Was macht die Serie Black Mirror so eindrucksvoll?
Seit einigen Wochen schaue ich mir regelmäßig Folgen der Serie "Black Mirror" an. Die Serie wurde mir schon mehrfach empfohlen und mittlerweile habe ich dem Drängen nachgegeben und einige Folgen geschaut. Ich muss zugeben, dass die Serie nicht das ist, was ich normalerweise konsumieren würde, da ich eher "Feel Good" Serien mag, die man nebenbei konsumieren kann ohne dass man sich danach schlecht fühlt. Dennoch finde ich die Serie Black Mirror sehr gelungen und halte sie für ein großes Meisterwerk, weil sie mit dem Gewissen und oftmals auch mit der düsteren Seite der Menschen, spielt.
Warum findet ihr die Serie Black Mirror so eindrucksvoll? Was stellt sie mit eurer Gefühlswelt an? Habt ihr schon einmal euer Verhalten grundlegend überdacht und geändert, weil euch ein Aspekt der Serie so beeindruckt hat?
Ich bin tatsächlich auch nur durch meinen Partner auf die Serie gekommen und er ist ein extremer Fan davon. Ich denke, dass ich mir die Serie alleine nie angeschaut hätte, weil ich dachte, dass es etwas ist, was mich nicht interessiert. Dementsprechend war ich überrascht, dass es doch sehr meinen Geschmack trifft.
Ich denke, dass die Faszination zum Teil daran liegt, weil oft Themen behandelt werden, die auch in unserer Welt wichtig sind beziehungsweise in Zukunft wichtig werden könnten und vieles verändern. Es geht mitunter auch im künstliche Intelligenz, Möglichkeiten zur Überwachung, ein Leben nach dem Tod,… Die Themen sind sehr vielfältig.
Oftmals regen sie dabei aber auch zum nachdenken an, weil teilweise beide Seiten beleuchtet werden - sowohl die positiven als auch die negativen Seiten, wobei man oft beides nachempfinden kann. Dabei ist mir vor allem die erste Folge, die ich gesehen habe, im Gedächtnis geblieben, in der es um eine Frau ging, welche am Ende ein Kind missbraucht und getötet hat. Diese wurde immer wieder mit einem Mittel betäubt, was ihre Erinnerungen auslöscht und immer wieder im gleichen Haus ausgesetzt. Immer, wenn sie erwachte, hatte sie das Gefühl, dass sie Suizid begehen wollte.
Alle Menschen, die sie draußen traf, kommunizierten nicht mir ihr, sondern filmten sie nur, während bestimmte Figuren versuchten sie zu jagen und zu töten. Währenddessen traf sie immer wieder auf vermeintliche “Verbündete”, welche ihr “helfen” sollten. Am Ende wird sie aber jedes mal “gefasst”. In der letzten Szene wird sie vor allen Zuschauern (den Leuten, die gefilmt haben) bloß gestellt und für ihre Taten verantwortlich gemacht. Anschließend beginnt das Szenario erneut. Sinn der Episode beziehungsweise der Handlung war die Bestrafung der Frau. Sie sollte jedes Mal die Angst durchleben, welche das Kind empfunden haben muss.
Gerade bei der oben beschriebenen Folge nimmt man beide Seiten war und kann sie verstehen. Einerseits soll die Frau für ihre grausigen Taten bestraft werden und die gleiche Angst erfahren, die das Kind währenddessen auch hatte. Aber gleichzeitig fragt man sich, ob es die Lösung ist, dass man diese Frau jedes Mal durch das Gleiche Szenario schickt. Dieser eigene innere Konflikt, was nun die richtige Entscheidung wäre, bringt einen bei vielen Episoden zum Nachdenken.
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