Was bewegt Menschen, sich von Kreuzfahrtschiffen zu stürzen?
Aktuell gibt es ja wieder mal einen Fall, wonach sich eine Frau angeblich selbst von einem Kreuzfahrtschiff gestürzt hat und dabei ums Leben gekommen ist. Nun kommt das ja zum Glück nicht allzu oft vor, aber hin und wieder kommen derartige Vorfälle eben doch vor. Was ich mich hierbei jedoch frage ist, was denn für manche Menschen der Kick ist, sich von einem Kreuzfahrtschiff zu stürzen? Aufmerksamkeit erregen kann es ja bald nicht sein, denn manchmal geschehen derartige Suizide ja auch im Verborgenen. Was wären denn eure Vermutungen dazu?
Ich könnte mir vorstellen, dass man glaubt dass es einfach sicherer ist und du belastest psychisch keinen anderen. Wenn du dich vor einen Zug wirfst, dann läufst du ja zum einen Gefahr, dass du nur halb erwischt wirst und am Ende schwer verletzt überlebst und zum anderen muss ein anderer damit leben, dass er dich über den Haufen gefahren hat.
Bei so einem Kreuzfahrtschiff fällt das womöglich anfangs gar nicht auf, dass da einer fehlt und selbst wenn du den Sprung unbeschadet überlebt hast, dürften die Chancen im kalten Wasser irgendwo auf dem Ozean zu überleben relativ gering sein.
Natürlich dürfte ertrinken ein relativ bescheidener Tod sein. Aber ich glaube eben einfach, dass man sich erhofft, dass selbst wenn man es sich im Angesicht des nahenden Todes doch noch einmal anders überlegt, die Chancen gering sind wieder zum Schiff zurück zuschwimmen. Ob das nun wirklich der Beweggrund ist, weiß ich aber auch nicht einhundertprozentig.
Die Überlebenschancen sind minimal und man muss sich keine Gedanken darüber machen, Familienmitglieder, Bahnpersonal oder Rettungskräfte zu traumatisieren, die dich vom Dachbalken schneiden oder deine Reste über 200 m Bahnstrecke verteilt einsammeln müssen. Das bewegt Menschen dazu, ganz einfach.
Ich verstehe auch nicht, was das ganze Gefasel über einen "Kick" soll. Selbstmord ist kein teures Hobby für gelangweilte Teenager, und die 10 000 Leute, die sich in Deutschland jedes Jahr leider umbringen (erfolglose Versuche nicht mitgezählt) machen das ja auch nicht nur, weil sie Aufmerksamkeit möchten.
Solange derart bösartige Vorurteile über Menschen herrschen, die aus unterschiedlichen Gründen ihrem Leben ein Ende setzen, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn mal wieder ein besonders schlimmer Fall Schlagzeilen macht. Diese Sichtweite ermutigt Menschen mit psychischen Krankheiten auch nicht gerade, sich Hilfe zu suchen, bevor ihnen alles über den Kopf wächst.
Wenn wir wirklich von dem bewussten suizidalen Gedanken ausgehen, gibt es dort natürlich etliche Beweggründe, wieso jemand der Meinung ist, er kann nicht mehr. Wieso dann ausgerechnet ein Kreuzfahrtschiff die Lösung aller Probleme sein kann, ist vielleicht doch einfacher, als man zunächst für möglich halten würde.
Vor dem Zug werfen? Da gab es schon etliche Beispiele, wo Menschen überlebt haben. Selbst ich kenne eine Frau, die dadurch „nur ein Bein“ verloren hat und lebt. Sie bereut es zwar, lebt auch heute wieder gerne, aber damals kann ich mich an eine Zeit erinnern, wo sie auch dann erst Recht unglücklich war.
Tabletten bergen auch die Gefahr, dass es zu wenig ist, man irgendwie doch überlebt oder am besten gar nichts passiert. Deswegen ist auch diese Möglichkeit keine allzu gute Basis, um sich so wirklich vom Leben zu verabschieden.
Auf einem Schiff sind die Chancen schon deutlich geringer einzuordnen. Ehe ein Schiff oftmals davon mitbekommt, vergehen einige Minuten. Dann wiederum ist der Bremsweg einzuberechnen, das Wendemanöver und dann das Suchen. Je nach Witterung und Kälte im Wasser geht das dann deutlich schneller. Strömungen etc. nicht einbezogen.
Dadurch bewegt die Menschen der Selbstmord an Board vielleicht eher, weil es einfach schneller geht und sicherer ist. Oftmals kann es eben auch passieren, dass schon je nach Höhe der Aufprall auf dem Wasser alles beendet und lange Schmerzen leiden, wird wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit auch niemand.
Was sie bewegt? Die eigenen Beine? Entweder ein Wahn hat sie befallen oder man hat so schwere psychische Probleme, dass man keinen Ausweg mehr sieht. Ohne Grund bringt sich Niemand um und schon gar nicht wohl nach eigenem Plan. Menschen die sowas wirklich vorhaben, kündigen es nicht an, sondern tun es einfach, ohne sich ein Hintertürchen zu lassen, vielleicht doch noch gerettet zu werden.
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