Was haltet ihr von Schulz als neuen Außenminister?

Die Koalitionsverhandlungen laufen immer noch. Aktuell ist bekannt gegeben worden, dass der ehemalige Kanzlerkandidat der SPD Martin Schulz in der neuen Regierung Außenminister werden soll und damit Sigmar Gabriel ablösen wird. Was haltet ihr von einer derartigen Personalentscheidung? Meint ihr, dass Martin Schulz ein sehr geeigneter Kandidat im Jahr 2018 für diesen Posten ist oder hättet ihr andere Kandidaten für diese Stelle bevorzugt?

Ein grundsätzlich geeigneter Kandidat ist er mit Sicherheit. In seiner früheren Funktion Präsident des Europaparlamentes dürfte er den Großteil der Politiker international kennen und viele auch ihn. Ebenso dürfte er sich auch mit den Gepflogenheiten auf dem internationalen Parkett bestens auskennen. Von daher bringt er glaube ich alles mit, was er für diesen Posten braucht.

Die Frage ist natürlich wie glaubwürdig es ist, wenn jemand erst behauptet, er geht mit der Union keine Koalition ein, danach sagt er würde in so ein Kabinett nicht eintreten und plötzlich übernimmt er einen der wichtigsten Ministerposten. Das ist dann natürlich schon irgendwo fragwürdig, wie glaubwürdig so ein Mann dann noch ist. Daher weiß ich auch nicht wie gut das für die SPD ist, wenn man jetzt 4 Jahre lang einen SPD-Minister sieht, der in wenigen Wochen alles umgestoßen hat, wofür er davor gestanden hat.

Die Person Martin Schulz ist bei mir total durch die Tonne und diese Personalentscheidung ist für mich schon ein mittlerer Eklat. Für mich ist Schulz kein geeigneter Außenminister, weil es ihm ganz einfach an Glaubwürdigkeit und Standhaftigkeit fehlt. Dazu braucht man sich doch nur nochmal dieses Video anschauen, wo er nochmals zu seiner Ministerkandidatur unter einer von Angela Merkel angeführten Koalition befragt wird. Peinlicher geht es ja kaum und für mich als SPD Mitglied oder auch für alle anderen Parteien, müsste ein Schulz als Außenminister doch eigentlich untragbar sein.

So schnell kann es gehen und schon kursieren die ersten Schlagzeilen, dass Martin Schulz auf Grund der Kritik an seiner Person insbesondere aus den eigenen Reihen, jetzt doch auf den Posten verzichten will. Natürlich ist es das einzige was er machen kann, wenn er noch irgendwie etwas Glaubwürdigkeit retten will. Allerdings ist auch ziemlich fraglich inwiefern er jetzt überhaupt noch eine Zukunft in der SPD hat.

Man muss ja schon feststellen, dass er als Messias geholt wurde und nach einem guten Start nur noch stärker nachgelassen hat. Er hat ja nicht nur ein miserables Wahlergebnis eingefahren, vielmehr hat er auch seine ganze Glaubwürdigkeit verloren. Da kann man sich schon fragen, was man mit so einer Person jetzt noch machen soll? Er hatte sicher gehofft, sich irgendwie auf den Außenministerposten retten zu können und mit guter Außenpolitik innerhalb von 4 Jahren seinen Wortbruch vergessen zu machen. Aber daran wäre dann unter Umständen die Zustimmung der SPD-Basis zur GroKo gescheitert.

Nun opfert die SPD dann wohl nach Gabriel auch Martin Schulz für die Zustimmung zur GroKo. Aber was soll sie auch machen? Bei Neuwahlen wäre das Wahlergebnis wohl nur noch schlechter. So kann man wenigstens hoffen, innerhalb von 4 Jahren sich doch irgendwann mal wieder etwas profilieren zu können und vielleicht auch endlich wieder jemanden in den eigenen Reihen zu finden, zu dem die Wähler aufschauen können. Aber Martin Schulz wird das dann definitiv nicht mehr sein.

Ich halte von dem ehemaligen Europa Parlaments Präsidenten gar nichts. Als er schon in die SPD wechselte, war mir fast klar, dass dies schief gehen muss. Allerdings war mir nicht klar, dass er dies in einem Sturzflug dauerhaft nach unten macht. Da kann seine „Ehe für Alle“ Show auch nichts wirklich retten, denn das war zwar überfällig auf der einen Seite, aber eines der aktuell wohl unwichtigsten Themen, die man fairerweise erwähnen muss. Doch nett, dass er Frau Merkel da so festgenagelt hat, aber gebracht hat es ja auch nichts, politisch gesehen.

Nach der Wahl im letzten Jahr, war Schulz der Herr, der am größten seinen Mund aufgerissen hat. Mit uns wird es keine „GroKo“ geben und wir haben das Wahlergebnis verstanden. Sehr schön, habe ich mir gedacht und dachte, dann kann das ganze Wahldebakel ja noch etwas geben. Kaum scheiterte Jamaika stand Merkel mit dem Rücken zur Wand und musste „betteln“ beziehungsweise all das verkaufen, was sie sowieso schon seit Jahren politisch tut, um die SPD ins Boot zu zocken.

Weg waren auf einmal das Versprechen, mit uns gibt es keine GroKo und schon wurde verhandelt. Dann wurde erwähnt, dass Schulz keinen Posten des Ministers will und dann sollte er Außenminister werden. Das wurde nichts, weil Gabriel öffentlich zum Gegenschlag ausholte. Fakt ist, Schulz ist der SPD-Baron von Münchhausen und hat der SPD die letzten Wochen mehr geschadet, als gut getan. Den Herren als Außenminister? Ist genau so ein Joke wie Gabriel selber.

Ich hätte von Schulz als Außenminister auch gar nichts gehalten. Der sprunghafte Typ mit seiner Pro-Europapolitik und koste es was es wolle mit seinem Best Buddy Macron, nein Danke! Gabriel ist schon schlecht und aktuell fliegt dem der iranische Todesrichter sowie sein Aufenthalt in Deutschland um die Ohren, hoffentlich kommt da auch noch was. Doch Schulz wäre auch keine Super-Figur als Ersatz.

Ich kann auch im Augenblick nicht sagen, wem ich mir da wünsche, weil es gänzlich egal ist. Die GroKo ist wieder da und jetzt kommen die eigentlichen Wahlverlierer wieder 4 Jahre ihre fetten Beträge, Sonderleistungen und Goodies. Da spielt es keine Rolle, wer sich jetzt welchen Thron da schnappt.

Die GroKo ist wieder da und jetzt kommen die eigentlichen Wahlverlierer wieder 4 Jahre ihre fetten Beträge, Sonderleistungen und Goodies. Da spielt es keine Rolle, wer sich jetzt welchen Thron da schnappt.

Was ist denn das für ein Unsinn? Die Diäten bekommen alle Abgeordneten, egal ob Große Koalition oder Jamaikakoalition oder auch eine Regierung mit der AFD. Und das verrückteste dabei ist ja sogar, dass sie ihre Diäten auch nach einer Neuwahl bekommen hätten, wenn dann keine Große Koalition mehr gekommen wäre. Selten so ein dümmliches Argument gelesen.

Auch muss man auf der anderen Seite sagen, dass man sich fragen muss, was die SPD sonst hätte tun soll. Ich verstehe es natürlich genauso, dass man jetzt sagt, sie brechen ihr Versprechen vom Wahlabend. Auf der anderen Seite ist es aber eben auch so, dass es ohne die SPD gar keine Regierungsbildung gegeben hätte. Die AFD hat sich selber aus dem Rennen geschossen mit ihrer fehlenden Kompromissbereitschaft und die Jamaika-Koalition hat es nicht geschafft sich auf Kompromisspapier zu einigen. Ohne die SPD hätte es Neuwahlen gegeben mit einem ähnlichen Ergebnis. Das zeigen ja die Umfragewerte.

Unterm Strich muss man viel mehr sagen, hat sich die SPD wahnsinnig teuer verkauft und wirklich sehr viel aus diesen Koalitionsverhandlungen heraus geholt. Da konnte man doch am Ende eigentlich nicht mehr Nein sagen, denn so ein Ergebnis hätte sie wohl kaum ein zweites Mal heraus holen können. An der Stelle hat sie dann ganz einfach die Realität eingeholt.

Natürlich wäre es da cleverer gewesen, den Satz am Wahlabend nicht so kategorisch zu gestalten und es war regelrecht töricht von Martin Schulz ernsthaft zu überlegen dann doch in eine Regierung Merkel persönlich eintreten zu wollen. Da hat er sich selber abgesägt. Das hat dann die SPD ja auch erkannt und sowohl auf Schulz als auch Gabriel verzichtet. Das ist wohl ihre einzige Chance etwas Glaubwürdigkeit zu wahren.

Natürlich bekommen die Diäten & Co auch die anderen Politiker. Das weiß ich, aber genau die dort jetzt wieder sitzen, haben eben die Kohle meiner Meinung nach schon die letzten Jahre vollkommen zu Unrecht erhalten und das geht jetzt fein weiter, aber mit dem Unterschied zu jedem anderen, dass die beiden sich gegenseitig speichelleckend die Füße küssen, um gegenseitig das Machtmonopol für sich zu beanspruchen.

Klar hat die SPD auch viel gewonnen. Wenn das wirklich so kommt, soll es für die Altenpflege ja auch besser werden und diese dauerhaften befristeten Arbeitsplätze soll es so nicht mehr geben. Gott sei Dank. Trotzdem ist das alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber man kann ja politisch anderer Meinung sein. Jeder wie er möchte.

Natürlich bekommen die Diäten & Co auch die anderen Politiker. Das weiß ich, aber genau die dort jetzt wieder sitzen, haben eben die Kohle meiner Meinung nach schon die letzten Jahre vollkommen zu Unrecht erhalten

Dann muss man halt wen anderes wählen. Aber die Mehrheit der Deutschen hat sich halt nicht für jemand anderes entschieden. Vielleicht sollte wir da einfach mal wieder zu einer sachlichen Politikkultur zurückkehren und auch mal verlieren können.

Genauso wie SPD eben am Wahlabend erkannt hatte, dass sie zu den großen Verlieren gehört und deswegen eigentlich nicht mehr regieren wollte, sollten eben auch Wähler, die weder CDU/CSU noch SPD gewählt haben, mal genauso akzeptieren können, dass es für die Große Koalition eben immer noch eine Mehrheit im Bundestag gibt. Das kann man dann ja gerne in 3,5 oder 4 Jahren versuchen zu ändern, aber bis dahin sollte man das auch einfach mal tolerieren.

Ich finde das gehört zum guten Ton und würde auch mal von etwas Respekt zollen. Leider versuchen sich daran heutzutage immer weniger Menschen zu halten. Und wenn man das dann schon selber nicht macht, braucht man sich auch nicht aufregen, wenn die Politiker angeblich alle Respektlos wären.