Was haltet ihr von Flirt-Büchern?

vom 29.09.2015, 13:11 Uhr

Es gibt ja wirklich viele, viele Bücher zum Thema Flirten, Baggern, Verführen. Ich bin Student - und in meinem Umfeld (unter meinen Kommilitonen) ist es derzeit angesagt, über das Buch "Spielprinzip" von Giacomo Materna zu diskutieren. Das ist ein Buch für Männer; und die meisten Kommilitonen sagen, dass viele typisch männliche Flirt-Probleme in "Spielprinzip" erklärt und letztlich beseitigt werden.

Die Anhänger dieses Buches tun so, als wenn darin irgendwelche Zauberformeln (oder geheime Tricks) verraten werden, die einem das Flirten (als Mann) erleichtern. Wie steht ihr zu solchen Büchern? Können Bücher einem wirklich helfen, beim Flirten besser zu werden? Oder ist das Blödsinn und beim Baggern kommt sowieso alles aus dem Bauch (bzw. aus dem Instinkt)? Habt ihr schon mal so ein Buch (z.B. "Spielprinzip" oder andere) gelesen? Wenn ja: Welches? Und wie war's? Hat es geholfen?

» Felixander » Beiträge: 23 » Talkpoints: 10,85 »



So an sich mag so ein Buch gar nicht so eine schlechte Idee sein, wenn man einfach ein paar Inspirationen sucht. Nicht jeder kann in gewissen Situationen einen super passenden Spruch bringen. Ich muss auch zugeben, dass ich schon den einen oder anderen Spruch im Internet in Erfahrung bringen konnte, welche mir so nie einfallen würden. Ein Buch würde ich mir persönlich jetzt nicht unbedingt kaufen, auch wenn es sicher nicht ganz uninteressant ist. Aber hier vertraue ich dann doch lieber auf mein persönliches Wesen. Man will sich ja nicht zu sehr nach irgendwelchen Fassade richten.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ob es jetzt unbedingt so ein Buch sein muss, ist natürlich eine andere Frage. Aber prinzipiell dass man mal wo nachliest, wie man sich am besten anstellt, finde ich schon sinnvoll und hat mir viel geholfen. Ich habe etwa früher die Neigung gehabt, wenn ich auf jemandem stand, dem zu sehr hinterherzurennen, viele Nachrichten zu senden usw.

Aus heutiger Sicht denke ich natürlich, dass das sicherlich jedem auf die Nerven gehen würde, aber als verliebter Teenager hatte ich das nicht verstanden, sondern war da etwas überanhänglich. Und dass es manchmal gerade gut ist, sich nicht so oft zu melden oder auch mal gezielt sich ein wenig selten zu machen, das habe ich erst durch solche Ratgeber gelernt und das auch erfolgreich angewandt.

Generell habe ich diesen Tipp in mein Leben integriert. Wenn ich jemandem eine Mail schreibe und da kommt nicht gleich eine Antwort, dann warte ich und wenn ich keine bekomme, dann muss ich es akzeptieren. Ich frage nicht mehr nach, ich renne niemandem mehr hinterher.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich studiere Naturwissenschaften und bei uns wird sowas nicht diskutiert. Ich glaube die meisten Männer und Frauen bei uns würden nie auf die Idee kommen solche Bücher zu lesen. Ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich habe einen festen Partner und brauche daher auch nicht zu flirten. Und bevor ich mit meinem Freund zusammen gekommen bin, habe ich eigentlich auch nicht geflirtet.

Ich denke auch nicht, dass solche Bücher helfen können. Wenn Paare erzählen, wie sie zusammen gekommen sind, dann sind das doch selten irgendwelche merkwürdigen Flirtgeschichten oder? Meistens funktioniert das kennenlernen dann doch ganz anders und daher denke ich auch nicht, dass das Flirten wirklich etwas nützt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Crispin hat geschrieben:Wenn Paare erzählen, wie sie zusammen gekommen sind, dann sind das doch selten irgendwelche merkwürdigen Flirtgeschichten oder?

Da stimme ich dir sogar zu. Selten hört man von Paaren, die zusammen gekommen sind, indem der/die eine den/die andere(n) angesprochen (d.h. unvermittelt und frech angequatscht) hat.

Aber kann das nicht auch ein Zeichen dafür sein, dass es zusehends schwieriger wird (bzw. geworden ist), vernünftig und erfolgreich zu flirten? Hegt nicht jeder (manchmal) den Tagtraum, irgendwie verführt zu werden (und sich im Alltag zu verlieben)?

Ich habe in dieses "Spielprinzip"-Buch (Giacomo Materna) jetzt mal reingelesen. Und was der Autor sagt, klingt gar nicht so unvernünftig. Er beschreibt gar nicht so sehr, wie man (als Mann) beim Flirt konkret vorgehen sollte. Sondern er erklärt (sehr schlüssig und überzeugend), welche Eigenschaften, Grundeinstellungen und Handlungsweisen - in weiblichen Augen - attraktiv wirken.

Und dabei zeigt er, warum viele gängige (männliche) Verhaltensweisen eher unattraktiv wirken - und nicht zielführend sind. Wenn ein Autor (bzw. ein Buch) mir in dieser Hinsicht die Augen öffnet, halte ich es schon für sinnvoll, ein Buch zu diesem Thema zu lesen! "Spielprinzip" scheint jedenfalls ein eher positives Beispiel zu sein.

» Felixander » Beiträge: 23 » Talkpoints: 10,85 »


Ich denke nicht, dass man wirklich weiter kommt, wenn man die Regeln eines Buchs umsetzt. Diese typischen Flirtversuche, die man eben kennt und nicht besonders mag kommen nicht an. Viel mehr sollte man auf Natürlichkeit setzen und diese findet man in keinem Buch. Jeder muss seinen Weg finden und nervös zu sein ist normal, sicherlich auch sympathisch, weil man merkt, dass man der Person nicht egal ist, also ich finde solche Bücher nicht sinnvoll, wobei das jeder selber wissen muss.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Stimmt! Die allermeisten dieser "Flirt-Bücher" sind nicht sinnvoll. Denn kein "Flirt-Buch" kann dir beibringen, wie du authentisch und echt rüberkommst.

Ramones hat geschrieben:Viel mehr sollte man auf Natürlichkeit setzen und diese findet man in keinem Buch.

Die zentrale Frage ist eben, was man will! Will man authentisch und echt flirten? Dann hilft tatsächlich kein Buch!

Will man manipulativ und ergebnisorientiert flirten (bzw. verführen)? Dann kann man durchaus ein paar Tricks und Strategien lernen. Es gibt ja sogar dedizierte Bücher zu diesem Thema (z.B. "Der Kompass" von Vernon Colonna).

Mein Fall ist das nicht! Aber ich bezweifle auch nicht, dass die Tricks tatsächlich funktionieren, wenn man jemanden (ergebnisorientiert) abschleppen will.

» Felixander » Beiträge: 23 » Talkpoints: 10,85 »



Wer nicht flirten kann, wird mit einem Buch nicht flirten lernen. Aber er wird, wenn das Buch gut ist, die Angst so weit verlieren, dass er es versuchen Kann. Und dann wird er lernen, denn jeder Flirt hilft weiter. Denn tatsächlich steht doch nur die Unsicherheit und der Leidensdruck im Weg.

Denn wie ein Flirt so richtig in die Hose geht, das kennen beide Geschlechter eigentlich aus beiden Perspektiven. Als Frau nehme ich jetzt mal die weibliche. Irgendein Typ findet mich attraktiv, dummerweise hat er Panik. Also ringt er ewig mit sich, wie er das nun machen soll. Ich komme auch nicht auf die Idee, den anzusprechen, denn selbst wenn er mir aufgefallen ist, hält er keinen Blickkontakt. Ich sortiere ihn also als nicht interessiert aus.

Jetzt überwindet der sich doch. Und der zieht jetzt in den Kampf und muss eine für ihn sehr unangenehme Situation irgendwie hinter sich bringen. Das ist keine gute Grundlage, wahrscheinlich geht es schief. Das typische Ergebnis ist ein Ansprechen von der Seite oder schräg von hinten. Wenn es laut ist auch noch ganz nah, mit warmem Atem in Ohr oder Nacken.

Das findet niemand gut. Als Frau findet man das total übergriffig, unangenehm und doof. Die Assoziation ist eher gestörter Triebtäter als netter Flirt. Auch nicht nett ist es, wenn er mit der Tür ins Haus fällt oder einen auswendig gelernten Spruch bringt. Da verdreht man doch höchstens die Augen genervt.

Dabei wäre es so einfach. Blickkontakt vorher, dann weiß man, ob man einen Korb bekommt. Eine einfache und ehrliche Begrüßung und der eigene Name. Schon steckt man im Small Talk und kann sich beschnuppern und annähern. Es ist so einfach, wenn man eben kein Drama daraus macht. Nur wer Panik hat, dem muss jemand erklären, dass es so simpel funktioniert, notfalls halt eben in einem Buch. Genauso wie die Tatsache, dass ein Flirt keine Beziehung oder die große Liebe geben muss. Eine nette Zeit und wenn es nur ein paar Minuten sind, das ist doch ein Erfolg.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich habe mich noch nie näher mit Flirt-Büchern befasst und so etwas demnach auch noch nie gelesen. Man bekommt ja in Zeitschriften oder im Internet ja trotzdem immer wieder irgendwelche Tipps in dieser Art mit. Es gibt ja wirklich unzählige Artikel zum Thema Flirten. Allerdings halte ich nicht so viel davon und habe auch noch nie bewusst versucht, so etwas für mich umzusetzen.

Ich weiß gar nicht, inwieweit einem solche Bücher helfen können. Flirten ist für mich keine Wissenschaft und auch nichts, was man nach festen Regeln und Prinzipien befolgen sollte. Die meisten Tipps lassen sich ja ohnehin nicht so einfach umsetzen. Es kommt ja immer ganz auf die jeweilige Situation an, wie man flirtet und ob ein Flirt überhaupt angebracht ist. Solche Tipps lassen sich nicht auf jede Situation beziehen.

Ich denke, dass man auch ganz falsch an die Sache rangeht, wenn man versucht, irgendwelche Tipps und Ratschläge aus Büchern umzusetzen. Man wirkt verkrampft und wenn man etwas sagt, dann hört sich das sicher auch nicht immer so locker an, sondern eben einstudiert. Ich finde es besser, wenn man einfach selbst überlegt, welcher Gesprächseinstieg für die entsprechende Situation passend ist. Und ansonsten ergibt sich eine "flirty" Stimmung doch automatisch, wenn man sich gegenseitig sympathisch ist und sich anziehend findet.

Aber vielleicht gibt es ja auch Menschen, die so wenig Sozialkompetenz haben, dass sie gar nicht selbst einschätzen können, wann man flirtet und wie man überhaupt jemanden anspricht. Wenn jemand so dermaßen unbeholfen und überfordert ist, kann es vielleicht schon helfen, ein solches Buch zumindest einmal durchzublättern und sich den einen oder anderen Tipp einmal näher anzuschauen. Man muss ja nicht gleich das ganze Buch verschlingen und auch nicht jeden Tipp umsetzen wollen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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