Was ist und wie funktioniert ein Time Sharing Urlaub?

Es gibt ja mittlerweile sehr verbreitete und unterschiedliche Sharing-Modelle und eines davon ist auch das Time Sharing. Dieses beinhaltet wohl irgendwie die Kombination zwischen einer Geldanlage in ein Urlaubsdomizil und der Möglichkeit auch irgendwie günstig Urlaub machen zu können. Kennt ihr dieses Time Sharing Prinzip und wisst wie dieses funktioniert? Wie würdet ihr Time Sharing bewerten und für wen ist dies besonders geeignet?

Ich würde aus den unterschiedlichsten Gründen mich nicht auf einen Time Sharing Deal einlassen, zumal in der Regel auch von solchen Arrangements abgeraten wird. Dabei erwirbt der Kunde, wenn ich das richtig verstanden habe, über mehrere Jahre, je nach Vertrag sogar unbegrenzt, das Recht, einen gewissen Zeitraum in einem bestimmten Feriendomizil zubringen zu können. Sprich, man ist als Time Sharer mehr oder weniger festgenagelt, die nächsten 10 Jahresurlaube nicht nur im gleichen Land, sondern sogar im gleichen Ferienhaus zuzubringen, mit all seinen Vor- und Nachteilen.

Der Preis für dieses Arrangement ist oftmals richtig stattlich, und es wird gern der Eindruck vermittelt, dass man dadurch quasi ein Teil-Eigentümer einer Immobilie ist, was rein rechtlich gesehen mitnichten der Fall ist, aber das habe ich nicht so ganz kapiert. Jedenfalls kann es durchaus passieren, dass der Anbieter Konkurs macht oder von Vornherein in betrügerischer Absicht unterwegs war, und dann ist man seine vermeintliche "Geldanlage" auch ganz schnell mal los. Und selbst wenn es halbwegs seriös zugeht, muss man ja auch in den Erhalt der Bausubstanz investieren, ganz davon abgesehen, dass Time Sharing Anteile nur sehr schwer gewinnbringend weiter zu investieren sind, also als Geldanlage eigentlich total versagen.

In meinen Augen klingt Time Sharing daher schon ganz arg nach Bauernfängerei und nach "zu schön, um wahr zu sein". Als Kunde zahlt man mehr oder weniger für die Instandhaltung eines Feriendomizils plus ein stattliches Extra für das Privileg, dort Urlaub machen zu dürfen. Das kann man normalerweise auch, ohne das Bad aus der eigenen Tasche neu kacheln lassen zu müssen, und es gibt auch sicher weniger riskante und lukrativere Methoden der Geldanlage, bei denen keine komplizierten Verträge und ausländisches Baurecht im Spiel sind.

Ich hatte auch mal Bekannte, die sich in so ein Time-Sharing Modell eingekauft hatten und auch zwei- oder dreimal solch einen Urlaub dann gemacht hatten, aber sie waren jedes Mal so enttäuscht, dass sie unbedingt wieder aus dem Vertrag raus wollten. Das hat sich aber sehr langwierig dargestellt und erst mit einem Anwalt kam da Bewegung rein. Aber unter dem Strich war es ein reines Verlustgeschäft.