Was kann man mit Kindern in Norwegen unternehmen?
Da unsere Reise aufgrund von Einreisestop in diesem Jahr ausfällt, überlegen wir mit dem Wohnwagen nach Norwegen zu fahren. Norwegen hatten wir noch nie auf dem Schirm. Jedoch reizt mich die Landschaft sehr. Unsere Bedenken sind einzig die Kinder. Die wollen immer ein wenig Abwechslung und auch etwas unternehmen. Wir sind uns nicht so recht sicher, ob Norwegen mit dem Wohnwagen ein geeigneter Urlaub mit Kindern ist? Hat jemand von euch schon einmal so einen Trip unternommen? Was habt ihr mit den Kindern an Ausflügen gemacht?
Die Kinder sind das Campen also gewöhnt? Sie lieben die Natur? Dann ist das kein Problem. Ich war selber noch nicht in Norwegen habe aber gelesen, dass da wohl auf den Plätzen schöne Spielplätze sind und es sehr schöne Landschaften gibt. Es kommt denke ich sehr auf den Charakter deiner Kinder an. Wohnwagen mit mehr als einem Kind finde ich schon recht sportlich, wobei das schon auch auf die Kinder ankommt und dann noch nur Natur muss Kind eben auch mögen.
Mein Bruder ist regelmäßig nur in der Natur allerdings in Schweden mit den Kindern unterwegs, die lieben das aber alle und kennen auch keine Strandurlaube in dem Sinne, sondern wirklich nur diese Outdoorsachen, weil sowohl mein Bruder als auch seine Frau das lieben und die Leidenschaft dafür wohl auch den Kindern vermittelt haben. Wie gesagt es kommt sehr auf deine Kinder an. Je nach Alter können die ja dann auch mal woanders bleiben für die 2 Wochen oder so.
Ich denke, es kommt drauf an, was die Kinder sonst gern so machen im Urlaub. Norwegen bietet halt in erster Linie sehr viel Natur, fantastische Landschaften, Küsten, Gelegenheiten für Wanderungen, Bootsfahrten, Schiffsausflüge und Aktivitäten im Freien. Wenn die Kinder daran Gefallen finden, dann sollte so eine Reise kein Problem sein. Wir sind im letzten Sommer unter anderem in Nordnorwegen unterwegs gewesen (allerdings ohne Kinder) und haben die Zeit sehr genossen. Womit man halt weniger rechnen kann, sind klassische Familienvergnügungen wie Freizeitparks (wobei es das in Südnorwegen wahrscheinlich auch geben wird, aber da sind wir nicht gewesen).
Ich war schon in Norwegen und habe dort gecampt. Ich hatte das mit einer damaligen Bekannten gemacht, wobei unsere Bekanntschaft während dieser Reise in die Brüche ging. Im Nachhinein würde ich immer empfehlen, so eine Reise nur dann zu machen, wenn man eine sehr stabile Beziehung oder Freundschaft hat, die familiären Verhältnisse sehr gut sind und wenn man es erträgt, viel Zeit alleine beziehungsweise mit den entsprechenden Personen zu verbringen.
Es ist leider schon so, dass man einfach nicht viel machen kann. Wir waren am Nordkap gewesen und dann dazwischen eben noch auf Campingplätzen, auch in Finnland und Schweden. Teilweise sieht man stundenlang kein anderes Auto auf der Straße und alles ist wie ausgestorben. Dabei waren wir im August da. Die Campingplätze waren leer und außer uns war da niemand. Die angrenzenden Seen waren schön, aber es war viel zu kalt, um da drin schwimmen zu gehen. Ins Restaurant kann man zwischendurch natürlich auch nicht, weil alles so weit entfernt ist.
Von Wanderungen wurde uns damals abgeraten, weil das wohl die Zeit war, in der Elche, Wildschweine und andere Tiere Junge bekamen und das einfach zu gefährlich war. Außer Wald und eben Straße gab es da aber bei uns auch nie etwas. Von daher haben wir die meiste Zeit in den Hütten selbst verbracht oder sind auch mal in die Sauna. Die gibt es wirklich an jedem Campingplatz, aber natürlich ist das nichts, was man mit Kindern machen kann.
Ich will nicht sagen, dass alles schlecht ist. Norwegen ist wunderschön und ich könnte mir auf jeden Fall vorstellen, nochmal hinzufahren. Dann aber mit meinem Partner und in dem Wissen, dass man einfach die Ruhe genießt und einfach mal vollkommen abschaltet auf dem Campingplatz, weil man allein mit sich und der Natur ist. Man kann lesen, in die Sauna gehen und einfach die atemberaubende Landschaft genießen. Ob das etwas für Kinder ist, muss jeder für sich entscheiden. Ich kann mir gut vorstellen, dass es genügend Kinder gibt, denen das viel zu langweilig ist.
Das mag vielleicht am August gelegen haben. Die Sommersaison in Norwegen geht früh zu Ende, und ab der zweiten Augusthälfte werden anscheinend oft allmählich die touristischen Bürgersteige hochgeklappt. Wir sind Anfang Juli da gewesen, und da waren reichlich Touristen unterwegs gewesen. Wir sind sogar zum Teil auf weniger stark frequentierte Strecken ausgewichen, um ein wenig mehr Ruhe zu haben und nicht ständig in einer Kolonne von Mietwagen und Wohnmobilen unterwegs zu sein. Eigentlich haben wir uns keine Minute gelangweilt, weil es so viele wundervolle Landschaften und Fahrstrecken gab, wir sind gar nicht hinterher gekommen mit Fotografieren und Staunen. Und dazu noch die Mitternachtssonne, die wir an einigen Stellen auch um Mitternacht bestaunt haben.
Ob und in wieweit sich natürlich Kinder davon faszinieren lassen, das ist eine andere Frage.
Ich denke, dass Norwegen für Kinder eher langweilig ist, außer wenn man selber viel Outdoor-Erfahrung hat und den Kindern etwas bieten kann, wie Angeln, Klettern, Kanufahren im Fjord oder so was. Ich war mal ohne Kinder in Norwegen und fand es nicht so toll wie mein damaliger Freund, der ein Flechtenexperte ist. Mir war die Landschaft zu öde, das Wetter zu kalt und die Essensgelegenheiten zu teuer und zu rar.
Aber vielleicht gibt es Freizeitparks in Norwegen, das weiß ich nicht. Ich würde mich auf jeden Fall vorab erkundigen, wo es was Spezielles für Familien gibt. Mir hat halt auch das Wetter nicht gepasst, obwohl es Sommer war. Schweden fällt ja wegen Corona wahrscheinlich nicht in die nähere Auswahl. Ich denke, dass das für Kinder interessanter wäre.
Beim Wetter hatten wir zuletzt anscheinend wahnsinnig Glück gehabt, weil es zum Teil fast 30 Grad hatte und fast durchgehend sonnig war. Bei schönem Wetter sind natürlich auch die Landschaften alles andere als öde, sondern großartig. Ob sich Kinder davon begeistern lassen, hängt wahrscheinlich von den individuellen Vorlieben ab. Ich selbst bin schon als Jugendlicher ein Fan von Skandinavien gewesen und meine erste Nordlandreise mit einer Jugendgruppe hatte mich nachhaltig beeindruckt. Da hatte es schon gereicht, Wandern zu gehen, Boot zu fahren, etc., mehr brauchte ich gar nicht. Danach wollte ich jahrelang nirgendwo anders mehr hin.
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