Was lässt euch euer Leben langweilig empfinden?

Ich empfinde mein Leben absolut nicht als langweilig, auch wenn ich mittlerweile einen geregelten Alltag habe und sich die Tage unter der Woche nicht so sehr voneinander unterscheiden. Ich arbeite von morgens bis spät am Abend, so dass mir vor allem unter der Woche nicht so viel Freizeit bleibt. Dafür genieße ich aber den Abend und mache es mir da schön und gemütlich. Und die Arbeit macht mir ja auch großen Spaß.

Am Wochenende mache ich eigentlich immer etwas, egal ob es Restaurantbesuche, Treffen mit Freunden, Kinobesuche, Spaziergänge, Shoppingtouren oder sonst etwas sind. Auch sonst versuche ich möglichst alle Urlaubstage für Reisen zu nutzen.

Ich finde das absolut nicht langweilig. Das sieht ja aber jeder auch anders und ich kann mir vorstellen, dass viele das als langweilig empfinden würden, vor allem, weil ich eher selten beruflich verreise und fast den ganzen Tag im Büro verbringe. Was lässt euch euer Leben langweilig empfinden? Habt ihr euer Leben schon einmal als langweilig empfunden und wenn ja, weshalb?

Ich empfinde es dann als langweilig, wenn ich gerade so eine Phase habe, in der ich jeden Tag dasselbe mache. Ich liebe es auch mal Abwechslung zu haben und das ist nicht immer drin. Die Kinder sind recht zeitintensiv und da bleibt mir momentan wenig Zeit für Hobbys, dennoch versuche ich immer etwas zu machen, damit mein Leben spannend bleibt, immerhin hat man ja auch nur das eine Leben und muss es nutzen. Man muss aus dem was man hat immer das Beste machen, finde ich und daher finde ich auch nicht, dass das was ich als Alltag habe langweilig ist, weil ich ihn in meinen Augen spannend gestalte.

Ich persönlich tendiere dazu mich zu langweilen, wenn mein Leben zu sehr aus Routinen besteht und allzu oft ähnlich abläuft. Außerdem langweile ich mich, wenn ich mich zu zeitintensiv mit Dingen beschäftigen muss, die sich gar nicht mit meinen Interessen decken. Das kann sowohl im Beruf, als auch in der Freizeit passieren. Beispielsweise interessiere ich mich überhaupt nicht für Fußball, und wenn ich in ein ausgiebiges Gespräch über Fußballthemen verwickelt werde, dann erlahme ich innerlich vor Langeweile. Im Normalfall versuche ich deshalb, soweit wie möglich solche langweiligen Phasen zu vermeiden. Im Beruf ist das nicht möglich, aber im Privatleben schon.

Ich habe wie bestimmt viele "normale" Angestellte/KonsumentInnen/Steuerpflichtige durchaus hin und wieder Phasen in meinem Leben, die man nur als "langweilig" bezeichnen kann. Ich bemühe mich zwar, immer wieder größere und kleinere Highlights einzubauen, die von einem simplen Cafébesuch bis zum Wellnesswochenende reichen, aber manchmal gibt es der Geldbeutel oder der Zeitplan einfach nicht her.

Wenn man von unten an der Mittelschicht kratzt und die üblichen Ausgaben hat, heißt es auch mal den Gürtel enger zu schnallen und sich ein paar Shoppingtouren, Kinobesuche oder ähnliches an Entertainment zu verkneifen, um sich dann wieder etwas Schönes leisten zu können. Außerdem bin ich beruflich wie privat zeitlich stark eingespannt und kann gerade mal jedes zweite Wochenende nennenswert Zeit für mich selber freischaufeln. Und dann bin ich oft auch ziemlich erledigt und muss mich erst einmal erholen.

Da kann es dann schon passieren, dass sich Langeweile breitmacht. Aber ich finde auch, dass man lernen kann und muss, mit einer gewissen Monotonie im Alltag umzugehen, ohne gleich in Depressionen zu versinken. Nicht jeder ist eben in der privilegierten Lage, zu reisen und sich ein abwechlslungsreiches Leben zu machen, ohne auf den Geldbeutel schielen zu müssen. Da hilft dann auch kein Neid.