Was haltet Ihr von The flight attendant auf amazon Prime?
The flight attendant ging neulich in die zweite Staffel. Es handelt sich um eine düstere Comedy-Krimiserie mit der man zahlreiche Zuseher anlocken will. Ich gehöre nicht dazu, denn mir war die Geschichte zu niveaulos und ich habe nach der ersten Folge nicht mehr geguckt.
Was hält Ihr von The flight attendant auf amazon Prime? Hat amazon hier ein gelungenes Genre geschaffen oder ist das nur wieder einer der lauen amazon Prime Serien, die anscheinend am laufenden Band produziert werden?
Also ganz ehrlich. Ich habe zwei Folgen der ersten Staffel geguckt und irgendwie hat mich das nicht wirklich geflasht. Ich bin darauf gestoßen, weil dazu etwas Werbung lief und da Kaley Cuoco zu sehen war, die ja aus Big Bang Theory sehr bekannt ist.
Da gefiel sie mir sehr gut, war witzig, sah gut aus, passt perfekt in die Comedyserie. Das machte mich neugierig, gerade auch zu sehen, wie jemand den man quasi nur aus der einen Rolle kannte, sich in einer anderen Serie macht. Aber irgendwie hat mich das einfach nicht umgehauen und so bin ich dann ausgestiegen. Also nicht mal so, dass ich sagte, die Serie ist schlecht. Aber irgendwie hab ich einfach verpasst und vergessen weiter zu schauen. Das sagt dann ja allerdings auch schon wieder etwas über die Serie aus.
Also mag sein, dass der ein oder andere das ganz anders sieht. Aber mich hat es nicht umgehauen und so reizt mich jetzt auch nicht wirklich viel daran unbedingt die zweite Staffel zu sehen. Zumal ich dann ja auch erst einmal die erste Staffel weiter schauen müsste. Vielleicht gehe ich das ja mal an. Manchmal entdeckt man tolle Serien ja auch erst auf den zweiten Blick.
"The Flight Attendant" erschien mir auf den ersten Blick bzw. Trailer noch als einigermaßen vielversprechend war jedoch letztendlich eher eine Enttäuschung. Die Handlung um die zuweilen sehr neurotische Flugbegleiterin Cassie Bowden, gespielt von Kaley Cuoco, die in ein Mordkomplott verwickelt wird, nachdem sie eine Nacht mit einem Passagier verbracht hat, der am nächsten Morgen tot aufgefunden wird - ja, das wirkte im Trailer durchaus sehr unterhaltsam und auch spannend. Diese also doch vielversprechend klingende Prämisse ließ dann in der Umsetzung aber über weite Strecken zu wünschen übrig.
Ein Hauptproblem der Serie ist das für mich eher etwas anspruchslose Drehbuch. Die Handlung bleibt manchmal redundant und unwichtig wirkend, viele Handlungsstränge sind entweder nicht gut oder sogar über lange Zeit gar nicht miteinander verknüpft sind und lassen den Zuschauer zu oft und lange im Dunkeln. Auch bei der Charakterentwicklung gibt es so einige Mankos. Cassie Bowden ist für mich eine absolut anstrengende Figur, mit der es schwer ist, sich zu identifizieren oder mitzufühlen. Ihre Entscheidungen sind oft unverständlich und irrational, was die Glaubwürdigkeit der Serie beeinträchtigt und auch der Konsum von sieben Flaschen puren Alks pro Folge nervt.
Ein weiteres Problem ist die Einordnung der Serie in die entsprechenden, allseits bekannten Genres des Mediums: "The Flight Attendant" versucht sich mit einer Klassifizierung als Dramedy an einer Mischung aus Agententhriller und schwarzer Komödie, aber diese Kombination funktioniert nicht wirklich gut. Szenen, die als humorvolles Element fungieren sollen, wirken oft gewollt und erzwungen, wenig passend, sodass Spannungsaufbau und Handlungsfluss gestört ist. Die Serie scheint zu oft nicht zu wissen, welchen Ton sie treffen will, und schwankt zwischen ernsthaften Momenten und albernen Witzen. Außerdem ist der überbordende Einsatz von Rückblenden in die Kindheit, hektischen, oft unnötigen Splitscreens und Cassies omnipräsenten Halluzinationen eine recht bemüht wirkende Anstrengung in das dünnere und durchschnittliche Drehbuch so etwas wie Spannung und Anspruch zu bringen.
Auch die schauspielerischen Leistungen lassen für mich leider zu wünschen übrig. Kaley Cuoco, die ja auch als ausführende Produzentin fungiert, gibt sich Mühe, die komplexe Rolle der Cassie Bowden zu verkörpern, aber sie scheitert daran, die Tiefe und Abgründigkeit der Figur zu vermitteln. War sie in "The Big Bang theory" noch eine tragende Rolle des der Serie inhärenten Humors und verkörperte ihre dortige Figur mit Witz und Wärme, kommt hier zum Vorschein, dass die schauspielerischen Leistunden Cuocos zur ernsthaften Charakterdarstellung nicht ausreichen. Auch die Nebendarsteller sind ebenfalls oft nur durchschnittlich und können nicht wirklich überzeugen. Besonders irritiert hat mich persönlich die Wahl des weiblichen Sidekicks, die in mehreren Punkten frappierend an Cuocos weiblichen Kompagnon aus TBBT erinnert.
Zusammenfassend lässt "The Flight Attendant" viel Potenzial ungenutzt. Die schwache Handlung, der übermäßige Einsatz bemüht wirkender Stilmittel und die oft allenfalls durchschnittlichen schauspielerischen Leistungen machen die Serie zu einer für mich eher enttäuschenden Erfahrung. Es ist schade, denn die Prämisse hatte eigentlich vielversprechendes Potenzial. Leider wird dieses Potenzial nicht ausgeschöpft und die Serie bleibt letztendlich über weite Strecken flach und uninteressant.
Generell scheinen die Kritiken ja aber doch nicht so schlecht zu sein, sodass es anscheinend eine größere Anzahl von Leuten gibt, die die Show mochten. Für manch einen war die Serie sicher eine gelungene moderne Interpretation einer Mischung aus Film Noir und moderner Comedy. Und die Schauspielerin kann sicher für so manchen Fan noch von ihrem Ruhm aus ihren alten Seriendarstellungen zehren. Für mich reicht das leider alles nicht.
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