Warum schießt die Polizei in Thüringen so oft auf Tiere?

vom 28.12.2014, 23:35 Uhr

Cid, nimm meine Hunde und sag mir ob sie gefährlich sind. :D Ich halte belgische Schäferhunde und X-Mechelaar aus KNPV-Zucht, das sind in den Niederlanden gezielt gezüchtete Mischlinge, die speziell auf ihre Eigenschaften als Diensthund selektiert werden. Alle meine aktuellen Hunde haben die niederländische Polizeihundeprüfung abgelegt, dort im Land dürften sie sofort in den Polizeidienst gehen. Nach dem Ankauf wären sie nach vier Wochen mit ihrem neuen Menschen voll einsatzfähig. Zwei von ihnen haben außerdem Prüfungen im belgischen Ringsport abgelegt, zwei andere haben die deutschen "Schutzhundeprüfungen", die dagegen reine Sportprüfungen sind.

Bei unseren Nachbarn ist es völlig normal, dass ganz normale Leute zukünftige Diensthunde komplett ausbilden. Viele Menschen finanzieren mit den verkauften Hunden dort ihr Hobby. Diese Hunde sind bei Behörden auf der ganzen Welt gefragt. Und sie leben ganz normal, man trifft sie beim Gassigehen. Und obwohl solche "gefährlichen" Hunde dort verbreitet sind, sind die Hunde dort in der normalen Privathaftpflicht mitversichert. Das benötigt keinen besonderen Vertrag oder Zusatz.

In fast ganz Deutschland besitze ich völlig normale Hunde. In NRW dagegen sind sie wegen der Ausbildung in Holland und Belgien dagegen gefährliche Hunde, deren Haltung der Erlaubnispflicht unterliegt und die an Auflagen gebunden ist. Dazu zählen besondere Sicherungspflichten, zusätzliche Prüfungen für mich und die Pflicht zum Maulkorb. Wenn sie allerdings in Deutschland als Diensthund angekauft würden, dann wären sie in auch NRW den Maulkorb wieder los.

In Baden-Württemberg dürfte ich die Ausbildung meiner Hunde ganz normal betreiben. In NRW muss ich ins Ausland fahren, weil ich das, was wir tun, dort nicht tun darf. Um mit allen Hunde Gassi gehen zu können, muss ich NRW verlassen.

Egal wo ich mit mit meinen Hunden bin, es bleiben die gleichen Hunde. Sie werden sich nicht anders verhalten, nur weil ich die Grenze zwischen verschiedenen Bundesländern oder Staaten überschreite. Mal sind sie eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit, dann sind es wieder nur normale Hunde. Und das ist völlig schizophren, obwohl bei meinen Hunden zumindest völlig klar ist, welches Verhalten sie erlernt haben. Noch nicht einmal das wird die Politik sich einig. Es an der Rasse festzumachen, das ist vollkommen krank. :whistle:

» cooper75 » Beiträge: 13432 » Talkpoints: 519,92 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



@cooper 75, ich finde deinen Beitrag sehr interessant, bin jedoch sehr erstaunt über die Unterschiede, die gemacht werden von Land zu Land. Willst du mir mit deinem Beitrag die Schäferhunde und die X-Mechelaar, etwas näher bringen, weil ich schrieb, dass ich vorsichtig bin bei Schäferhunden? Ich habe nicht direkt Angst vor ihnen, aber eine gewisse Scheu und halte mich deshalb zurück. Woher das kommt, weiß ich nicht, mir hat auch noch nie ein Schäferhund etwas getan und auch kein anderer Hund.

Du scheinst ja sehr viel mit deinen Hunden anzustellen und lässt sie diverse Prüfungen machen. Verkaufst du sie dann an die Polizei oder den Zoll? Was du schreibst über die verschiedenen Vorschriften und dass es in NRW besonders schwer für deine Hunde ist wegen der Bestimmungen. Das sind Dinge, die ich nicht verstehen kann. Es muss doch möglich sein, gemeinsam in den Ländern auf einen Nenner zu kommen. Es kann doch nicht angehen, dass du in NRW wohnst, aber nicht mit allen Hunden gemeinsam gassi gehen kannst, nur weil sie in einem Nachbarland die Prüfungen abgelegt haben, was ebenfalls zur EU gehört. Das kann doch nur reine Willkür sein.

Welcher Unterschied besteht denn zwischen einer Hundeexpertin wie dir und einem Menschen, der einen deiner Hunde als Diensthund kauft? Wenn du den Hund von klein auf begleitet hast, wird er doch bei dir auch ohne Maulkorb in besseren Händen sein. Ganz selten, dass ich mal einen Hund mit Maulkorb gesehen habe. Ich meine, dass ein Maulkorb für die Hunde mehr eine Qual ist und man den Hunden das nicht antun sollte, außer es handelt sich um ein Tier, dass durch irgendwelche Umstände mal zugebissen hat.

In NRW tickt vieles anders als im restlichen Deutschland. Warum das so ist, habe ich noch nicht verstanden. Musst du denn in NRW auch mehr in der Hunde-Haftpflicht bezahlen? Ich weiß auch nicht, warum NRW hier so ausgesprochen streng mit den Verordnungen ist. Ein Blick in die Vorschriften anderer Länder oder Staaten würde hier guttun.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


@Cid: Ich habe mir jetzt mal die Mühe gemacht und nach dem Artikel gesucht. Und was da drin steht und was du hier schreibst, ist doch teilweise sehr unterschiedlich. Klar steht drin, dass man 585 mal von der Schusswaffe Gebrauch gemacht hat. Dabei sind aber auch drei Warnschüsse und die anderen 582 Schüsse sind wirklich auf Hunde gerichtet worden, die als hochgefährlich eingestuft und nicht vom Besitzer zu sich gerufen wurden, sondern hier die Polizisten gefährdet haben. Wen der ganze Artikel interessiert, kann gerne hier nachlesen.

Damit sieht die Situation schon komplett anders aus und die Schüsse dienen hier zum Schutz der Polizisten im Einsatz. Was wohl durchaus normal ist, da der Hundebesitzer ja die Möglichkeit hat, um sein Tier zu sich zu rufen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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