Was ändert sich für Hartz4-Bezieher durch das Bürgergeld?
vom 11.09.2022, 19:41 Uhr
Zum 01.01.2023 soll das Bürgergeld ja die bisherigen Hartz4-Sätze ablösen und den Hintergrund dessen, habe ich immer noch nicht so recht verstanden. Geht es dabei nur darum die monatlichen Bezüge dieses Personenkreises zu erhöhen oder dem Ganzen nur mal einen neuen Namen zu geben?
502€ im Monat für eine erwachsene Person reicht doch auch nicht und deswegen muss es doch trotzdem noch aufstockende Leistungen geben, oder? Haben Hartz4-Bezieher durch das Bürgergeld nur Vorteile oder was ändert sich da noch großartig?
Lupenleser hat geschrieben:Haben Hartz4-Bezieher durch das Bürgergeld nur Vorteile oder was ändert sich da noch großartig?
Natürlich haben sie die. Schon ganz allein dadurch, dass das Bürgergeld zum Start im Januar gut zehn Prozent über den derzeitigen Regelsätzen liegt. Also etwas mehr als 50 Euro gibt es oben drauf. Natürlich löst das nicht alle Probleme, aber 50 Euro mehr haben oder nicht, ist gerade bei den Regelsätzen schon ein deutlicher Unterschied.
Klar hätte man auch einfach die Regelsätze erhöhen können und hätte das gleiche Resultat. Allerdings bringt das Bürgergeld durchaus auch andere Neuerungen mit sich. Einiges soll einfacher werden. So gibt es zum Beispiel jetzt längere Karenzzeiten, was zu große Wohnungen angeht oder was das Vermögen angeht.
Musstest du bei ALG II doch relativ schnell umziehen, wenn deine Wohnung nach Jobverlust zu groß war, hast du jetzt dafür 24 Monate Zeit. Natürlich musst du dann halt zusehen, wie du eine womöglich zu teure Wohnung bezahlst, aber das ist dann eben ein Problem was du selber angehen kannst und wenn du es lösen kannst in deiner Wohnung bleiben darfst. Es kann ja durchaus sein, dass du nur ein paar Monate überbrücken musst und dann wieder einen Job findest mit dem du die Miete bezahlen kannst.
Genauso gibt es jetzt viel höhere Schonvermögen, die du nicht antasten musst und trotzdem Bürgergeld bekommst. Musstest du bei ALG II doch relativ zügig zuerst dein eigenes Erspartes aufbrauchen, kannst du jetzt in den ersten 24 Monaten bis zu 60.000 Euro nur für dich alleine behalten, bei Familien liegt es noch deutlich höher.
Ich denke unter dem Strich will man einfach einiges vereinheitlichen und will Übergangszeiten schaffen, wo du Zeit hast dir einen neuen Job zu suchen ohne immer gleich deinen Lebensstil aufzugeben.
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