Was ist und wodurch entsteht ein Wasserbruch?

Der Sohn einer Bekannten, ist gerade ein paar Wochen alt, hat einen angeborenen Wasserbruch und dieser muss wohl irgendwann operiert werden. Ich weiß nicht, ob es so akut ist, dass er sofort operiert werden muss, aber es ist wohl ähnlich wie ein Wasserbruch, den ein Mann im Erwachsenenalter bekommen kann.

Ich habe schon mal davon gehört, weil einer aus meiner damaligen Clique im Krankenhaus war wegen eines Wasserbruchs. Aber wie kann ein angeborener Wasserbruch entstehen und wie entsteht ein Wasserbruch im späteren Alter? Wie wird dieser im Normalfall behandelt? Muss zwingend operiert werden?

Bei einem Wasserbruch gelangt Flüssigkeit aus der Bauchhöhle in den Hoden, den Nebenhoden oder die Samenleiter. Wobei "in" ist nicht gar richtig, normalerweise läuft die Flüssigkeit zwischen zwei Schichten der umgebenden Gewebehülle. Das hat einen ein- oder beidseitig stark geschwollenen Hodensack zur Folge.

Warum das passiert, ist leicht zu verstehen, wenn man sich die Entwicklung anschaut. Theoretisch ist ein Mann auch erst einmal eine Frau, ganz grob gesagt. Die Geschlechtsorgane entwickeln sich mit der zeit einfach unterschiedlich. Aber die Hoden liegen lange im Bauchraum grob in der Nähe der Nieren also da, wo man in etwa auch die Eierstöcke verortet. Erst mit zunehmender Reife steigen die Hoden ab und landen im Hodensack. Es gibt eine Verbindung zum Bauchfell, auch wenn die Testikel am Ende unten und draußen baumeln.

Funktioniert die Entwicklung nicht optimal und bleibt eine Lücke, folgt die Flüssigkeit im Bauchraum der Schwerkraft und sammelt sich an der tiefsten Stelle. Das wäre dann eben der Hoden. Normalerweise sollte sich die Lücke mit der Aussackung des Bauchfells in den Hodensack noch vor der Geburt schließen.

War erst einmal alles in Ordnung und der Mann bekommt später einen Wasserbruch, dann sind normalerweise Verletzungen, Tumore, Entzündungen, ein Leistenbruch oder eine Hodendrehung die Ursache, die zu einer Öffnung in Bereichen führt, wo keine sein sollte.