Warum sich als Mensch mit anderen messen müssen?

Neid und Eifersucht sind unter den Menschen ein sehr bekanntes Phänomen. Aber woher kommt eigentlich der Drang, die eigenen Leistungen mit anderen Mitmenschen messen zu müssen? Meint ihr, dass das ein angeborenes Verhalten ist oder ist das eher anerzogen oder vielleicht sogar von der inneren Einstellung abhängig? Inwiefern habt ihr den Drang, euch mit euren Mitmenschen messen zu müssen?

Ich glaube, dass es sich dabei um genetisch bedingtes Verhalten handelt, wenn man alles andere beiseite lässt. Vermutlich haben schon unsere Vorfahren am Lagerfeuer gedacht: "Verdammt, der Typ hat aber einen tollen Faustkeil, so einen will ich auch!" und haben sich ans Basteln gemacht. Oder man hatte bessere Chancen bei der Partnerwahl, wenn man als geschickte Jägerin mehr Karnickel heimgebracht hat als die Konkurrenz, was wiederum die anderen dazu motiviert hat, sich mehr ins Zeug zu legen.

Neid und Eifersucht sind nicht nur niedere Motive, sondern auch starke Triebfedern in Bezug auf Fortschritt und sozialen Aufstieg. Und die Leute, die sich mit ihren Mitmenschen gemessen haben und als Sieger hervorgegangen sind, hatten eben auch bessere Chancen, ihre Kinder durchzubringen, sodass sich dieses Verhalten zumindest nach meiner Theorie ebenfalls vererbt hat.

Dass eine Gesellschaft weiter kommt muss es eine Wettbewerbsfähigkeit geben. Diese wird natürlich durch Depressionen, Burn-out und das "Leck-mich-am-Arsch-Gefühl" nicht gerade voran getrieben. Deshalb denke ich schon, dass es schon seit der Steinzeit so ist, dass der Mensch immer besser als ein anderer sein möchte.

Nur so konnten die ganzen Entwicklungen des Gehirnes und die ganzen Erfindungen statt finden. Hätte sich da jeder gedacht: Egal, Hauptsache etwas zu essen, wären wir nicht da, wo wir jetzt sind. Wahrscheinlich wird es auch ausschlaggebend bei der Fortpflanzung gewesen sein. Nur der Stärkste, Schönste etc. setzt sich bei den Frauen durch und darf seine Gene weiter geben. Das ist ja auch bei den Tieren so.

Ohne Wettbewerbsverhalten und dem Drang, sich mit anderen Menschen messen zu müssen, wären wir nicht da, wo wir jetzt letzten Endes sind. Alle Erfindungen und Entwicklungen wären eher im Zeitlupentempo vorangegangen, hätten sich Menschen aller Jahrhunderte nicht stets mit anderen verglichen und den absoluten Willen, besser zu sein als andere.

Hätte Vasco da Gama vor vielen Jahrhunderten nicht den Seeweg nach Ostindien entdeckt, hätte vielleicht Magellan über siebzig Jahre später nicht den Mut gehabt, die Umsegelung der Welt in Angriff zu nehmen. Wer weiß das schon aber gut vorstellen kann ich mir das auf jeden Fall. So stelle ich mir das eben mit ganz vielen Entdeckungen und Erfindungen vor.

Ein mutiger und kluger Zeitgenosse war Vorreiter für viele, die ihn nachmachten oder ihm folgten. Auch bei uns normalen Menschen ist es doch so, dass wir uns an den Leistungen und Werten anderer orientieren. Vielleicht wollen wir sogar besser sein, als die anderen. Und dafür legen wir uns eben ins Zeug und manchmal erreichen wir etwas, was noch nie jemand vor uns geschafft hat.

Schaut man sich doch mal die ganzen verrückten Gebäude an, die da so im 20. Jahrhundert und auch in diesem entstanden oder noch entstehen. Die ragen in schwindelerregende Höhe Richtung Himmel und das nächste übertrumpft das vorherige. Ohne den Antrieb sich mit anderen messen zu wollen, wäre das doch gar nicht möglich.

Das konnten schon die Neandertaler ganz gut, Grenzen verteidigen, um sich zu behaupten und den Nebenbuhler zu vertreiben. Besonders unter Männern ist das heutzutage noch beliebt. Wobei ein Stresssuchender eher ein geringeres Selbstbewusstsein hat und nun versucht vor anderen gut dazustehen um den Gegenüber herauszufordern und bloßzustellen.