Was habt ihr lange Zeit als zu selbstverständlich angesehen?

vom 12.05.2020, 14:23 Uhr

Manchmal sieht man ja Dinge als selbstverständlich an, obwohl sie es gar nicht sind. Im Prinzip ist ja eigentlich nichts selbstverständlich, wobei man natürlich auch nicht täglich stundenlang bewusst dankbar für bestimmte Sachen sein muss. Es reicht ja, irgendwann die Erkenntnis zu gewinnen, dass bestimmte Dinge nicht selbstverständlich sind und wie gut es einem damit geht. Und erst einmal zu dieser Erkenntnis zu kommen kann unter Umständen ganz schön lange dauern.

Was hat ihr alles lange Zeit als zu selbstverständlich angesehen und weshalb? Um was handelt es sich dabei und wie kamt ihr dann doch zu der Erkenntnis, wie wichtig euch die Sachen sind? Was hat sich dadurch bei euch geändert?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich denke da gibt es tausende Sachen, die für einen selbstverständlich sind und die sich aber auch ganz schnell ändern können. Die eigene Gesundheit ist ein gutes Beispiel. Man kann Krebs bekommen oder sonst irgendetwas und dann ändert sich alles. Bis dahin ist es aber normal gesund zu sein. Wenn jemand verschwindet ist es doch dasselbe. Plötzlich ist die Person weg und dann ist alles anders, aber vorher war die Anwesenheit immer selbstverständlich und normal.

Aktuell kann man sicherlich auch einige Beispiele finden. Man ist es gewöhnt, dass man alles draußen machen kann, Freunde treffen kann und nun ist alles anders. Das war auch alles als selbstverständlich anzusehen und ist es nun nicht mehr.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Geht es hier um das Klischee, dass beispielsweise Gesundheit so lange als selbstverständlich angesehen wird, bis man Multiple Sklerose, Krebs oder eine ähnliche fiese Diagnose bekommt?

Ich wüsste umgekehrt nicht, wie ich meinen Alltag bestreiten könnte, wenn ich gewisse Voraussetzungen nicht als selbstverständlich ansehen würde, obwohl es bekanntlich nicht selbstverständlich ist, in einem Land zu leben, in dem kein Krieg herrscht, das Trinkwasser nicht verseucht ist und medizinische Behandlungen nicht unbezahlbar sind. Aber ich wache deswegen nicht morgens auf und denke mir: glücklicherweise kein Fliegeralarm und Strom habe ich auch noch.

Wenn etwas selbstverständlich ist, kann es mir ja trotzdem wichtig sein. Meine Beziehung beispielsweise wird sorgfältig gepflegt, blüht und gedeiht, auch ohne dass ich mir regelmäßig vorsage, dass der Herr quasi täglich das Weite suchen könnte, weil er eine Jüngere kennengelernt hat.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Prinzessin_90 hat geschrieben:Im Prinzip ist ja eigentlich nichts selbstverständlich (...)

Wie wäre es mit so ziemlich allen naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten? Oder gehst du etwa davon aus, dass die Existenz von Gravitation irgendwann nicht mehr selbstverständlich ist? Oder, dass sich die Eigenschaften von Wasser grundlegend ändern werden?

Wir gehen alle von ganz vielen Selbstverständlichkeiten aus, weil man den Alltag sonst doch überhaupt nicht auf die Reihe bekommen würde. Und natürlich sind einige davon nicht so selbstverständlich wie die Tatsache, dass die Sonne irgendwann demnächst untergehen wird, weil Abend ist.

Natürlich gehe ich davon aus, dass ich an der Tankstelle Benzin bekomme wenn mein Tank leer ist und, dass der Aldi Toilettenpapier hat. Und die Tatsache, dass beides schon mal nicht der Fall war - Dank Rhein Niedrigwasser und Toilettenpapier Hamstern - hat mein Leben in keinster Weise geändert. Das macht diese Dinge aber deshalb nicht unwichtig. Ich weiß einfach nicht, in wie fern ein leeres Regal auf mich einen bewusstseinsverändernden Eindruck machen sollte.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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