Was hat Lafontaine nun eigentlich bewirkt?

vom 02.06.2015, 00:01 Uhr

Als langjähriges SPD-Mitglied hat Lafontaine in seiner Amtszeit als Ministerpräsident und Finanzminister immer eine soziale Linie vertreten. Dann zerstritt er sich mit Gerhard Schröder, der die SPD auf neoliberalen Kurs brachte und mit dieser Partei Hartz IV durchboxte.

Schließlich trennte er sich von der SPD und machte fortan in der LINKEN Karriere. Er war die treibende Kraft des neuen Zusammenschlusses zwischen WASG und PDS und hat in seiner Heimat Saarland gleich 20 Prozent geholt, nachdem die PDS dort vorher bei 2 Prozent gedümpelt hatte.

Meiner Ansicht nach hat Lafontaine vor allem eine Korrektur nach links erreicht und das Thema soziale Gerechtigkeit war wieder in aller Munde. Ich habe starke Zweifel daran, dass sich die SPD ohne diesen Druck wirklich so vehement für den Mindestlohn eingesetzt hätte und die CDU dem zugestimmt hätte.

Allerdings machen sich Lafontaine und die LINKE das Leben mit ihre außenpolitischen Ansichten unnötig schwer und setzen ihre Erfolge aufs Spiel. Wie beurteilt ihr das Wirken Lafontaines?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 02.06.2015, 00:02, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Wissenschaftlich sauber wird man so eine Frage nicht beantworten können. Denn man kann schlecht ein Land in der gleichen globalen Lage versuchsweise noch mal die gleiche Geschichte mit anderen Politikern durchlaufen lassen. Und da nun die Politiker die wir haben und hatten da waren und da sind und so handelten und handeln wie es eben geschah oder noch geschieht, kommt es eben wie es kommt.

Man kann da auch nicht wie in der Mathematik rein rechnerisch den Faktor X für die Linken abziehen und kommt dann zu einem rechnerisch geklärten Ergebnis. Spätestens da käme man ja zu der nächsten Frage: Wie groß ist X? Und ist es in allen Bereichen des politischen Lebens gleich oder mal X und mal Y?

Ein Ansatz um seinen Einfluss einschätzen zu können, wäre, wenn man seine Schriften liest. Das macht man ja bei Personen aus der Geschichte ähnlich. Klar kann man dann auch wieder uneins sein, ob das was der Autobiograph oder Verfasser von theoretischen Schriften als Erfolg sieht, wirklich einer war.

Aber man kennt zumindest die Eckpunkte eines politischen Lebens besser, als wenn man nur mal schnell das Konzentrat auf Wikipedia überfliegt. Und dann kann man sich weiter informieren und sich kritisch Gedanken zu seinen Schriften machen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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