Was haltet ihr von veganen Kindertagesstätten?

Die erste vegane Kindertagesstätte eröffnet in Frankfurt. Kein Käse, keine Eier, keine Wurst oder Fleisch und auch keine Milch von Tieren. Auch Zoobesuche und Bauernhofbesuche sind tabu in dieser Kindertagesstätte. In dem verlinkten Artikel steht das genaue Konzept dieser Kindertagesstätte.

Denkt ihr, dass es nicht die einzige vegane Kindertagesstätte bleiben wird? Wie findet ihr das Konzept? Sollte man Kinder wirklich schon so jung komplett vegan ernähren? Kann man nicht auch anders auf das Leid der Tiere hinweisen? Oder denkt ihr, dass es genau das richtige Konzept ist und viele dieser KiTas folgen sollten?

Ich stehe dem ganzen sehr kritisch gegenüber und halte das für eine Modeerscheinung, die vermutlich auf Druck einer Gruppe renitenter veganer Eltern hin entstanden ist, die sich stur den Ernährungsempfehlungen der Gesundheitsforschung widersetzen, weil sie ihre eigene Meinung dem Nachwuchs aufdrücken wollen, der noch zu jung ist, für sich selbst zu entscheiden. Eine vegane Ernährung im Kindesalter wird generell problematisch gesehen, weil ein Organismus im Wachstum bestimmte Nährstoffe, Vitamine und Spurenelemente, die nun mal teilweise fast nur in fleischhaltigen und tierischen Produkten vorkommen, einfach für eine komplikationslose Entwicklung braucht. Natürlich lassen sich diese bei ausreichendem Wissen und geschickter Zusammensetzung des Speiseplans auch anders zuführen, aber dafür sind fundierte Kenntnisse notwendig, die kaum ein Durchschnittsbürger ohne ökotrophologische Ausbildung vorweisen kann.

Dementsprechend geht ein Verhalten, bei dem die Eltern den Kindern jegliche nicht-vegane Lebensmittel strikt untersagen, mit der Gefahr einer Mangelernährung einher. Schlimm finde ich auch, dass der Nachwuchs in diesem Alter meistens gar nicht in der Lage ist, selber Wünsche und Bedürfnisse nach anderer Nahrung zu äußern oder niemals die Chance bekommt, einen abweichenden Ernährungsstil kennenzulernen und auszuprobieren. Während also alle anderen Kids im Freundeskreis auch mal eine Bratwurst verspeisen, beliebte Süßigkeiten wie Kinder Schokolade und Gummibärchen genießen und von Zoobesuchen am Wochenende schwärmen, werden die Kinder der veganen Kitas irgendwo von all diesen typischen Aktivitäten und Freuden des Kindesalters ausgeschlossen. Das stelle ich mir in so jungen Jahren schon belastend vor.

Es spricht ja nichts dagegen, den Kindern in fortgeschrittenem Alter die Vorzüge und Nachteile einer veganen Ernährung offen zu schildern, ihnen die Gelegenheit des Ausprobierens zu geben und dann die Wahl zu lassen, ob sie dem Beispiel der Eltern folgen oder nicht; aber ihnen krampfhaft etwas aufzuoktroyieren, was sie noch gar nicht richtig fassen und begreifen können und was noch dazu nicht ohne Risiko für sie ist, halte ich für eine sehr zweifelhafte Erziehungsmethode, die man nicht noch unterstützen sollte, in dem man geschützte Rahmenbedingungen für deren Auslebung schafft.

Doch ich denke, dass es die einzige vegane Kindertagesstätte bleiben wird. Das Konzept finde ich einfach nur dämlich. Ich bin gegen eine vegane Ernährung von Kindern. Kleinkinder sollte man meiner Meinung nach nicht mit Agrarpolitik konfrontieren. Davon haben die doch gar keine Ahnung.

Ganz ehrlich? In meinen Augen ist das Konzept Kindeswohlgefährdung und Körperverletzung und ich kann nicht verstehen, dass die Politik da nicht eingreift. Ich meine, was die Eltern zu Hause mit den Kindern machen, kann man schlecht kontrollieren, aber ich finde, dass man schon vorschreiben sollte, was es in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten zu essen gibt. Es ist eine Sache, wenn man eine abwechslungsreiche und vielseitige Ernährung zur Verfügung stellt und die Kinder ab und an mal was veganes essen oder probieren lässt. Aber ein Konzept, das ausschließlich auf diese Ernährung abzielt finde ich absolut schäbig und bescheuert.