Was empfindet ihr, wenn ihr lebende Tiere verfüttert?

vom 14.12.2014, 23:16 Uhr

Ich hatte den Thread mit Lebendfutter für Schlangen gelesen und mir Gedanken darüber gemacht. Es wundert mich, dass es jemand fertig bringt, zum Beispiel ein Kaninchen lebend der Schlange zum Fressen zu geben. Würde ein Kaninchen in eine Schockstarre verfallen und sich fressen lassen oder würde es versuchen, die Schlange selbst zu beißen? Mit der Schockstarre steht hier in Verbindung mit einem nicht gewünschten Streicheln.

Ich nehme an, ein Kaninchen wird sich wehren, wenn ihr versucht, es in das Terrarium zu werfen. Es ist mir unbegreiflich, wie man lebende Tiere verfüttern kann. Die Tiere haben doch auch Angst und ihre Augen werden sich vor Entsetzen weiten. Ich stelle mir vor, was ein Mensch wohl sagen würde, wenn er den Krokodilen zum Fraß hingeschmissen werden würde. So wird es auch den Tieren ergehen, nicht nur Kaninchen, sondern auch Ratten und Mäusen. Ich habe zu keinem der drei Genannten einen näheren Bezug. Trotzdem sind es Lebewesen und ich könnte das nicht machen.

Man muss nicht unbedingt Schlangen halten. Wenn Schlangen sich in der freien Natur ihr Futter suchen, ist das etwas anderes. Das machen andere Tiere auch. Aber nicht kleine Tiere an Schlangen zum Fressen reichen, das ist schon sehr schlimm.

Wenn ich Mäuse auf Bildern sehe, sind sie niedlich. Trotzdem könnte ich sie nicht anfassen, aber schon gar nicht an Schlangen verfüttern. Machen das Menschen ohne Gefühl für die Futtertiere oder schalten sie ihr Gefühl einfach ab? Es muss mir auch niemand schreiben, dass die Tierchen ja extra als Futter gezüchtet werden. Das ist für mich kein Argument.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich selber musste einmal als Kind bei einer Schlangenfütterung zu sehen. Dabei warf ein Mann, der selber Schlangen zu Hause hatte, Mäuse zum füttern in das Terrarium. Da sah ich nachher wieder weg, weil ich es einfach nur schrecklich fand.

Erstens war ich damals schon der Meinung, dass man sich solche Tiere nicht als Haustiere halten sollte und zweitens fand ich es abartig, dass der Mann lebendige Mäuse hinein warf. Ich könnte so etwas niemals, wie schon erwähnt, konnte ich nicht einmal dabei zusehen.

Ich kann auch solche Leute nicht verstehen, die Tiere besitzen, die sie mit lebendigen anderen Tieren verfüttern. Das kann ich ebenfalls nicht bei Menschen verstehen, wenn noch lebende Tiere verspeist werden, nur weil sie dann besser im Geschmack sind, oder so in dieser Art.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


@nordseekrabbe, das kann ich kaum glauben, was du schreibst. Wer isst denn als Mensch lebende Tiere? Das ist doch wohl nicht möglich. Welche Tiere sollen denn lebendig besser schmecken? Man kann aus Versehen mal eine Mücke oder Fliege verschlucken, aber wenn ich das merken würde, müsste ich mich sicherlich übergeben.

Das du der Fütterung der Schlangen mit Mäusen als Kind nicht zusehen konntest, kann ich durchaus verstehen. Das könnte ich auch nicht.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich habe gelesen, dass es durchaus Möglichkeiten gibt, die meisten Schlangen an tote Nager als Futter zu gewöhnen. Sei es durch Duftstoffe, oder durch spezielle Präsentationstechniken der toten Maus.

Wenn ich über die Tierschutz richtig informiert bin, dann ist das Verfüttern lebender Wirbeltiere nur in den Fällen erlaubt, in denen das Raubtier keine Tote Nahrung annimmt und selbst verhungern würde. Von daher würde ich immer versuchen, die Schlange zu überzeugen.

Aber Schlangen wären sowieso nicht die Haustiere meiner Wahl. Das liegt aber weniger an den Fressgewohnheiten. Eher daran, dass sie kein Fell haben.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Im Prinzip ist das kein großes Ding, wenn zum Beispiel eine Schlange hungrig genug ist und die Beute in der passenden Größe gewählt wurde. Allerdings ist das ganze heute zum Glück verboten. Denn es kann immer etwas schief gehen. Das bedeutet dann viel Leid für das Futtertier und oft problematische Wunden für die Schlange.

Außerdem wählen viele Besitzer das Futtertier nicht passend aus und sie bieten viel zu oft Futter an. Dann kann das nur unschön werden, das möchte niemand ansehen und das hat auch kein Futtertier verdient.

Nach ausreichend langer Hungerzeit lassen sich die meisten Tiere zumindest von ganz frisch getöteten Futtertieren überzeugen. Das geht dann schneller und ist viel kontrollierter. Aber welcher Halter von nur einem Tier hat dazu schon die Nerven oder besitzt die nötige Sachkunde? Nötig wäre das ganze absolut nicht.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Legt sich jemand ein exotisches Tier zu, dürfte es doch selbstverständlich sein, dass er die nötige Sachkunde hat, um das Tier richtig zu pflegen und ihm auch das richtige Futter zukommen zu lassen. Ich bin sogar der Meinung, dass genau wie bei verschiedenen Hundearten eine Prüfung über den Fachkunde-Nachweis unerlässlich ist.

Es muss nicht sein, dass sich jeder X-beliebige ein exotisches Tier zulegen kann. Wenn dann nachher etwas Unvorhergesehenes passiert, dann werden die Tiere einfach entsorgt. So las ich vor kurzem hier im Forum, dass mehrere Babyschlangen in einem Karton entsorgt wurden, die dann wohl erfroren waren. Muss ein solcher Umgang mit Tieren sein?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Gerade bei Reptilien fehlt ganz vielen Haltern bereits die Sachkunde zum eigenen Tier. Wie es dann um die Futtertiere steht, kann man sich leicht denken. Besonders bei den Reptilien klafft die Schere des Wissens sehr weit auseinander. Manche privaten Halter haben mehr Wissen als manch Wissenschaftler. Viele Entdeckungen stammen von Hobbyhaltern.

Leider gibt es auch die andere Seite. Und die wird immer größer, weil Reptilien immer leichter zu bekommen sind. Denen fehlt selbst das einfachste Grundwissen. Aber ein Reptil ist eben cool. :(

Das ist aber auch bei allen anderen Tierarten so. Der Sachkundenachweis für Hundehalter ist ein Witz. Erstens reicht es auch, die Bögen auswendig zu lernen, außerdem sind Fragen einfach nur gruselig, die Antworten noch schlimmer. Da trifft veraltetes Wissen auf Lobbyarbeit und zusammengeschrieben hat das jemand, der von der Materie keine Ahnung hat.

Wenn du dich bei den privat gehaltenen Pferden umschaust, dann trifft dich ebenso der Schlag wie bei Ziervögeln. Generell ist die Haltung eher schlechter als besser geworden.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



@cooper75, was du geschrieben hast, ist erschreckend. Bei Reptilien ist es wohl so, dass die Halter sagen können, dass sie keine Katze oder einen Hund haben, sondern eine Schlange oder einen Gecko. Das soll wohl etwas Besonderes sein, auf das sie stolz sind. Aber dass sie keine Ahnung von deen Tieren haben, das sagen sie nicht dazu. Das ist eine traurige Sache und manches Tier wird da Qualen erleiden müssen und oft genug auch sterben wegen fehlender Sachkenntnis.

Wenn Menschen sogar Pferde halten, ohne eine Ahnung zu haben was diese brauchen, ist das wirklich schlimm und ebenso bei Ziervögeln. Soviel Verstand sollte doch jeder Halter haben, dass so etwas nicht geht. Auch Tiere haben Bedürfnisse, die ein Halter kennen muss. Das ist wirklich schlimm mit der Tierhaltung. Ich mag zum Beispiel sehr gerne Geckos. Aber ich sehe sie mir nur in der freien Natur an. Ich will sie nicht in Gefangenschaft sehen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Für mich selbst wäre ein Reptil wohl überhaupt gar nichts, da ich keine lebenden Tiere verfüttern kann und möchte. Es müssen nicht unbedingt Mäuse, Ratten oder Kaninchen sein, die ich so sehr liebe, immerhin sind Nagetiere für mich persönlich unglaublich süße Tiere und ich würde es gar nicht übers Herz bringen sie zu töten oder töten zu lassen. Vor allem Mäuse und Ratten liebe ich sehr, da ich selbst auch Ratten als Haustier hatte und diese Tiere einfach zu schätzen weiß.

Meine damalige beste Freundin hatte Reptilien gehabt, ich glaube es waren irgendwelche Geckos. Natürlich war das Tier auch interessant und sehr schön gewesen, allerdings eben auch etwas ganz anderes. Das fing nicht nur mit dem Terrarium mit automatischer Lichteinstellung an, sondern auch mit dem Inhalt des Terrariums und das Futter vom Tier. Manchmal hat sie auch lebende Insekten verfüttert, wie zum Beispiel irgendwelche Fliegen. Nein, das ist echt nicht meine Welt.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich habe noch nie ein Reptil gefüttert, aber ich glaube nicht, dass ich damit ein Problem hätte. Es ist doch für Raubtiere generell etwas sehr natürliches ein Tier lebendig zu fressen. Daher wüsste ich nicht, was daran jetzt sonderlich schlimm und ekelerregend sein soll. Aber vielleicht bin ich einfach zu abgehärtet und mir macht es deswegen nichts aus.

Ich habe schon häufiger gesehen, wie mein Kater früher eine Maus, eine Ratte oder einen Vogel oder eine Libelle gefangen und zu Tode gequält hat bevor er sie gefressen hat. Sogar die Verteilung der Gedärme des Opfers auf dem Asphalt macht mir überhaupt nichts aus.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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