Was haltet ihr von einer Kuschelparty?

In mehreren Städten werden ja auch so genannte Kuschelpartys angeboten und optisch sehen diese dann ungefähr so aus. Diese sollen einzig nur dazu dienen, das eigene Wohlbefinden zu stärken. Bisher kannte ich derartige Kuschelpartys gar nicht und ich wüsste auch gar nicht, ob ich da unbedingt hingehen würde. Was haltet ihr denn von diesem Konzept der Kuschelpartys? Würde euch das durchaus auch mal interessieren oder kommt euch das Ganze dann doch eher etwas suspekt vor?

Ich habe noch nie an irgendeinem Kurs teilgenommen. Sei das nun Kuschelpartys oder auch irgendwelche anderen, wo man sich fremden Menschen öffnet oder irgendwie annähert. Oder einem Lachkurs. Eigentlich kenne ich so was nur aus dem Fernsehen und ja, mir ist das etwas suspekt.

Aber ich habe es eben noch nie ausprobiert. Vielleicht ist es tatsächlich befreiend oder emotional stabilisierend. Aber so aus der Ferne kommt mir das sehr befremdlich vor, solche intimen Dinge mit Fremden auszuleben. Dinge, die spontan und aus Sympathie entstehen sollten. Ich denke, viele Teilnehmer sind sehr einsam, dass sie das bei Fremden und für Geld suchen.

Ich persönlich würde nicht auf eine Kuschelparty gehen. Ich finde, dass kuscheln doch nur schön ist, wenn es wirklich von Herzen kommt und kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass das Kuscheln mit völlig fremden Leuten wirklich zum Wohlbefinden beitragen kann.

Zudem hätte ich eine zu große Hemmschwelle um mich beim Kuscheln mit fremden Personen wirklich entspannen zu können. Das Kuscheln ist ja durchaus sehr intim, diese Momente würde ich nicht mit mir unbekannten Leuten teilen wollen.

Kuscheln ist sicherlich etwas, was gut für die Seele ist. Dennoch würde es nicht mit völlig Fremden machen wollen. Immerhin ist es dennoch eine recht intime Sache und da gibt es doch eine gewisse Hemmschwelle fremden Menschen gegenüber. Wenn ich mit jemanden kuscheln möchte, dann gehe ich zu meinem Mann oder zu meinem Kind.

Igitt. Ich finde die Vorstellung widerwärtig. Dann müsste es ja auch gut für die Seele sein, in einer vollbesetzten U-Bahn mit dem Busen an einer fremden Person und mit dem Hintern an einer anderen zu lehnen, und das kann ich auch auf den Tod nicht ausstehen. Generell halte ich Körperkontakt sowieso für überbewertet - wir sind ja keine Murmeltiere, die sich zum Winterschlaf gegenseitig warmhalten müssen.

Ich habe auch schon mal einen Bericht von so einer Kuschelparty gelesen, aus dem relativ eindeutig hervorging, dass bei allen Beteuerungen, es ginge hier nicht um Sex und Erotik, sondern nur um ganz unschuldig-kindliches Knuddeln, ein Großteil der Klientel sich schon geholt hat, was sie brauchte.

Die wenigen jüngeren Frauen in der Gruppe wurden in dieser Beschreibung offensichtlich von den etwas angeranzten Herren mittleren Alters mehr oder weniger aggressiv umkuschelt, aber bei den Herren untereinander ist das Knuddelbedürfnis rapide abgefallen.

Es macht eben schon einen Unterschied, ob man weiche Brüste auf dem Oberkörper spürt oder seinen Hüftbereich an einen schönen, weiblichen Po schmiegen kann, oder ob einen der Hausmeister Oelgemöller (55, Raucher) umarmt und lieb knuffelt. In meinen Augen sind Kuschelparties etwas für Leute, die aus unterschiedlichen Gründen zu feige oder zu gestört für "richtigen" Sex sind.

Mir kämen Kuschelpartys hochgradig suspekt vor und ich würde da definitiv nicht teilnehmen wollen. Ich weiß nicht genau, was bei den Teilnehmern und den Initiatoren solcher Veranstaltungen in den Köpfen vorgeht, aber die Steigerung des eigenen Wohlbefindens, das scheint mir wohl nur vorgeschoben zu sein.

Grausam, einfach nur grauenhaft und eklig. Für mich ist das der Inbegriff von Widernatürlichkeit. Ja, Berührungen können trösten und beruhigen, aber doch nur, wenn es erwünschte Kontakte von vertrauten Menschen sind und nicht eine schwitzig tastende Hand auf dem Arm von einem Fremden. Da würden bei mir die Stresshormone in ungeahnte Höhen schnellen.

Man muss schon extrem verschroben, verzweifelt, vereinsamt oder sexuell gestört sein, um Geld dafür zu bezahlen, sich von fremden Leuten bekuscheln zu lassen. Da ich dieses Konzept noch gar nicht kannte, habe ich auf der Onlinepräsenz von der Welt einen Erfahrungsbericht einer jungen Autorin gelesen und fühle mich in all meinen Vorurteilen bestätigt. Verstohlenes Brüstegrabschen von Unbekannten. Toll. Wenn Frau das will, braucht sie im Sommer nur lange genug S-Bahn zu Stoßzeiten zu fahren oder sich unter die Betrunkenen im Morgengrauen zu mischen. Da klappt das mit dem Grabschen sicher auch.

Ich halte das Konzept schon nicht nur deshalb für mehr als fragwürdig, sondern kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Aufweichung der persönlichen Grenzen durch Fremde therapeutisch hilfreich sein könnte. Einem psychisch angeschlagenen und verzweifeltem Menschen kann man nur davon abraten.

Ich habe es schon gerne, mit anderen Leuten zu kuscheln und und zu knuddeln. Ich denke auch, dass das ein Bedürfnis ist, was eher Frauen haben und das erklärt vermutlich auch, warum (wie Gerbera schreibt) bei diesen Partys die Männer untereinander weniger kuscheln. Also ich könnte mir vorstellen mit Männern sowie Frauen zu kuscheln, aber Männer untereinander werden das wohl eher nicht wollen. Wobei ich dennoch keine Kuschelparty wöllte, denn das sind ja dann völlig Fremde.

Zudem möchte ich nicht am Po oder an der Oberweite angefasst werden. Ich stelle mir unter Kuscheln eher vor, dass man eng nebeneinander sitzt und man dabei den Arm des anderen am eigenen Arm spürt oder dass man den Kopf an eine Schulter legt. Sich hinlegen und aneinander schmiegen fällt definitiv aus. Und selbst wenn es nur darum geht, sich mal an jemanden anzulehnen, dann müsste das eine Person sein, die ich kenne und mag und das kann nicht ein beliebiger Fremder sein.