Was kommt nach der Schule - wann wusstet ihr es?
Egal, welchen Schulabschluss man macht. Irgendwann steht man davor ins Berufsleben oder eben ins Studium zu gehen. Bei der Tochter einer Bekannten war es so, dass sie das Abitur in der Tasche hatte, eigentlich auch studieren wollte, aber bis dato noch nicht wusste, was und mit welchem Schwerpunkt und erst Recht nicht, was sie nach dem Studium machen will. Beim Sohn einer Bekannten war es als Realschulabsolvent nicht anders. Er hat den Realschulabschluss in der Tasche gehabt und hat dann erst überlegt, was er damit anfangen kann.
Eigentlich sollte man sich doch in den letzten Schuljahren schon ein wenig Gedanken machen, was einem liegt und was man machen möchte, wenn man den gewollten Abschluss in der Tasche hat. Wann, in welchem Schuljahr wusstet ihr, was ihr nach der Schule machen wollt und ist es dann der Traumjob geworden? Habt ihr schon früh gewusst, wie euer beruflicher Werdegang sein wird? Wurde euer Wunsch erfüllt?
Bei mir war das einfach, ich wusste schon in der Grundschule, was ich möchte. Allerdings wusste ich auch, dass ich nicht den üblichen Weg gehen möchte. Das haben meine Eltern nicht unterstützt, so habe ich leider zwei Jahre verloren. Aber ich bin den Weg trotzdem konsequent gegangen.
Also mit 18 die Schule geschmissen, ich wäre lieber mit 16 abgegangen. Dann die Ausbildung im gewünschten Bereich verkürzt innerhalb von zwei Jahren abgehandelt, gleichzeitig Abitur als Nichtschüler. Danach dann direkt das gewünschte Studium. Das hat also alles funktioniert.
Leider kann man nicht alles planen. Krankheit hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Daher gab es dann ein weiteres Studium und einen anderen Abschluss. Es ist auch in Ordnung. Ehe und Kinder haben das Leben sowieso noch einmal komplett auf den Kopf gestellt.
Aber wenn man keinen Traumjob hat, dann ist es schwer, sich zu entscheiden. Schließlich muss man sich auf etwas festlegen, das man unter Umständen gar nicht kennt. Da kann Ratlosigkeit doch nicht wirklich überraschen.
Offen gesagt, ich weiß es bis heute noch nicht. Ich habe die Berufsakademie für Krankenpflege mitgemacht, aber musste aus gesundheitlichen Gründen aufhören. Außerdem wurden mir meine Zeugnisse in Deutschland nicht anerkannt, weil es diese Richtung, die ich besucht habe, auf dem Niveau nicht gibt. Also stand ich da.
Ich habe mir eine Ausbildung gesucht, diese auch bestanden. Seitdem arbeite ich in diesem Beruf. Irgendwann habe ich damit begonnen das Abitur nachzuholen und seitdem bin ich gedanklich in der Schwebe. Ich werde mit einem guten Schnitt abschneiden, kann also alles machen. Zudem arbeite ich in dem Job, den ich gelernt habe. Aber was danach kommen wird? Ich bin mir noch unsicher, habe aber schon Einiges ausgeschlossen.
Ein guter Freund hat gemeint, dass ich nach den Abiturprüfungen weiß, was zu tun ist. Dass es dann Klick machen wird und dass ich richtige Entscheidung treffen werde. Da ich über 30 bin, eine Arbeit ausübe, die gar nicht so schlecht ist, sehe ich das auch entspannter und mache mir auch keine Gedanken. Andererseits weiß ich schon genau wo ich hin will, ob es klappt, werde ich dann sehen und wenn nicht, dann sollte es halt nicht so sein.
Ach, ich wusste schon mit 6 ganz sicher, was ich machen wollte, wenn ich groß bin. Mit 10 wusste ich das auch, aber da war es etwas ganz anderes. Auch mit 12 war ich mir todsicher, was es sein sollte, aber natürlich wieder etwas anderes als das, war ich vorher im Kopf hatte. Mit 16 genauso, dann mit 18. Inzwischen bin ich mit der Schule fertig und studiere, habe natürlich wieder im Kopf, was ich machen will, aber ob das auch so bleibt?
Ganz ehrlich, wenn man mit der Schule fertig ist, ist man noch recht jung. Mit etwa 18 Jahren zu entscheiden, was man die nächsten über 40 Jahre machen will, ist doch ziemlich viel verlangt.Sicher gibt es einige, die es da schon wissen, aber sicher viel mehr, die es noch nicht tun. Ich selbst wurde, ehrlich gesagt, immer unsicherer, je näher das Abitur rückte. Sicher waren alles, was ich überlegt habe, Sachen, die ich mochte und die ich mir generell gut vorstellen kann, aber den Rest meines Lebens damit verbringen ist doch eine ganz andere Hausnummer als nur mögen.
Ich habe mir zu diesem Thema auch erst relativ spät Gedanken gemacht bzw. habe mich erst sehr spät festgelegt. Zwar hatten wir in der Schule in der zehnten Klasse eine Woche Schülerpraktikum, bei dem man die besagte Woche in einem Betrieb arbeiten konnte. Das war aber eher für die, die nach der zehnten Klasse abgehen wollen. In der elften Klasse hatten wir dann eine weitere Woche "Uniwoche", in der wir eine oder mehr Universitäten besuchen konnten, um dort am "Unterricht" teilzunehmen und so in den Unibetrieb rein zu schnuppern.
Ich war mir aufgrund des Unterrichts relativ schnell darüber im Klaren, dass es etwas technisches wird und habe immer so in Richtung Informatik geschielt. Im Nachhinein ist es wohl besser gewesen, dass ich das nicht studiert habe, den ich bin tatsächlich nicht so gut im programmieren, wie ich dachte. Es wurde dann aufgrund der Uniwoche trotzdem etwas in diese Richtung, was mir gut gelegen war und mir im Job bis heute Spaß macht.
Ich glaube es kommt nicht so sehr darauf an, wann man sich entscheidet, solange man später das macht, was einem Spaß macht. Das kann sicherlich bei einigen Menschen etwas dauern.
Ich muss sagen, dass ich die Entscheidung gar nicht so leicht finde. In meiner Schule war es so, dass wir in den letzten Schuljahren schon immer Trainings im Bewerbungsverfahren hatten und ein Arbeitsamt haben wir auch besucht und da mal in den möglichen Berufen gestöbert, was uns dabei ansprechen würde. Mein Interessengebiet war mir schon recht früh klar, aber in meinem eigentlichen Wunschberuf habe ich dann keinen Ausbildungsplatz gefunden.
Darum musste ich mich dann noch umorientieren und habe etwas gefunden, das meinen eigentlichen Wunschberuf quasi integrierte und noch zusätzliche Facetten hatte. Den Beruf habe ich dann aber erst im letzten Schuljahr für mich gefunden, wenn auch noch ganz am Anfang, so dass ich schon noch Zeit hatte, mich damit zu befassen.
Ab dann war der Beruf auch schon so etwas wie mein Traumjob und ich habe es auch bis heute nicht bereut, diese Ausbildung gemacht zu haben, auch wenn sich im Beruf seit meinen ersten Jahren der Berufserfahrung schon einiges geändert hat. So habe ich auf jeden Fall einen Beruf gefunden, wo ich gerne zur Arbeit gehe, auch wenn ich nicht den einen Traumberuf hatte, seit ich ein Kind war.
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