Warum sind viele am Monatsende immer pleite?
Bei uns wohnt eine Familie die mit ihrem verfügbaren Geld nicht bis zum Monatsende auskommen, was ich nicht nachvollziehen kann, das muss doch nicht sein. Natürlich verlockt Geld dazu es einfach auszugeben, aber wenn man nur einen gewissen Betrag zur Verfügung hat, sollte man versuchen damit zu haushalten.
Mich nervt das sie jedes Mal am Monatsende, wenn sie mich nach Geld fragt. Sie ist immer erstaunt wie ich mit meinem Geld auskomme und ich habe gesagt, dass ich erst meine ganzen Verpflichtungen, wie zum Beispiel monatliche Miete usw. und am Anfang des Jahres meine Versicherungen bezahle und ich dann sehe was ich noch zur Verfügung habe. Ich hebe auch jeden Kassenzettel auf und schreibe mir das in einen Kalender, so behalte ich den Überblick. Sie war richtig erstaunt und meinte dass ich es doch nicht notwendig hätte mir alles aufzuschreiben. Ich habe ihr gesagt, dass sie es vielleicht auch mal machen sollte, da hat sie mich ganz erstaunt angeschaut.
Natürlich kommen auch manchmal nicht vorhersehbare Ausgaben (z.B. Waschmaschine kaputt, usw.) auf einen zu. Wer aber richtig rechnen und wirtschaften kann, für den ist das auch kein Problem. Ich selber bin es schon gewöhnt mit meinem Geld zurechtzukommen. Deshalb verstehe ich nicht dass viele Menschen am Ende des Monats pleite sind. Kennt ihr auch solche Menschen und welche Ratschläge gebt ihr denen?
Das erste ist Mal auf Alkohol und Zigaretten ganz verzichten. Das erspart viel. Man sollte sich keine Datenpakete fürs Smartphone nehmen, welche man sich nicht leisten kann. Auch sollte man nicht alles dort kaufen, wo es teurer als anderswo ist, sondern auch auf Sonderangebote gucken und auch dann nur gezielt Einkäufe tätigen.
Das kommt eben davon, wenn man nie gelernt hat, mit Geld umzugehen. Die Gründe hierfür können unterschiedlich sein. Daher wäre es ratsam, sich zu notieren wofür man das Geld im Monat ausgibt. Erst, wenn man eine gewisse Übersicht hat über reguläre und irreguläre Ausgaben hat, kann man sagen, wo man den Rotstift ansetzen könnte, um eben entsprechend Geld zu sparen.
Es kann auch hilfreich sein, wenn man jeden Monat einen bestimmten Geldbetrag auf ein anderes Konto überweist und es damit außer Sichtweite schafft, um zu sparen. Mir hat das immer sehr geholfen - aus den Augen, aus dem Sinn. So spart man eine Menge und muss nur so haushalten, dass man mit dem verbliebenen Geld nicht ins Minus rutscht.
Ich denke, dass manche Menschen zu sorglos und verschwenderisch mit ihrem Geld umgehen. Man muss eben lernen damit zu haushalten und auszukommen. Ich kenne auch eine Familie, die immer über ihre Verhältnisse gelebt hat. Die Frau hat gerne geshoppt und dann auch völlig unnötige Dinge gekauft. Der Mann ging zur Schule und bekam eben kein Gehalt. Ich wurde da auch mehrfach nach Geld gefragt und irgendwann wurde es mir dann auch einfach zu viel.
Ich denke, dass man mit der Zeit einfach weiß, welche festen Ausgaben man pro Monat hat. Oder man schreibt das eben auf, um einen besseren Überblick zu bekommen. Ich habe auch schon erlebt, dass plötzlich die Waschmaschine kaputt ging. Normalerweise habe ich für solche Fälle ein Polster. Aber das war eben noch nicht wieder aufgefüllt und so war es dann bei mir auch in dem Monat so, dass ich eben mit 0 auf 0 aus dem Monat gegangen bin. Aber das ist doch eher selten der Fall. Da ich schon rechne was an Kosten kommen und einplane, wie viel Geld ich für Lebensmittel und ähnliches brauche.
Wenn ich etwas Bestimmtes kaufen möchte, dann es eben sein, dass ich dafür durchaus ein paar Monate spare und es mir dann erst kaufe, wenn ich das Geld eben zusammen habe. Manchmal muss man eben etwas Geduld haben. Ich denke, dass Menschen oft ungeduldig sind, die am Monatsende kein Geld mehr haben und vieles eben direkt kaufen möchten, was sie sich wünschen.
Ich denke, dass das auch viel mit Erziehung zu tun hat und mit dem, was man so aus seinem Elternhaus mitbekommt. Aus meinem Elternhaus kenne ich es so, dass man jeden Monat auch einen Betrag weglegt, nie alles ausgibt und durchaus auch schaut für was man Geld ausgibt und überlegt, was man wirklich möchte. Meine Eltern haben mir durchaus früh vermittelt, was es bedeutet auch mal etwas vom Taschengeld länger zu behalten, es zu sparen und dann sinnvoll einzusetzen und das nimmt man dann eben auch mit ins Erwachsenenleben.
Ich glaube es isst einfach so, dass man es entweder gezeigt bekommt und damit dann etwas lernt oder immer alles bekommt und dann als Erwachsener nicht haushalten kann. Leider ist es auch einfach jeden Monat alles auszugeben, es kommt ja keiner und beschwert sich, wenn man das so macht. Man kann ja machen was man will und dann auch in den Dispo gehen oder sich etwas leihen. Normal finde ich das nicht, aber es gibt Menschen, die das so machen und auch gar nicht das Problem verstehen.
Ich will nicht bestreiten, dass auch der Umgang mit Geld etwas ist, das gelernt werden muss, und etliche Leute es auch von daheim her nie richtig mitbekommen haben, wie man "wirtschaftet und haushält" wie die sprichwörtliche schwäbische Hausfrau. Wenn du es quasi von Kind auf gewohnt bist, dass es zum Monatsende hin knapp wird und auch in deinem Umfeld kein Vorbild hast, wie es auch anders funktionieren könnte, bist du irgendwann 30 oder 40 und fragst dich immer noch, wo die Kohle hin rinnt.
Andererseits würde ich aber nicht unterschlagen, dass es wirklich viele Leute, mit und ohne "Familie", in diesem schönen Land gibt, die vergleichsweise verdammt wenig verdienen. Viele wichtige Jobs sind geradezu kriminell unterbezahlt, nicht jeder hatte die bürgerlichen Bildungschancen, um ihn oder sie durchs Abitur zu prügeln, und in manchen Gegenden sind die Lebenshaltungskosten geradezu pervers hoch. Und nicht jeder kann ins ländliche Brandenburg ziehen und dort Subsistenzwirtschaft betreiben.
Von daher finde ich es schon immer reichlich arrogant, wenn gerade die gelangweilten Ehefrauen und/oder Mütter der vollgefressenen Mittelschicht mit dem Finger auf weniger Privilegierte zeigen und behaupten, mit etwas "Haushalten" würde das Geld doch reichen, und die Leute seien nur zu dumm und würden ihren Lagerhilfskraft- oder Paketfahrer-Lohn sinnlos für Alk und Zigaretten verprassen. Die Damen möchte ich gern mal sehen, wenn sie auf einmal mit ihrem selbst verdienten Geld auskommen müssten und sich nicht von anderen durchfüttern lassen und nebenbei ein bisschen Teilzeit machen, damit Mutti auch mal aus dem Haus kommt.
Ich glaube, dass man es nicht so allgemein sagen kann, dass jemand der mit seinem Geld nicht hinkommt, immer gleich unvernünftig ist. Nicht jeder, der am Ende des Monats Ebbe auf dem Konto hat, hat einen schlechten Umgang mit Geld. Manchmal ändern sich die Lebensumstände einfach in einer sehr kurzen Zeit so, dass man mit dem eigentlichen Geld nicht mehr hinkommt und man muss dann versuchen, trotzdem noch über die Runden zu kommen.
Sicherlich kann man dann versuchen die monatlichen Ausgaben zu kürzen, aber das ist in vielen Fällen gar nicht so schnell möglich, wenn es sich dabei um Verträge oder Kredite hat, deren gewisse Laufzeit einfach eingehalten werden muss. Dann muss man manchmal die Pobacken zusammenkneifen und auf bessere Zeiten warten und hoffen, was nicht immer leicht ist und manchmal auf dauern kann.
An sich finde ich es gut, dass du ihr dann versuchst zu helfen. Allerdings denke ich, dass deine Art, über sie zu urteilen, nicht grade angebracht ist. Du scheinst zwar ein paar Informationen zu habe, aber zu wenig, um eine adäquate Meinung über die ganze Situation der Familie haben zu können und so abschätzig über sie reden zu können, mal davon abgesehen, dass jeder in eine solche Lage geraten kann - auch du. Egal wie gut man wirtschaftet, so kann es doch jedem passieren, dass das Geld mal oder öfter mal am Ende des Monats nicht reicht. Deswegen ist man noch lange kein schlechter Mensch.
Auf der einen Seite ist es eine Sache der Erziehung. Wer nie gelernt hat mit Geld umzugehen, wird da ohne Eigendisziplin immer Probleme haben. Ein Beispiel dazu aus der weiteren Verwandtschaft. Da kannte es ein Mädchen nur so, dass so eine Woche vor dem Geldtag in den Geschäften angeschrieben wurde. Dem Mädchen war das immer sehr peinlich, wenn sie dann zum einkaufen geschickt wurde.
Eigenes Geld hatte sie erst mit Beginn der Ausbildung und hatte aus dem Verhalten der Eltern sehr viel gelernt. Sie wollte nie so leben und war sehr sparsam. Da ihr bewusst war, dass sie irgendwann auch mal eine eigene Wohnung einrichten musste, hat sie auch immer einen kleinen Teil ihres monatlichen Lohns gespart. Und so lebt sie noch heute. Sie weiß, was sie an monatlichen Kosten hat und spart immer einen Teil für unvorhergesehene Ausgaben.
Andere übernehmen aber von ihren Eltern diese Lebensweise und sie kommen eben aus diesem Kreislauf nicht raus. Nehmen wir nun an, die letzte Woche vor dem nächsten Geld ist es sehr knapp. Also versucht man mit den knappen Geldmitteln die Woche über klar zu kommen. Dann kommt wieder Geld, egal, ob Lohn oder Sozialleistungen und man gönnt sich etwas. Und schon geht das Spiel von vorne los.
Ich denke, es gibt viele Gründe, warum manche Menschen Schwierigkeiten haben, mit ihrem Geld auszukommen. Vielleicht haben sie nicht genug Einkommen, um ihre Bedürfnisse zu decken, oder sie haben einfach keine Ahnung, wie man richtig mit Geld umgeht.
Eine Sache, die ich gelernt habe, ist, dass es hilfreich sein kann, ein Budget zu erstellen. Das bedeutet, dass man einen Überblick darüber hat, wie viel Geld man jeden Monat zur Verfügung hat und wofür man es ausgibt. Wenn man sein Budget im Auge behält und versteht, wo das Geld hingehen sollte, kann man vermeiden, dass man am Ende des Monats kein Geld mehr übrig hat.
Eine weitere Möglichkeit, um Geld zu sparen, ist es, ein Sparziel zu setzen. Das kann ein kurzfristiges Ziel wie ein neues Möbelstück oder ein längerfristiges Ziel wie eine Reise sein. Wenn man sein Ziel im Auge behält und weiß, wie viel man dafür sparen muss, kann man vermeiden, dass man Geld für unnötige Dinge ausgibt.
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