Was empfindet ihr am Schwersten daran, erwachsen zu sein?
Wenn man erwachsen ist, hat man natürlich ganz andere Sorgen, Ängste und natürlich auch Pflichten, als man es als Kind hatte. Man muss zusehen, wie man die Miete und alle möglichen Rechnungen bezahlt, sich um den Haushalt kümmern und vielleicht auch Kinder erziehen oder seine Familie ernähren.
Viele Kinder können es ja auch kaum erwarten, endlich erwachsen zu sein und später mal auf eigenen Beinen zu stehen, wobei ich von einigen Erwachsenen wiederum weiß, dass sie gerne wieder Kind wären, da sie da weniger Sorgen und Verpflichtungen hatten. Was empfindet ihr persönlich "am Schwersten" daran, erwachsen zu sein, wenn man das so nennen kann?
Als Kind kann man einfach nur mal draußen sein, spielen eine tolle Zeit haben sich seine Welt in Gedanken bauen wie man möchte. Das ist etwas, was man als Erwachsener nicht mehr kann. Außerdem hat man dann einigen Stress mehr, den man als Kind nicht hatte. Rechnungen müssen bezahlt werden, man muss arbeiten und so weiter und so weiter. Wobei man da gedanklich von einer guten Kindheit ausgeht. Wenn man als Kind geschlagen wird oder missbraucht, dann wird es sicherlich weniger schwer fallen auf eigenen Beinen zu stehen, weil man das in gewisser Weise schon gewohnt ist.
Meine Kindheit war in Ordnung, wir wurden ausreichend betreut und versorgt. Das war es dann auch schon. Niemand hat sich großartig mit unseren Gefühlen auseinandergesetzt. Meine Eltern schafften es nicht, sich darum zu kümmern, dass ich nicht ständig mit meinem Bruder konkurrierte und umgekehrt.
Sie gingen arbeiten und erfüllten ihre Pflichten als Mutter und Vater, mehr eben nicht. Es war eben eine ganz andere Zeit als heute. Heute stehen oft die Kinder im Mittelpunkt, alles dreht sich um sie, die Freizeitgestaltung, die Ernährung, der Urlaub.
Das gab es nicht in meiner Kindheit. Wir mussten uns nach unseren Eltern richten, essen was auf den Tisch kam, im TV schauen, was sie schauten und Urlaub gab es so gut wie nie. Ich bin trotzdem groß geworden. Und bin gern erwachsen und will nie wieder ein Kind sein oder so leben, als wäre ich eins.
Es ist großartig, welch schöne Kindheit ich/wir meiner/unserer Tochter bereitete(n). Ich habe es völlig anders gemacht. Und so wie ich das tat, war es gut und sie ist ein toller Mensch geworden.
Meine Kindheit war ganz in Ordnung, aber ich bin doch lieber erwachsen, selbst wenn man davon absieht, dass die Nostalgie sowieso alles verklärt. An die Zeit, als ich wirklich noch vor allem gespielt habe und mir alles nachgetragen wurde, kann ich mich sowieso nicht mehr besonders gut erinnern, und spätestens ab der Einschulung war sowieso "Ernst des Lebens" angesagt.
Das meine ich nicht mal negativ, aber spätestens ab da hatte ich auch alle möglichen Termine von Blockflöte bis Krankengymnastik, einen gewissen Leistungsdruck, soziale Verpflichtungen aller Art - nur mit dem Unterschied, dass mir andere Leute ständig Vorschriften machen, mich ermahnen und "schimpfen" durften und Belohnungen und Boni aller Art auch völlig vom Wohlwollen Dritter abhängig waren. Heute kann ich mich selber "belohnen" und geschimpft werde ich auch nicht mehr - die Vorteile überwiegen eindeutig.
Wenn mich am Erwachsensein eins nervt, dann dass ich niemanden mehr habe, der mir auch mal die Kastanien aus dem Feuer holt oder mir irgendwelchen nervigen Kleinkram abnimmt. Wir helfen uns zwar gegenseitig, aber letzten Endes bin ich für meinen Kram eben selber verantwortlich, und diese verantwortungsfreie Zeit, als ich noch rundum betreut wurde, war rückblickend schon eine gute Sache, auch wenn sie etliche Nachteile hatte.
Ramones hat geschrieben:Außerdem hat man dann einigen Stress mehr, den man als Kind nicht hatte. Rechnungen müssen bezahlt werden, man muss arbeiten und so weiter und so weiter.
Das sehe ich anders. Man kann sich doch einen Job suchen, der Spaß macht, sodass man das nicht wirklich als Belastung empfindet. Was daran schlimm sein soll, Rechnungen bezahlen zu müssen, erschließt sich mir auch nicht. Schließlich bekommt man eine Gegenleistung dafür wie ich finde.
Abgesehen davon fand ich die Zeit in der Kindheit deutlich stressiger, weil man da die Erwartungen von Lehrern, Eltern und so weiter erfüllen musste und ständig verlangt worden ist, dass man gute Noten schreibt und alle Hausaufgaben erledigt hat. Dieser Druck fällt doch bei Erwachsenen komplett weg. Abgesehen davon muss man sich als Erwachsener nicht irgendwelchen undurchsichtigen "Erziehungsregeln" unterwerfen und ist relativ frei in seinen Entscheidungen. Für mich überwiegen die Vorteile des Erwachsenenlebens absolut.
Ich muss sagen, dass ich es eigentlich nicht schwer finde, erwachsen zu sein, aber es gibt natürlich immer wieder auch mal die Situationen, in denen ich gerne wieder ein Kind wäre, weil mir der Papierkram einfach zu viel wird, den ich damals natürlich noch nicht hatte. Aber das sind immer nur Momente und im Grund bin ich ganz froh darüber, Erwachsen zu sein, auch wenn ich eine schöne Kindheit hatte.
Ich denke, dass es nicht unbedingt eine bestimmte Sache gibt, die ich als "am Schwersten" empfinde, wenn es darum geht, erwachsen zu sein. Es ist eher eine Kombination aus verschiedenen Faktoren und Herausforderungen, die das Erwachsensein mit sich bringt.
Zum einen ist da natürlich die Verantwortung, die man als Erwachsener trägt. Man muss sich um Dinge wie Finanzen, Arbeit, Gesundheit und Beziehungen kümmern. Das kann manchmal sehr stressig und anstrengend sein, vor allem wenn man sich um mehrere Dinge gleichzeitig kümmern muss.
Andererseits finde ich es auch schwierig, dass man als Erwachsener oft mehr Verantwortung für andere Menschen hat, insbesondere wenn man Kinder hat. Man muss nicht nur für sich selbst sorgen, sondern auch dafür sorgen, dass es anderen gut geht und sie glücklich sind. Das kann sehr belastend sein, vor allem wenn man sich überfordert oder überwältigt fühlt.
Schließlich denke ich, dass das Schwerste am Erwachsensein auch die Einsamkeit sein kann. Als Kind hatte man oft eine Menge Freunde und konnte sich einfach mit anderen treffen und spielen. Als Erwachsener ist es oft schwieriger, Freundschaften zu pflegen und neue Leute kennenzulernen. Man hat weniger Freizeit und viele Menschen sind mit ihrem eigenen Leben und ihren eigenen Problemen beschäftigt.
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