbst dazu zählen oder eher doch nicht?
Ich kenne durchaus Menschen, die sich für die Familie eher aufopfern und sich selbst nichts gönnen und eher dem Partner und den Kindern alles geben, was sie können und selbst zurückstecken. Das finde ich auch schon sehr selbstlos. wie sieht es bei euch aus?
Menschen, die viel für ihre Familie tun und weitestgehend für Harmonie sorgen, tun das doch auch für sich. Wenn alles in Ordnung ist, und es allen gut geht, ist das doch der Lohn für ihr Handeln. Wenn alle davon profitieren, hat doch auch derjenige ganz viel davon, der dafür sorgt, dass alles im Lot ist und auch bleibt.
Ein selbstloser Mensch aber, kann im herkömmlichen Sinne gar keine Familie haben, dann wäre er ja nicht selbstlos. Ein selbstlos lebender Mensch hat zwar Eltern und Geschwister aber keinen Partner und keine Kinder. So ein selbstlos lebender Mensch ist vor allem ein sehr gläubiger Mensch, vielleicht eine Nonne oder ein Mönch.
Er hat weltlichen Dingen weitestgehend abgeschworen, um sich seinem Glauben und der Nächstenliebe hinzugeben. Er besitzt so gut wie nichts, gerade einmal das aller nötigste, wie Kleidung. Und auch die ist ja bekanntlich sehr schlicht. Ein selbstloser Mensch lebt keine Ansprüche und strebt niemals nach Besitz und Vermögen.
Sein Anspruch ist es maximal, seinen Glauben zu leben und anderen Menschen zu dienen. Einen großen Unterschied dazu stellt ein selbstlos handelnder Mensch dazu. Selbstlos handelten schon viele von uns. Sie waren hilfsbereit und standen anderen zur Seite nur um Hilfe und Unterstützung zu leisten.
Wir halfen hier ganz ohne Gegenleistung, ohne einen Lohn einzufordern. Letzten Endes bekamen wir doch einen Lohn, im besten Fall die Dankbarkeit des Hilfsbedürftigen oder auch das gute Gefühl, etwas für andere Menschen getan zu haben. Das wiegt manchmal einfach mehr, als materielle Entlohnung.
Ich denke, es gibt keine wirklich selbstlosen Menschen. Denn diejenigen, die immer zuerst danach sehen, dass es den anderen gut geht, die tun das auch, weil sie sich dann selber besser fühlen, wenn sie jemandem anderen etwas Gutes tun, so finde ich. Man wird ja selber auch dafür belohnt, dass man jemandem etwas gutes tut.
Es geschieht in Form eines Dankeschöns, eines Lächeln einfach in Form von Zufriedenheit, die man spürt oder die eben dann ausgedrückt wird. Schlimm wird es dann, wenn die Gesten dann als selbstverständlich gesehen werden und es nicht mehr gesehen wird, was man alles macht. Dann ist man nämlich schon im Dilemma gefangen und es kann zu einem Burnout kommen.
Ich kenne so eine Frau, die immer alles anderen zu Liebe gemacht hat, sich komplett ausnutzen gelassen hat von Menschen, die sich als ihre besten Freunde bezeichnet haben. Sie hat sich schon oft eine Spritze zu Hause geben lassen müssen, weil sie sonst nicht mehr auf gekommen wäre, weil sie sich vor lauter Arbeit den Rücken kaputt gemacht hat.
Für mich gibt es keine selbstlosen Menschen. Es sind nämlich dann die Menschen, die anderen erzählen, was sie alles gemacht haben und sich selber dann so positiv präsentieren, dass man sich selber denkt, ok, sollte ich das vielleicht auch einmal für andere tun? Von dem Gedanken kommt man aber dann gleich einmal weg, denn man hat dann kaum noch Zeit für sich selber.
Das ist eine sehr philosophische Frage, und ich glaube auch, dass wahrhaft selbstlose Menschen gar nicht so zahlreich sind. Beispielsweise ist es für mich nicht zwangsläufig ein Merkmal eines "selbstlosen Menschen", sich "für die Familie aufzuopfern". Wenn einem quasi nichts anderes übrigbleibt, weil die Sachzwänge übermächtig sind, ist man dann "selbstlos" oder hat sich nur selber ins finanzielle oder soziale Aus manövriert?
Oder wenn sich die Selbstlosigkeit auf vielleicht drei Individuen konzentriert und der Rest der Welt kann gefühlt gerne draufgehen? Solche Gestalten sind mir auch schon begegnet, und die halten sich für wunder wie gute Menschen, weil sie ja für Mann/Frau und Kind(er) alles tun. Aber sonst eben für niemanden, nicht mal für sich selber.
Ich selber denke, dass wie bei so vielen anderen Tugenden und Eigenschaften das richtige Maß wichtig ist. Ein "gesunder Egoismus" ist als Selbstlosigkeit getarnter Rückgratlosigkeit oft vorzuziehen. Oft ist es einfach bequemer, sich ausnutzen zu lassen und sich dafür als "selbstlos" anzusehen, als sich mal auf die Hinterbeine zu stellen. Aber generell ist es für das angenehme Zusammenleben, egal ob Familie, Job oder Gesamtgesellschaft, bestimmt förderlich, auch mal etwas für andere zu tun, ohne auf eine unmittelbare Gegenleistung zu schielen.
Ein selbstloser Mensch ist für mich jemand, der sich für andere einsetzt und deren Bedürfnisse über die eigenen stellt, ohne dabei etwas im Gegenzug zu erwarten. Ein solcher Mensch handelt aus einer tiefen Empathie heraus und möchte anderen helfen, ohne dabei eigennützig zu sein. Ein Beispiel wäre, dass jemand bereit ist, seine Zeit, Energie oder Ressourcen für andere zu opfern, um diesen zu helfen.
Ein selbstloser Mensch würde beispielsweise seine Zeit und Energie in gemeinnützige Projekte stecken, ohne dafür eine finanzielle Entschädigung zu erwarten. Ein weiteres Beispiel wäre, wenn jemand einem Fremden auf der Straße hilft, ohne dafür eine Belohnung zu erwarten. Diese Art von Verhalten ist nicht selbstverständlich und verdient unsere Anerkennung.
Ich kenne einige Menschen, die selbstlos handeln, wie beispielsweise Freiwillige in gemeinnützigen Organisationen oder auch Menschen, die sich um ihre kranken Angehörigen kümmern. Diese Menschen setzen die Bedürfnisse anderer über ihre eigenen und opfern ihre Zeit und Energie, um anderen zu helfen.
Ob ich mich selbst als selbstlosen Menschen bezeichnen würde, ist schwer zu sagen. Ich denke, dass ich versuche, anderen zu helfen, wenn es nötig ist, aber ich erwarte auch eine gewisse Dankbarkeit und Anerkennung dafür. Ich denke, dass es in unserer Gesellschaft schwer ist, vollständig selbstlos zu handeln, da wir oft von Leistung und Gegenleistung geprägt sind.
Abschließend denke ich, dass selbstloses Verhalten eine bewundernswerte Eigenschaft ist, die jedoch nicht jeder besitzt. Es erfordert ein hohes Maß an Empathie und die Fähigkeit, eigene Bedürfnisse zurückzustellen. Wenn ich Menschen treffe, die sich selbstlos für andere einsetzen, bewundere ich sie und bin dankbar für ihr Engagement.
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