Was haltet ihr von einer 2G-Regelung in Restaurants?

vom 28.08.2021, 08:32 Uhr

In Hamburg dürfen die Betreiber von Restaurants, Bars, Kinos und anderen Freizeiteinrichtungen demnächst die sogenannte 2G-Regelung einführen. Danach dürfen nur noch Geimpfte und Genesene die Innenräume betreten. Wenn ich ein Restaurant hätte, würde ich daran nicht teilnehmen. Mir würde die 3G-Regel reichen.

Ich bin immer alarmiert, wenn Leute ausgeschlossen werden, wenn nicht ganz starke Gründe dafür sprechen. Bei der 2G-Regelung würden zum Beispiel Schwangere, Leute, die stark allergisch sind und sich aus Angst vor der Impfung bisher nicht haben impfen lassen, seit mehr als sechs Wochen Genesene, Leute, die erst eine Impfung haben und mit der zweiten aus durchaus nachvollziehbaren Gründen zwölf Wochen warten möchten und Leute, die sich aus anderen, vielleicht religiösen Gründen nicht impfen lassen wollen, ausgeschlossen.

Was haltet ihr von der 2G-Regelung in Freizeiteinrichtungen? Habt ihr dabei nicht auch ein mulmiges Gefühl? Ich bin weit davon entfernt, ein sogenannter Querdenker zu sein, aber man muss aufpassen, dass die Einschränkungen nicht übertrieben werden. Jemanden, der sich nicht impfen lassen kann oder will, darf man nicht völlig von allem ausschließen. Einen Test kann man wohl verlangen, aber 2G führt in meinen Augen zu weit.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Für manche Betreiber wird das schon einen Vorteil mit sich bringen, wenn es für die Bewirtung im Freien zu kalt wird und der Platz im Inneren eher beschränkt ist. Mir fallen da direkt mehrere Restaurants und Cafés ein, die in diese Kategorie fallen. So können mehr Gäste im Inneren Platz finden und das Geschäft lohnt sich vielleicht sogar im Herbst und Winter dieses Jahr.

Wir haben es bisher immer akzeptiert, dass private Betreiber von Clubs, Bars, Gaststätten und so weiter sich ihre Gäste selber aussuchen dürfen. Und komischerweise hat es gerade viele von den Leuten, die jetzt jammern und sich "ausgeschlossen" fühlen, überhaupt nicht interessiert, dass es Clubs gibt, deren Auswahlkriterien einfach mal total rassistisch sind. Hat sie ja nicht selber betroffen, als weiße Deutsche.

Man kann darüber diskutieren ob diese Regelung überhaupt Sinn macht, also ob dadurch tatsächlich Infektionen vermieden werden, aber sicher nicht über das Hausrecht der Betreiber von Freizeiteinrichtungen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich glaube, dass sich die 2G-Regelung nicht lange halten wird. Zum einen sind bereits einige Klagen hiergegen auf dem Weg. Zum anderen scheinen Gastronomie, Theater und so weiter wenig bereit, dies umzusetzen, wie ich der Hamburger Presse entnehme.

Dies liegt einerseits daran, dass nur wenige Betriebe eine vollständig durchgeimpfte Belegschaft haben, sodass es schon mal grundsätzlich gar nicht geht. Aufgrund großer personeller Abwanderung während der Lockdowns und vielfacher Unterbesetzung lässt sich dies auch vorerst nicht ändern. Andererseits bedeutet die Regelung auch Umsatzeinbußen aufgrund, so die Aussage vieler Betreiber, der zu erwartenden Abwanderung von Kundschaft, die man aber gerade erst mühsam zurückgewonnen hat. Viele, teils sehr namhafte Einrichtungen haben bereits im Vorfeld angekündigt, dass sie die Regelung aus obigen Gründen ablehnen.

Denkbar ist auch eine Entwicklung wie in Moskau. Der dortige Bürgermeister hatte verfügt, dass die Teilnahme am kulturellen Leben oder Besuche der Gastronomie nur noch mit Impfpass erlaubt sind. Das Ergebnis war, dass nicht nur Ungeimpfte, sondern auch Geimpfte aus Solidarität keine Angebote mehr wahrnahmen und die Umsätze der Betreiber auf 0 sank. Diese setzten den Bürgermeister wütend unter Druck, sodass dieser gezwungen war, die Regelung wieder aufzuheben. Nun, man wird sehen, was aus diesem Experiment wird.

» Paulie » Beiträge: 554 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich sehe das Ganze recht tiefenentspannt. Wie schon erwähnt hatten Privatleute auch lange vor Corona schon das Recht, mehr oder weniger nach Gutdünken auszuwählen, welche Gesichter sie in ihren Etablissements sehen möchten. Und anders als bei der Herkunft, der Hautfarbe oder von mir aus dem Alter kann ich an meinem "G-Status" jederzeit gratis und mit einem Minimum an Aufwand etwas ändern. Die Anbieter werden sich sorgfältig überlegen und durchkalkulieren, welche Regeln für sie am besten umsetzbar sind und möglichst viel Gewinn in die Kasse spülen.

Darüber hinaus mache ich mir keine Sorgen, dass irgendjemand "ausgeschlossen" werden könnte. Für viele Leute gehört es zum Alltag, "ausgeschlossen" zu werden, und da juckt es die privilegierte Mehrheit auch nicht. Vielleicht macht sich so mal ein bisschen mehr Empathie breit, auch wenn ich daran nicht wirklich glaube.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Das Hausrecht hatten die Betreiber von Freizeiteinrichtungen und Restaurants zuvor eh bereits. Man konnte doch schon immer entscheiden, wer den Laden betritt oder wer draußen bleibt. Das war bisher an sich immer so und daran ändert die 2G-Regelung jetzt nichts.

Es kommt jedoch ein Faktor hinzu, und zwar findet der Ausschluss jetzt nach Impfstatus oder Genesungsstatus statt. Und das finde ich ehrlich gesagt nicht so toll. Ich möchte im Restaurant meinen Impfpass nicht vorzeigen, auf dem sich auch noch andere Impfungen befinden. Das geht den Betreiber eines Restaurants meines Erachtens nichts an. Genauso geht es den potentiell auch nichts an, wie ich vollständig heiße, denn mein vollständiger Name befindet sich in der App. Mit dem QR-Code kann ich leben, mehr Infos gibt es aber nicht. Man darf mich auch gerne bei Facebook suchen, trotzdem sehe ich mit dem Impfpass schon irgendwo eine Grenze überschritten.

Was mich an der 2G-Regelung auch stört? Es werden Menschen ausgeschlossen, die sich nicht impfen lassen wollen, die Gründe sind hier an sich egal. Da ich seit meiner zweiten Impfung unter einer heftigen Impfreaktion leide, kann ich es auch verstehen, selbst wenn ich nur einen geringen Prozentsatz der Bevölkerung darstelle.

Es werden Leute ausgeschlossen, die zuvor aktiv am öffentlichen Leben teilnahmen und die nun außen vor sind. Also eine 3G-Regelung fände ich da echt fairer, denn Spontaneität ist auch nicht mehr gegeben. Ich hoffe, dass wir bald die gewünschten 70% erreichen und dass mit Corona endlich Ruhe einkehrt, denn das Treiben gewisser politischer Instanzen betrachte ich mittlerweile mit mehr als nur Sorge.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12586 » Talkpoints: 9,97 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich bin der Meinung, dass jeder in seinem Handel tun und lassen können muss, was er/sie eben möchte. Es nennt sich doch eine Regelung das sogenannte „Hausrecht“ und darauf sollte man sich auch bei der 2G-Regel entsprechend berufen dürfen, wenn es für die Restaurantbetreiber, den Kiosk usw. lohnt. Es ist sein Etablissement, sodass ich damit vollkommen tiefenentspannt umgehen kann.

Ich sage mal so, jeder muss selbst wissen, ob er/sie sich nicht impfen lassen möchte, aber wenn es dann bedeutet, dass die Geimpften ständig noch mehr Regeln mittragen müssen, finde ich das nicht fair. Wenn es mit 2G um ein Vielfaches für einige leichter ist, dann soll es bitte auch so sein und das finde ich auch vollkommen in Ordnung so.

Wie das rechtlich von Belang ist, weiß ich aktuell nicht. Manche fühlen sich zu einer Impfung fast schon genötigt und manchmal glaube ich, dass 2G das durchaus rechtlich auch irgendwie handhaben kann, aber ich weiß es nicht. Ich finde generell diese Regelung sehr gut, weil einige sind nur zu faul sich impfen zu lassen, was ich wirklich nicht gutheißen kann.

Leute, die gesundheitlich nicht können, sind ja ohnehin von diesen Regelungen ausgenommen, was auch in Ordnung ist. Doch die 2G-Regel, solange sie rechtlich haltbar ist, darf gerne weiter voranschreiten. Vielleicht lassen sich einige mehr impfen, als es bisher der Fall ist. Wir wollen doch auch alle irgendwie wieder Normalität.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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