Was haltet ihr von Instagram Museen?
In Wien wird heute das erste Instagram Museum in Österreich eröffnet. Ich hätte mir bislang nicht einmal gedacht, dass es so etwas überhaupt gibt, aber scheinbar gibt es solche Museen auch in Deutschland. Ein Museum, mit verschiedenen Räumlichkeiten, die extra dafür da sind, um mit dem Handy szenarische Fotos für Instagram und Co zu machen.
Ob man das nun Museum nennen kann oder soll, sei einmal dahingestellt. Was haltet ihr von solchen Ideen? Würdet ihr in so ein Museum gehen oder seid ihr vielleicht sogar schon einmal dort gewesen? Wie war es?
Ich muss gestehen, dass ich mir einen Besuch in so einem Museum nicht vorstellen kann, allerdings gehöre ich auch zu jenen wenigen Leuten, die nicht bei Instagram dabei sind und auch in anderen ähnlichen Seiten teile ich generell keine Fotos.
Mir ist die Existenz solch einer Ausstellung einfach schlicht egal. Menschen, die ihr Geld mit ihrer Person sowie mit Bildern von sich im Internet verdienen, können solch eine Ausstellung nutzen. Es gibt in Deutschland unter anderem zum Beispiel solch eine Ausstellung mit zwanzig verschiedenen Installationen, die man begehen und benutzen kann, um, besondere Fotos zu machen, die nicht jeder hat.
Denn wer die angesagtesten Bilder von sich hat, hat auch die meisten Follower, so die Weisheit derer, die damit ihr Geld verdienen. Wenn man einen recht hohen Eintritt von ca. dreißig Euro gezahlt hat, kann man sich für ca. zwei Stunden dort fotografieren oder von seiner Begleitung fotografieren lassen. Fünfhundert mal geklickt für das besondere Foto. Dieser Aufwand lohnt sich für die, die extra dafür anreisen, alle Male.
Ich benötige keine virtuelle Selbstarstellung. Somit werde ich solch eine Ausstellung auch nicht besuchen müssen. Aber allen die es tun und dort auch mit Spaß bei der Sache sind, spreche ich das nicht ab. Ich bin diesbezüglich tolerant und enthalte mich jeglicher Bewertung.
Warum sollte das kein Museum sein? Das sind Kunstinstallationen, wie man sie in anderen Museen auch findet. Der Unterschied ist nur, dass diese eben darauf ausgelegt sind, dass die Besucher durch ihre Bilder Teil der Installation werden und die Installationen dadurch ein Stück weit für sich selber interpretieren. Kunst hat schon immer die Gesellschaft und die Trends widergespiegelt und muss das natürlich auch um weiterhin relevant zu bleiben.
Ich finde es Schade, dass der künstlerische Aspekt oft total vernachlässigt wird wenn es um diese Installationen geht, weil es halt so viel einfacher ist wenn man auf den Selbstdarstellern von Instagram herum reitet, zu denen man selber natürlich nicht gehört.
Ich selber finde es tatsächlich viel interessanter die Bilder, die dort entstehen, zu analysieren als selber welche zu machen. Die "Instagramability" spielt im Design inzwischen eine große Rolle, da ist es nicht schlecht wenn man weiß welche Fotomotive gerade besonders angesagt sind.
Ich habe auch schon von solchen Museen gehört, habe solche bisher aber noch nie besucht. Ich habe mich aber auch gar nicht darüber informiert, ob es solche Museen bei mir in der Nähe überhaupt gibt. Eine weite Strecke würde ich dafür nämlich nicht in Kauf nehmen, wenn es ein solches Museum aber bei mir in der Nähe gibt, dann kann ich mir durchaus vorstellen, da einmal hinzugehen.
Ich bin täglich bei Instagram und mag es sehr gerne, mir da verschiedene Bilder und Storys anzusehen. Ich finde das immer sehr amüsant. Selbst poste ich aber gar keine Bilder, so dass ich auch nicht deshalb in so ein Museum gehen würde, um eben Bilder für Instagram zu machen. Ich würde mir das aber trotzdem ganz gerne einmal ansehen und trotzdem Bilder machen. Diese muss man ja nicht zwangsläufig auf Instagram posten. Man kann sie für andere Plattformen nutzen oder muss sie auch gar nicht ins Internet stellen.
Mir ginge es auch nicht unbedingt um die fertigen Fotos an sich, sondern eher um das ganze Drum und Dran. Ich mag Museen allgemein gerne und ich fotografiere auch gern. Ich kann mir schon vorstellen, dass es einfach großen Spaß macht, solche Fotos zu machen und sich selbst fotografieren zu lassen. Da kann man verschiedene Posen ausprobieren, die man sonst nicht machen würde. Und bei anderen habe ich auch schon gesehen, dass sie sich zu den Locations passend gekleidet haben, was ich mir auch lustig vorstelle.
Von solch einem Museum habe ich bisher noch nie etwas gehört. Mich verwundert es aber keinesfalls, dass es so etwas gibt. Ich finde es aber irgendwie mehr als unpassend, dass man das ganze als Museum bezeichnet. Den Begriff verbinde ich eher mit Geschichte oder Kultur, aber nicht mit gestellten Situationen, wo man von sich ein Foto machen kann. Ist es auch nicht Ziel etwas individuelles zu schaffen? Wo ist da der Sinn, wenn dort jeder die gleichen Hintergründe benutzt, die man dann regelmäßig und vor allem überall wiederfindet?
Ich habe bisher noch nie von so einem Museum gehört und kann mir auch nicht vorstellen, dass sich diese Art von Museen lange halten wird. Zwar gibt es die ein oder anderen Personen die so aktiv auf Instagram sind, dass sie solche Einrichtungen besuchen würden, aber für die breite Masse ist dieses Konzept wohl uninteressant. Denn meiner Meinung nach darf sich so etwas nicht Museum schimpfen, sondern ist bestenfalls eine Fotolocation.
Für mich persönlich, und wohl auch für die meisten meiner Freunde und Bekannten, käme ein Besuch eines solchen Museums wohl nicht in Frage. Wenn ich in ein Museum gehe, will ich entweder etwas lernen, ganz allgemein meinen Horizont erweitern oder mir einfach etwas schönes ansehen. Fotos kann ich auch an vielen anderen Orten machen, falls ich es für nötig halte, dafür brauche ich kein Museum.
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