Warum sind Grüne in momentaner Flüchtlingskrise uneinig?

Die momentane Flüchtlingskrise beschäftigt natürlich auch Die Grünen, die sich allerdings seit beinahe zwei Jahren kaum zu einer eindeutigen Aussage zur Thematik bewegen können. Mal davon abgesehen, dass das in politischen Kreisen keine allzu große Besonderheit ist, ist es in Falle der Grünen schon eher merkwürdig.

Immerhin wäre die aktuelle Flüchtlingskrise im Grunde das Steckenpferd einer Partei wie dieser, bei der man auch in der Bevölkerung punkten und sich für die nächsten Wahlen empfehlen könnte. Das geschieht aber, wenn überhaupt, nur in einem sehr kleinen Rahmen und selbst auf dem vergangenen Parteitag konnten die Grünen nicht zu einer gemeinsamen Linie finden.

Woran liegt es denn, dass die Partei in der Flüchtlingsfrage scheinbar so tief gespalten ist? Warum kommt sie nicht zu einem Konsens und schafft es dadurch, sich damit dann auch in der Bundespolitik zu positionieren und so Stimmen und Zustimmung zu sammeln? Eigentliche wäre es ja das perfekte Thema für die Partei.

Was denkt ihr, woran das Unvermögen, aus dieser Situation politisches Kapital zu schlagen, liegen könnte? Wenn es selbst eine Partei wie die AfD schaffen kann, damit auf Stimmenfang zu gehen, sollte es den Grünen mit einer Gegenposition doch ebenfalls möglich sein.

Haben die Grünen deshalb für euch an Wert verloren? Denkt ihr, dass sie möglicherweise parteiintern derart zerstritten sind, dass sie auf keinen - Achtung, Wortwitz - 'Grünen Nenner' kommen können? Seid ihr deshalb vielleicht auch enttäuscht von ihnen?

Ich denke, du sprichst hierbei von den Grünen in Deutschland. Denn jene in Österreich waren sehr wohl einig. Zumindest bei der letzten Wahl. Trotz allem muss man sagen, dass kein Land und keine Partei auf so einen Flüchtlingsstrom vorbereitet war.

Selbst wenn man weiß, dass die Menschen auf der Flucht sind, hatten viele nicht mit so einer hohen Anzahl an Flüchtlingen gerechnet. Zudem muss man meistens entscheiden zwischen Theorie und Praxis. Und wie man selbst miterleben kann, sieht die Praxis leider ganz anders aus, als jede Theorie, die zu Asyl und Flucht erstellt wurden.

Das ist relativ einfach. Bundesweit hat die Partei extrem hohe Ideale in Bezug auf die Flüchtlingspolitik. In den Ländern und in vielen Kommunen sind sie aber an der Politik beteiligt. Da trifft dann der Anspruch auf die Lebenswirklichkeit.

Das spaltet die Partei. Die einen vertreten die sehr ambitionierten Ziele, die anderen erleben die Hilflosigkeit und die Kosten im täglichen Amt. So wird es schwer, einen gemeinsamen Nenner zu finden.