Was macht einen Menschen im Leben stärker?

Es gibt viele verschiedene Dinge, die einen Menschen im Leben stärker machen können. Einige meinen, dass man durch Schicksalsschläge und Niederlagen stärker werden würde, frei so nach dem Motto: "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker". Andere Menschen sind der Auffassung, dass man dann stärker wird, wenn man lernt auf eigenen Beinen zu stehen und unabhängig zu werden. Wieder andere meinen, dass Freundschaften einen Menschen stärker werden lassen, da man dadurch mutiger und selbstbewusster werden würde.

Wie seht ihr das? Durch welche Dinge werden die Menschen im Leben stärker und warum? Was hat den größten Einfluss? Meint ihr, dass man durch Freundschaften tatsächlich stärker und mutiger wird oder ist das Quatsch? Wodurch seid ihr im Leben schon stärker geworden?

Ich denke, dass man nicht nur durch schwere Zeiten oder schlechte Erfahrungen stärker wird, sondern auch durch positive Erlebnisse und eben etwas, dass man sich selbst erarbeitet hat. Das gibt einem dann doch auch Selbstbewusstsein und mehr Stärke weiter zu machen.

Auch können bestimmte Personen mehr Stärke verleihen und Halt geben. Das halte ich auch für wichtig und unverzichtbar. Natürlich ist es schön, wenn man auch alleine klar kommt, aber ich denke, dass jeder Mensch hin und wieder einen anderen Menschen braucht.

Ich bin auch der Meinung, dass es nicht unbedingt negative Erfahrungen sein müssen, die einen stärker machen, sondern es können durchaus auch positive Dinge sein. So finde ich es auch wichtig, dass man auf eigenen Beinen steht und dass das auch ungemein stärkt, wenn man dann eine eigene Wohnung hat oder mal ein Auslandsjahr macht oder solche Dinge, bei denen man sich vielleicht auch mal beweisen muss.

Das sind für mich dann auch Situationen, aus denen man gestärkt hervorgeht, weil man einfach auch merkt, dass man alleine sehr viel schaffen kann und nicht unbedingt immer die Hilfe anderer Menschen braucht. Auch Freundschaften können stärken, das finde ich auch. Ich würde auch sagen, dass man das Gefühl hat, dass man stärker durchs Leben geht, wenn man Menschen an seiner Seite hat, auf die man sich verlassen kann.

Stärker wird man sicherlich, wenn man etwas schafft. Besonders stark wird man sicherlich, wenn man etwas geschafft hat, was man sich selber nicht zugetraut hat. Auch Schicksalsschläge können einen stärken, selbst wenn man immer eingeredet bekommt, dass man das nicht schaffen kann, kann das stärken. Letztendlich ist es bei jedem unterschiedlich und man kann aus unterschiedlichen Dingen Kraft ziehen.

Was heißt schon "stärker"? Und man könnte sich auch fragen, ob es so erstrebenswert sei, etwa durch Schicksalsschläge und Strapazen "stark" geworden, aber auch gründlich durchgebeutelt zu sein, während andere Leute sich schon für "stark" halten, wenn sie, was weiß ich, zum Studieren in eine andere Stadt ziehen oder die Kinder morgens für die Kita in Jacken und Stiefel stopfen müssen. Und dass es nicht gerade ein Zeichen von Stärke ist, ewig von anderen abhängig zu sein, finde ich auch unmittelbar einleuchtend. Bequem ist es eben.

Meiner Erfahrung nach segeln viele Leute durchs Leben, ohne jemals herausfinden zu müssen, ob sie tatsächlich Mumm in den Knochen haben, und die sind vielleicht etwas weichflötig, aber in meinen Augen durchaus zu beneiden. Wenn man wirklich gefordert wird, ist das weder romantisch noch besonders angenehm, und hat auch langfristige Auswirkungen.

Es ist durchaus möglich, dass man lange "stark" ist und in Beruf, Familie, Ehrenamt und Hobby quasi Übermenschliches hinbekommt, bis man die gesundheitliche Quittung kriegt, und auf einmal ist man "stark", wenn man es alleine wieder zum Bäcker schafft.

Und wie Freundschaften stark machen können, erschließt sich mir auch nicht wirklich, wenn man von den Bauchmuskeln bei der Umzugshilfe mal absieht. Ist man nicht im landläufigen Sinn "stärker", wenn man seinen Mist alleine auf die Reihe bekommt, als wenn man für jeden Furz "Unterstützung", Anfeuern und gutes Zureden aus dem Umfeld braucht?