Was haltet ihr von Deutschlands erstem Abschiebezentrum?
In den Nachrichten wird berichtet, dass das Bundesinnenministerium unter Horst Seehofer plant, bis spätestens Herbst 2018 ein "Ankerzentrum" (anders ausgedrückt, ein "Abschiebezentrum") einzurichten. Die Errichtung solcher Ankerzentren stößt dabei auch auf Kritik. Es ist sogar von einer menschenfeindlichen Politik die Rede. Was haltet ihr von solchen Ankerzentren? Meint ihr, dass diese durchaus sinnvoll sind und Bedarf in Deutschland herrscht oder seht ihr andere Wege in Bezug auf die Flüchtlinge?
Was soll es denn bringen? Natürlich müssten wir endlich mehr Asylbetrüger abschieben. Wir haben doch bei Anis Amri, Mohammed Daleel und anderen erlebt, was sonst passieren kann. Im Saarland konnten laut einer Anfrage der AfD Rückführungen nicht durchgeführt werden, weil es keine Flugverbindungen gab. So wie ich es sehe, kommen die Länder ihren Pflichten nicht nach und viele wollen es auch nicht.
Sinn würden solche Zentren schon machen. Man könnte die Anstrengungen bündeln. Welche Bundesländer haben schon intensive Kontakte nach Guinea oder anderen afrikanischen Staaten? So könnte man es effizienter und günstiger haben. Nur wollen gerade Länder mit Beteiligung der SPD dies nicht.
Solche Zentren machen aber nur dann Sinn, wenn man nicht nur Flüchtling dort bunkert, sondern sich auch um Folgeschritte Gedanken macht. Dafür müsste man schon Absprachen für Abschiebungen und Rückführungen machen und mit möglichen Aufnahmestaaten verhandeln, sowie infrastrukturelle sowie personelle Voraussetzungen dafür schaffen.
Was bringt denn ein Zentrum, in dem man tausende Flüchtlinge zwischenlagert, wenn man sie danach immer noch nicht abschieben kann und sie da auf Jahre leben? Das würde sicher nicht weniger Probleme schaffen, wenn man dann viele Menschen auf kleinem Raum zusammenführt.
Wir hatten das Thema doch schon bei Anis Amri. Wäre der rechtzeitig abgeschoben worden oder in Haft gekommen, dann hätten wir ein paar Tote weniger. Eine Willkommenskultur für Israelhasser, Schariabefürworter, Kriminelle oder Terroristen brauche ich auch nicht. Inzwischen dürfte jedem klar sein, dass diese Form der Zuwanderung uns vor Probleme stellt, die wir vorher nicht hatten. Warum bewachen wir denn unsere Weihnachtsmärkte? Warum sehen die Juden in Deutschland so angstvoll nach Frankreich, wo zwei Mitglieder ihrer Gemeinschaft von Islamisten brutal umgebracht wurden? Wer will derjenige sein, der dem nächsten Anis Amri die Freiheit lässt, einen Anschlag zu begehen?
Juri1877 hat geschrieben:Eine Willkommenskultur für Israelhasser, Schariabefürworter, Kriminelle oder Terroristen brauche ich auch nicht.
Was für ein Käse. Gerade der Fall Amri hat doch gar nichts mit der Willkommenskultur zu tun. Dieser Fall ist schlicht und einfach polizeiliches Versagen. Amri war bekannt und stand unter Beobachtung. Damit hätte man seine Aufenthaltsorte kennen müssen und auch mitkriegen müssen, was er plant. Mit ordentlicher Zusammenarbeit der zuständigen Polizeibehörden hätte man den Anschlag verhindern können.
Ebenso mit rechtzeitiger Ausweisung wäre dies möglich gewesen. Hier muss einfach ein kürzerer bürokratische Verwaltungsakt her. Zumal Amri ja auch noch Tunesier war und damit eben nicht zum großen Flüchtlingstross gehört hat und auch ohne jegliche Willkommenskultur hier her gekommen wäre.
Es ist wirklich schwierig zu sagen, was ich von dem ersten Abschiebezentrum denken soll, wenn ich innerhalb der letzten vier Jahre meinen Glauben nahezu bedingungslos an die deutsche Justiz, Rechtsstaatlichkeit und die gesamte EU hinterfragen muss. Das ist nicht alleine dem Flüchtlingsstrom, den aufkommenden Problemen mit vielen der Leute geschuldet, sondern auch meinem Berufsfeld, welches teilweise auch die Auswirkungen der mangelnden Intelligenz der EU-Leuten unterliegt. Es ist ja auch einfach fernab jeglicher Realität in Brüssel das Diktieren weiter voranschreiten zu lassen, als mal wie ich an Front von Milieu, Obdachlosigkeit, Diakonie, Frauenhäuser & Co zu stehen, um mal manch eines hautnah zu erleben.
Jetzt also das Abschiebezentrum? Haha. Wurde das nicht als Transitzone oder auch Abschiebezentrum von der AFD schon 2015 gefordert? Ich meine ja, dass es in dem Jahr gewesen war, wo das Bashing dann begonnen hat, wie menschenverachtend es sei und man müsse den vielen Schutzsuchenden doch helfen. Jetzt wo sich herauskristallisiert, wie viele den Flüchtlingsstrom aus eigenen wirtschaftlichen Interessen genutzt haben, um der Armut der Heimat zu entfliehen, um als IS-Terroristen untertauchen zu können und mehr sowie wo bekannt ist, wie schwer es ist, die Leute wieder loszuwerden, die es nicht verdient haben, kommt die Idee doch gut an?
Leute werfen bewusst ihre Pässe weg, weil sich schon lange herumgesprochen hat, wer eine Chance auf Asyl hat und wer nicht. Leute lügen, sehr viele machen die verpflichtenden Integrationskurse nicht mit, andere fallen durch, Herkunftsländer helfen nicht aus, geben die Pässe nicht raus usw. Was bringen da Abschiebezentren, wenn man das nicht geregelt bekommt? Da fangen doch die teilweise hausgemachten Probleme doch erst an, nur weil sich eine Dame, die im Namen des deutschen Volkes agiert, für ihre humanitäre Seite feiern lassen wollte.
Es wird doch nichts besser. 350.000 Menschen sind aktuell abschiebepflichtig und nichts passiert. So viele Gefährder leben hier unter uns und was macht Deutschland? Denkt darüber nach, Gefährdern den Familiennachwuchs unter „Ausnahme“ zu gewähren und IS-Kinder oder IS-Rückkehrer zurückzunehmen. Das ist einfach nur noch lachhaft.
Ich glaube also nicht an das Abschiebezentrum, sondern befürchte, dass dies nur die Bürger ruhig stellen soll, damit sie wieder an die Handlungsfähigkeit des Staats glauben. Doch die Realität sieht anders aus. Es wird umgesiedelt, es reisen weiter Leute ins Land, auch sehr viele aktuell aus Nigeria ( die Zahlen steigen übrigens jährlich, was man tot schweigt ) und vieles mehr. Die Problemfälle lässt man hier auf Kost und Logie leben usw.
Für mich ist das alles nur noch eine reine Farce, um schön Wetter zu machen, nicht mehr und nicht weniger. Wenn ich mich irre, dann werde ich das gerne zugeben und sagen, aber aktuell glaube ich an gar nichts mehr, was hier passiert.
Ob man so eine Einrichtung als Abschiebezentrum oder Ankerzentrum bezeichnet, das ist ja mal völlig egal. Viel interessanter wäre ja mal über deren Arbeitsweisen und der Struktur etwas zu erfahren, um sich ein Urteil über deren Sinnhaftigkeit erlauben zu können. Wenn man dort aber auch wieder 600 Beamte braucht, um einen einzigen Flüchtling der Abschiebung zuzuführen, ja dann läuft wohl irgendwas verquer.
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