Was bedeutet für euch gesunde Esskultur?
Gerade versuche ich mir wieder bessere Gewohnheiten in punkto gesundes Essen anzugewöhnen. Auslöser war eine Videoserie zum Thema 100 Tipps für gutes Essen. Man soll damit auch abnehmen können, aber das ist nicht vorrangig. Sondern es geht darum sich eine bessere Esskultur anzugewöhnen.
In diesen Videos werden nun Tipps dargestellt, die jetzt zwar nicht wirklich etwas Neues sind, aber sie gaben mir den Anstoß das jetzt endlich mal anzugehen. Beispielsweise habe ich mir angewöhnt neben dem Arbeiten mein Essen am Schreibtisch zu verzehren. Dies ist nicht besonders gut für ein gesundes Essen, weil man einfach immer mehr in sich hineinschaufelt als man sollte. Mein Bruder mit dem ich einmal zusammenarbeitete bemängelte diese Angewohnheit sehr und meine "zum Essen hat man einen Esstisch!. Das ist für ihn gesunde Esskultur. Jetzt nehme ich mir wieder mehr Zeit und decke ordentlich meinen Tisch und verzehre mein Essen nicht mehr nebenher am Schreibtisch, sondern esse brav am Esstisch.
Es gibt noch zahlreiche andere Sachen, wie das schöne decken des Tisches. Auch sollte man langsam kauen, weil man erst nach 20 min das Hungergefühl verspürt. Man kann dem Essen auch schöne Namen geben usw. Durch das bessere Essen bzw. eine bessere Esskultur kann man ganz natürlich abnehmen.
Ich finde das ziemlich spannend und die bewusste Auseinandersetzung mit der Esskultur habe ich bis jetzt so noch nicht gemacht. Es ging auch in Richtung Wertschätzung des Essens. Wie sieht es bei auch aus. Was gehört für euch zu einer gesunden Esskultur? Was habt ihr so von eurer Familie mitbekommen? Seht ihr es auch so, dass man dadurch abnehmen kann? Habt ihr schon einmal eure Essgewohnheiten geändert?
Namen geben würde ich meinem Essen jetzt nicht, da werde ich sonst nur sentimental. Aber davon abgesehen fallen mir auch nur die üblichen Binsenweisheiten ein, sprich dass man sich Zeit nehmen soll zum Essen, sich darauf konzentrieren und nicht da neben zu arbeiten oder am Handy spielen, und auch nicht direkt aus der Verpackung futtern, sondern schön ordentlich mit Messer und Gabel. Auch eigens designierte Essenszeiten gehören für mich dazu, zumindest im Alltag. Auch im Laufen essen finde ich ungesund ebenso wie die ewigen Snacks, die man sich aus purer Langeweile beim Fernsehen oder ähnlichen Beschäftigungen sinnlos in den Kopf schiebt, ohne überhaupt zu bemerken, dass man isst, geschweige denn, was.
Ich versuche auch, mich zumindest an ein paar dieser Grundregeln zu halten, weil ich für mich durchaus Vorteile darin sehe. Man isst weniger und weniger Schrott, wenn man das Essen bewusst wahrnimmt und nicht nur nebenbei irgend etwas in sich hineinstopft. Auch daheim und am Wochenende esse ich nicht mehr auf dem Sofa, sondern schön ordentlich am Esstisch, weil ich finde, dass ich so mehr von den Mahlzeiten habe, die mich immerhin am Leben und halbwegs gesund halten. So ein bisschen Wertschätzung ist generell gut für die Lebensqualität.
Ich habe auf jeden Fall meine Essgewohnheiten und mein Essen an sich verändert. Als ich frisch bei meinen Eltern ausgezogen war beispielsweise habe ich noch sehr ungesund gegessen, habe viele Fertiggerichte zu mir genommen, wenig selber gekocht, einfach auch weil ich es mir nicht zugetraut habe. Nun koche ich aber jeden Tag frisch, esse viel Obst und Gemüse und ernähre mich ausgewogen.
Ich finde es wichtig, dass man mindestens eine Mahlzeit am Tag mit der Familie zusammen am Tisch isst, man sich wirklich auch Zeit nimmt für das Essen und nicht einfach nur mal schnell im Stehen noch etwas reinschlingt. Man sollte bewusst wahrnehmen, was man wann isst und vor allem sollte man auch regelmäßig essen. Von Leuten, die zum Frühstück nur einen Kaffee haben und dann bis Mittag durchhalten halte ich nicht viel. Das ist nicht gut für den Körper.
Abnehmen kann man sicherlich nur, wenn man sich ganz bewusst macht, was man isst. Das hat dann ja auch nichts mit schnellem oder langsamen Essen zu tun, sondern was man isst und wie viel oder wenig Bewegung man auch so hat. Grob weiß man ja auch was man essen sollte und was nicht, aber die Erkenntnis allein bringt einen sicherlich nicht weiter, denn da muss noch die Einsicht dazu kommen und auch der Wille sich vom Sofa zu erheben und etwas für sich zu machen.
Gesunde Esskultur heißt für mich nichts anderes der ganze "common sense", den eigentlich jeder hat. Frisches Zubereitung, gemeinsames Essen mit der Familie und vor allem genügend Zeit beim Essen zählen für mich zu einer guten Esskultur. Sich fast food holen und dieses auch noch nebenher beim Laufen zu essen, ist für mich das Gegenteil einer guten Esskultur.
Zur Esskultur gehört auf jeden Fall, dass man sich Zeit für das Essen nimmt und, dass das Essen dann auch die einzige Tätigkeit ist, na ja, neben einer guten Unterhaltung. Am Schreibtisch oder vor dem Fernseher essen geht für mich gar nicht. Auch das Handy ist am Esstisch Tabu.
Mein Esstisch muss nicht groß dekoriert sein wenn ich keine Gäste habe, aber ordentliches Besteck und Geschirr und Schüsseln für die Speisen müssen schon sein. Das musste ich mir aber nicht angewöhnen, ich fand es schon immer leicht abstoßend wenn ich gesehen habe, wie Leute aus einem Topf oder einer Schachtel das Essen in sich hinein gestopft haben. So fressen Tiere aber keine Menschen.
Was ich auch wichtig finde ist die Wertschätzung der Lebensmittel. Wenn ich Geld für den teureren Sprit für mein Auto habe, habe ich auch Geld um für mich selber qualitativ hochwertige Lebensmittel zu kaufen. Außerdem gehört zur Wertschätzung auch, dass man Lebensmittel nicht verschwendet.
Es gibt mehrere Faktoren, die für mich zu gesunder Esskultur dazugehören. Schon mehr als einmal wurde die Tatsache genannt, dass man das Essen in Ruhe und ohne andere Beschäftigungen und Ablenkungen nebenher genießen soll, damit man sich nicht zum Schlingen hinreißen lässt und die Mahlzeit bewusst wahrnimmt. Das kann ich so unterschreiben. Wenn es nur irgendwie einzurichten ist, dann nehme ich mir am Tag meine halbe Stunde für den Verzehr der Hauptmahlzeiten. Für das Frühstück stehe ich extra ausreichend früh auf, und auch auf der Arbeit sehe ich zu, dass ich nach Möglichkeit meine Termine und Aufgaben so lege, dass mir eine Mittagspause bleibt. Selbst, wenn diese mal kürzer ausfällt, nehme ich mir mein Essen aber nicht vor den PC oder in eine Konferenz mit, sondern warte dann lieber einen günstigen Moment ab, in dem ich fertig essen kann, ohne parallel auf anderes konzentriert sein zu müssen.
Auch finde ich es wichtig, den gesellschaftlichen Aspekt des Essens zu pflegen. Für mich ist ein Restaurantbesuch mindestens so eine schöne Aktivität wie ein Spieleabend oder ein Kinogang mit Freunden. Ich versuche es zudem immer, zumindest einmal am Tag mit meinem Frend zusammen zu speisen und auch auf der Arbeit möglichst die Pause mit Kollegen zu verbringen.
Zusätzlich zähle ich auch das generelle Konsum- und Essverhalten mit als Teilaspekt der gesunden Esskultur. Das beginnt bei regelmäßigen Essenszeiten, geht über angemessene Portionen mit ausgewogener Zusammensetzung und beinhaltet selbst gekochte Mahlzeiten aus frischen und hochwertigen Zutaten, wann immer dies machbar ist. Natürlich esse auch ich ab und an ein Fertiggericht oder greife zu Brot und Belag, und ich bin auch Naschereien nicht abgeneigt. Allerdings sollte dies nicht zur absoluten Gewohnheit werden.
Nummer eins sollte sein, niemals im Gehen zu essen. Es ist erwiesen, dass diese Form der Nahrungsaufnahme am schnellsten zu Übergewicht führt. Selbst ein Eis esse ich nicht im Gehen. Ich bevorzuge den achtsamen Genuss und Verzehr jeglicher Lebensmittel. Wichtig war uns immer im Familienverband, dass ausschließlich am Esstisch gegessen wird. Dazu gehörte auch, wenn das Kind mal nur einen Keks oder eine andere kleine Nascherei verzehrte.
Für sie war das ganz selbstverständlich, sich immer erst ordentlich an den Tisch zu setzen, um zu essen, egal was auch immer. Das ersparte uns auch Flecken oder Krümel auf den Polstermöbeln. Zu meiner Esskultur gehört auch der Verzicht jeglicher Fertignahrung. Auch Quarks und Joghurts gibt es immer nur pur oder eben selbst mit Ölen, Gemüse oder Obst angereichert. Da ich nur zweimal täglich esse, ist es mir auch ganz wichtig, das Essen bewusst zu mir zu nehmen und auch zu genießen. Kochen und essen sind eine Leidenschaft von mir. Daher zelebriere ich beides auch würdig.
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