Was ist euch wichtiger - Gesundheit oder Freude am Essen?

vom 26.02.2015, 18:43 Uhr

Seit längerem schon ist Fasten sehr in der Mode und mehrere Studien sollen inzwischen bereits bewiesen haben, dass Fasten sehr gesund ist und das Leben verlängern soll. Dafür muss man es aber nicht nur einmal im Jahr machen, sondern mehrfach die Woche, zum Beispiel jeden zweiten Tag. Die Reduktion von Eiweiß beispielsweise würde dazu führen, dass der IGH1 Spiegel im Körper gesenkt würde und das führt dazu, dass die Zellen nicht mehr darauf programmiert sind sich dauernd zu teilen, sondern sich zu reparieren.

Das Ergebnis ist ein stark gesenktes Krebs- und Diabetesrisiko. Beobachtet wurde dies an einer kleinen Gruppe Menschen die eine bestimmte Krankheit aufweisen die zu Kleinwüchsigkeit führt, die aber wegen dieser Krankheit auch einen sehr niedrigen Wert dieses Hormons haben und daher quasi noch nie an Krebs gestorben oder an Diabetes erkrankt sind.

Wenn ich sowas Verwandten oder Bekannten erzähle sagen mir viele, dass das ja gut sein könnte, aber sie würden kein schönes Leben darin sehen vielleicht ein paar Jahre länger zu leben, aber nie was vernünftiges Essen zu dürfen. Das würde ihre Lebensqualität sehr herabsetzen und ihnen die Freude nehmen. Ich selbst würde das wahrscheinlich auch nicht wollen.

Wie ist das bei euch, würdet ihr euch für ein längeres Leben disziplinieren und dafür Dauerfasten? Wäre euch das die Sache Wert? Was würdet ihr für ein längeres Leben tun und wie groß wäre euer Ehrgeiz? Versteht ihr es, wenn andere Personen lieber etwas leckeres Essen wollen anstatt länger zu leben?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das Problem hierbei ist, dass man durch eine gesunde Ernährung nicht einfach nur länger lebt. Also Person A. ernährt sich ungesund und stirbt an ihrem 75. Geburtstag, Person B. ernährt sich gesund und stirbt an ihrem 85. Geburtstag. Die Frage ist, wie man sich in den Jahren vor seinem Tod fühlt. Ist man da noch fit? Kann man ohne Probleme laufen? Hat man Schmerzen? Wir sterben ja nicht alle an unserem ersten Herzinfarkt und sind bis dahin quietschfidel.

Mit dieser Aussicht würde ich einen Mittelweg vorziehen. Ich fände es auch schrecklich, mir jeden Tag ekelhaftes, aber gesundes Essen reinzuwürgen. Obwohl ich nicht weiß, ob ich vielleicht gar nicht an einem Herzinfarkt im Rentenalter, sondern morgen an einem Bus sterbe. Man muss das Hier und Jetzt und das Morgen im Auge behalten.

Daher finde ich diese Methode der häufigen, aber kleinen Fastenkuren ganz nett. Ich habe das vor einiger Zeit als "intermittierendes Fasten" kennengelernt. Eine Zeitlang habe ich von 20 Uhr abends bis 14 Uhr mittags nichts gegessen. Das ist nicht wirklich schwierig. Da leidet man keinen schrecklichen Hunger. Und man muss auch nicht auf leckere Dinge verzichten, weil man ja in der Zeit dazwischen ganz normal essen darf.

Ich muss aber auch sagen, dass ich gesundes Essen sehr lecker finde. Fast food interessiert mich gar nicht. Ich könnte mich im Gegenteil beispielsweise einzig und allein von Salat ernähren, weil ich das Zeug so unglaublich lecker finde. Süßes liegt mir auch nicht wirklich. Mal ein Stück Schokolade, mal ein Stück Kuchen. Aber richtig viel bekomme ich davon nicht runter. Da wird einem doch schlecht. Also ich muss nicht groß auf irgendetwas verzichten und mir Gesundes reinwürgen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich denke auch, dass eine gesunde Mischung besser ist als ein Extrem in irgendeine Richtung. Das Problem bei vielen Studien ist es für mich, dass sie durch andere Studien oft auch widerlegt werden können. So habe ich neulich noch von einer Studie gelesen, dass es gut ist, wenn man das isst, was einem schmeckt. Ich denke, dass dieses Dauerfasten für mich gar nichts wäre. Ich esse gerne und mir macht es Freude, wenn ich das essen kann, worauf ich Appetit habe.

Ich werde leider auch schon mal ein wenig unleidlich, wenn ich Hunger habe und das möchte ich meiner Umwelt und auch mir selbst dann auch nicht antun. So würde ich schon sagen, dass mir die Freude am Essen wichtiger ist, was aber nicht bedeutet, dass mir meine Gesundheit unwichtig ist. Ich achte schon darauf, mich ausgewogen zu ernähren, aber fasten würde ich nicht so gerne. Außerdem gibt es ja nicht nur das Essen als Gesundheitsrisiko, so dass das mit dem längeren Leben auch nicht gesichert ist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Meine Gesundheit ist mir schon wichtig. Aber wenn ich nur jeden zweiten Tag essen darf, ist das vielleicht ein bisschen zu viel fasten. Darf man an den Fastentagen wenigstens trinken? Oder wird das auch eingeschränkt? Der Körper würde sich bestimmt daran gewöhnen nach einer kurzen Übergangszeit hat man dann kein Hungergefühl mehr. Dann müsste jeder zweite Tag ein Festtag sein, an dem man etwas ganz Besonderes isst.

Ernährt man sich gesund, müsste das doch noch besser sein, als nur jeden zweiten Tag zu essen, aber dann nicht auf gesunde Kost zu achten. Ich hätte wahrscheinlich kein Problem damit, nur alle zwei Tage zu essen. Aber ich bin nicht von dem Erfolg überzeugt. Möglich, dass man älter wird, aber ob man das unter schlechter Gesundheit überhaupt will ist die Frage.

Ferner dürfte es auch für die Versorgung der Rentner nicht gewollt sein vom Staat. Da die Rentenkasse sowie wie ein Sieb ist. Wenn die Menschen dann durch Fastentage noch länger leben, dann wird bestimmt bald eine gegenteilige Meinung aus dem Hut gezaubert.

Aber mich interessiert trotzdem mal Näheres. Hast du dazu einen Link? Wäre nett.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



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