Warum punktet die AfD so gut bei der Unterschicht?
Ähm, die Bestrebungen zu einem Dritten Arbeitsmarkt im Saarland gibt es seit mindestens 12 Jahren. Maßnahmen sind bereits im Koalitionsvertrag von 2012 beschlossen worden und sollen nun bis 2022 weitergeführt werden. Das ist eine tolle Leistung der AfD.
Außerdem ist es natürlich total begrüßenswert, die Hartz-IV-Gesetzgebung zu behalten und Langzeitarbeitslose in einem dritten Arbeitsmarkt zu stigmatisieren und jede Chance zu nehmen. Was daran nun so erstrebenswert sein soll, das erschließt sich mir nicht wirklich.
In meiner Stadt sind nur ein Fünftel der Arbeitslosen im Bezug von Arbeitslosengeld 1, vier Fünftel bekommen Arbeitslosengeld 2. Und wenn man nur die Menschen Bezug von Arbeitslosengeld 1 nimmt, gibt es nur für zwei Drittel offene Stellen. Nimmt man alle Arbeitslosen, gibt es für noch nicht einmal ein Siebtel der Betroffenen Arbeit. Der Dritte Arbeitsmarkt wird es sicherlich richten.
Die Frage lautet allerdings nicht, warum man die AfD nicht mag, sondern warum sie gewählt wird. Dabei habe ich nur die Wähler aus der Unterschicht gemeint. Die NPD hatte dort nie viel Erfolg. Also verbitte ich mir auch jegliche Unterstellung von Rassismus. Es geht nicht um das Herabsehen. Aber wer soll den bei Kopftüchern oder dem Wunsch nach der Scharia oder der Vernichtung Israels Solidarität empfinden. Vor allem hatte man auf einmal 238 Milliarden Euro für völlig Fremde.
Juri1877 hat geschrieben:Die NPD hatte dort nie viel Erfolg. Also verbitte ich mir auch jegliche Unterstellung von Rassismus. Es geht nicht um das Herabsehen. Aber wer soll den bei Kopftüchern oder dem Wunsch nach der Scharia oder der Vernichtung Israels Solidarität empfinden. Vor allem hatte man auf einmal 238 Milliarden Euro für völlig Fremde.
Wie bitte? Die NPD saß auch schon in Länderparlamenten, übrigens nicht nur im "dunklen Osten". Auch die DVU als rechtsextreme Partei hat in Sachsen-Anhalt schon mal 12,9 Prozent geholt. Und das noch zu Zeiten als die Linke hier noch als PDS firmierte und eher linksextrem als linkssozial war. Also schon vor knapp 2 Jahrzehnten gab es schon mal ein Drittel der Stimmen für extreme Parteien. Spinnt man das zu Ende und unterstellt der heutigen Linken, dass sie sich doch ein Stück vom extremistischen Flügel entfernt hat, gab es in Sachsen-Anhalt nur noch ein Viertel extremistische Protestwähler.
Ich verstehe immer diese ganzen Märchen vom plötzlich neu aufgetauchten Protestwähler nicht und dass sich die Politiker in den letzten 2 oder 3 Jahren jetzt massiv entfremdet haben sollen. Die Parteienlandschaft hat sich ganz einfach gewandelt. Früher gab es mal Zeiten da bestand das bürgerliche Lager quasi aus Union und FDP, die auch den rechten Flügel mit abdeckten und das Mitte-Links-Lager aus der SPD. Wenn sich da jetzt mit Grünen und Linken links zwei neue Parteien etablieren und auch auf dem rechten Flügel immer mal die ein oder andere Alternative hochkommt, dann können die Volksparteien nun mal einfach keine 70-80 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Und dennoch bleibt die ganz einfache Wahrheit, dass lediglich 12,6 Prozent sich nicht im Spektrum der alt-etablierten Parteien wieder gefunden haben. Man könnte sagen, verschwindend gering.
Auch die 238 Milliarden sind doch Augenwischerei. Schon allein die Formulierung soll hier implizieren, dass die Flüchtlinge bis heute 238 Milliarden Euro bekommen haben. Stimmt zum einen nicht, da diese Zahl immer auch die nächsten Jahre eingerechnet hat, stimmt vor allem aber auch nicht, weil vieles von diesem Geld über zwei, drei Umleitungen wieder bei deutschen Bürgern gelandet ist. Zum Beispiel bei dem der seine alte Bruchbude plötzlich als Flüchtlingsunterkunft vermietet. Genauso kauft kein Flüchtling mehr sein Essen in seinem Heimatland. Ebenso sind auch Jobs entstanden, weil sich ja irgendwer um die Flüchtlinge kümmern muss und wenn es auch bloß ein Wachmann vor der Unterkunft ist.
Ich könnte auch sagen als es Deutschland noch schlechter ging, hatte man 100 Milliarden Euro für die Hypo Real Estate. In Wirklichkeit waren es dann aber doch nur irgendwas um die 20 Milliarden. Aber genau hier liegt eben das Problem. Viele Probleme sind viel zu vielschichtig und undurchsichtig, als dass man sie auch dem einfachen Mann vernünftig erklären kann. Der will einfach Lösungen und glaubt dann lieber, dass die Flüchtlinge jetzt 238 Milliarden Euro bekommen haben, die sonst ihm zugestanden hätten. Auch wenn es so gar nicht stimmt.
Und was hat der ganze Beitrag von Klehmchen mit der eigentlichen Frage zu tun. Es ist lächerlicher Unsinn, der schlicht den eigenen Hass gegen die AfD wiedergibt.
Die AfD ist auch wirklich eine Alternative, mit der man Druck machen kann. Hier haben die Politiker Angst. Bei der LINKEN war dies nicht so. Außerdem verstehe ich auch weiterhin nicht, wieso man Ausländer unbedingt besser behandeln muss.
Juri1877 hat geschrieben:Und was hat der ganze Beitrag von Klehmchen mit der eigentlichen Frage zu tun. Es ist lächerlicher Unsinn, der schlicht den eigenen Hass gegen die AfD wiedergibt.
Tut mir leid, wenn ich dich mit Fakten verwirrt habe. Ich habe sozusagen an dir zeigen können, wie der Erfolg der AfD funktioniert. Einfache Losungen, die man ebenso mit einfachen Fakten widerlegen kann. Die Fakten aber werden ignoriert, weil sie nicht ins eigene Weltbild passen. Je gebildeter man ist umso eher interessiert man sich für die Fakten hinter der Behauptungen, wer eher ungebildet ist, hat keine Lust oder von Haus aus nicht das nötige Werkzeug mitbekommen um Interesse an Fakten zu zeigen.
Du hast behauptet mit deiner gewagten These, dass die NPD nie Erfolg hatte, dass der Erfolg der AfD nichts mit Rassismus zu tun hat. Das lässt sich sowohl mit wirklichen Erfolgen der NPD, die Jahre lang im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern saß, als auch schon in den 60er Jahren in Baden-Württemberg, sowie aktuell in Kreistagen in 14 Bundesländern sitzt widerlegen. Ebenso wie eben auch andere rechtsextreme Parteien schon vor Jahren ähnliche Ergebnisse einfuhren wie jetzt die AfD. Aber solltest du dass mit Fakten widerlegen können, höre ich dir gern zu.
Auch würde mich mal interessieren an welcher Stelle Ausländer in Deutschland besser behandelt werden als deutsche Bürger. Mag sein, dass ich hier zu dumm oder blauäugig bin, aber ich kenne nur wenige Deutschen, die nicht arbeiten dürfen oder denen ihr Wohnort exakt vorgeschrieben wird. Auch kenne ich persönlich keine gesetzliche Grundlage nach der einem Ausländer mehr finanzielle Mittel zustehen würden als einem Deutschem. Aber vielleicht kannst du mir dies ja mit Fakten erklären, die jenseits von Facebookposts stehen.
Viel mehr würde mich mal interessieren auf welcher Grundlage einem deutschen Staatsbürger, der ja selber nicht einmal etwas dafür getan hat in Deutschland geboren zu sein, mehr Rechte zustehen sollten als jedem anderen Menschen, der sein Leben in Deutschland verbringt.
P.S. Ich hasse die AfD übrigens in keinster Weise. Sie hat mir ja nichts getan. Ich teile eben einfach nur den Großteil ihrer Ansichten nicht und kann sie oftmals mit gesundem Menschenverstand auch einfach nicht verstehen.
Ich finde den Ausdruck Unterschicht nicht gut, wobei (wenn man mal bei diesem Schichtmodell bleibt) sich die Wählerklientel der AfD wohl in allen Schichten der Gesellschaft widerspiegelt. Was die LINKEN falsch machen, ist schwierig zu sagen, aber vielleicht hängt ihnen noch das Vorurteil an, den Sozialismus mal wieder ausrufen zu wollen und das schreckt eben viele Leute ab.
Klehmchen hat geschrieben:Ich hasse die Afd übrigens in keinster Weise. Sie hat mir ja nichts getan. Ich teile eben einfach nur den Großteil ihrer Ansichten nicht und kann sie oftmals mit gesundem Menschenverstand auch einfach nicht verstehen.
Man muss ja diese Ansichten auch nicht teilen, aber so neu sind diese doch gar nicht, denn hier kann man dieselben und vielleicht sogar noch schärferen, sich noch mal verinnerlichen und da kamen diese von unserer größten Volkspartei. Da könnte man ja glatt glauben, da spricht die Frontfrau der AfD, wenn es um Multikulti und Flüchtlinge geht und komischerweise hat sich da niemand aufgeregt, die Mehrheit hat es verstanden und sie ist sogar mehrfach hintereinander als Kanzlerin gewählt worden. Aber das hängt wohl mit dem Kurzzeitgedächtnis der Wählerschaft zusammen ...
Herr Krawuttke hat geschrieben:Da könnte man ja glatt glauben, da spricht die Frontfrau der AfD, wenn es um Multikulti und Flüchtlinge geht und komischerweise hat sich da niemand aufgeregt, die Mehrheit hat es verstanden und sie ist sogar mehrfach hintereinander als Kanzlerin gewählt worden. Aber das hängt wohl mit dem Kurzzeitgedächtnis der Wählerschaft zusammen ...
Inhaltlich hast du da wohl dann den falschen zitiert. Denn deine Aussage ist ja quasi deckungsgleich mit meinem "lächerlichen Unsinn" ein paar Beiträge weiter oben, als ich unterstellte, dass die FDP und die Union früher das Wählerpotential der AFD mit abdeckten und auch inhaltlich den rechten Rand beackert haben.
Übrigens habe ich auch noch nie der Union meine Stimme gegeben, da das einfach nicht so ganz meine Seite des Parteienspektrums ist. Und auch hier muss man ja sagen, dass es mit SPD, Linken und teilweisen den Grünen ja immer noch mehr als ein Drittel an Wählern gibt, die nicht zwingend den Kurs von Angela Merkel teilen. Hier dürfte es auch mehr als genug Potential geben aus dem sich der Widerstand gegen die AFD rekrutieren dürfte ohne dass man jetzt früher zwingend anderer Meinung war oder einwanderungskritische Töne gut fand.
Nichts desto trotz muss man aber auch hier immer noch mal zwei Punkte klar herausgreifen. Zum einen hat die AFD, auch im Vergleich zu rechtskonservativen Kreisen der Union, den Ton ja noch einmal deutlich verschärft. Wer auf Flüchtlinge schießen will, nicht will das unsere eigenen Fußballweltmeister unsere Nachbarn werden und hofiert, dass man Gewalt gegen unsere Politiker anwenden darf, der muss sich nicht wundern, wenn er massiv Gegenwind bekommt. Das ist ja doch noch einmal eine deutliche Eskalation selbst zur CSU.
Desweiteren muss man aber auch den Link deines Videos inhaltlich klar hinterfragen und reflektieren. In allen genannten Punkten von Angela Merkel, die sehr wohl sehr kritisch gegenüber Zuwanderung waren, geht es halt nun einmal um Zuwanderung. Also um geplanten Zuzug von Ausländern. Sozusagen jemand der Polen oder Russland nicht mehr toll findet und sich überlegt, so ein Leben in Deutschland wäre dufte. Oder die Kinder der vielen Gastarbeiter, die sich auch heute noch oftmals schlecht integrieren. Das ist kontrollierbar. Das entspricht ja unter anderem auch der Einwanderung in die USA, wo man eine Greencard braucht. Da kann man sehr wohl Grenzen ziehen.
Aber das entspricht eben in keinster Weise einer Flüchtlingspolitik. Niemand hat die Flüchtlinge aus dem nahen Osten abgeholt und hergebracht, so wie früher die Gastarbeiter eingeladen wurden. Diese sind auf Grund von Bürgerkriegen geflüchtet und standen mehr oder weniger plötzlich an unserer Grenze oder haben diese einfach überschritten. Das ist nur bedingt kontrollierbar, zum anderen unter menschlichen Gesichtspunkten auch nur bedingt moralisch vertretbar diesen Menschen nicht zu helfen. Hier kann man denke ich sehr wohl beide Positionen miteinander vereinbaren. Man kann natürlich für eine strikte Einwanderungspolitik sein und sagen, wenn Menschen ein sicheres Leben in ihrem Herkunftsland haben, dann nehmen wir sie nur, wenn sie sich integrieren. Und dennoch kann man auch Menschen aufnehmen, die eben kein lebenswertes Leben und kein sicheres Leben in ihrem Herkunftsland führen, auch wenn man nicht weiß, ob sie sich integrieren.
Das entspricht ja quasi auch der US-amerikanischen Realität. Es gibt die offizielle Zuwanderung, die an viele Regeln geknüpft ist, genauso wie es eben Millionen illegale Immigranten dort gibt, die vielerorts geduldet und teilweise auch gebraucht werden.
Klehmchen hat geschrieben:Und dennoch kann man auch Menschen aufnehmen, die eben kein lebenswertes Leben und kein sicheres Leben in ihrem Herkunftsland führen, auch wenn man nicht weiß, ob sie sich integrieren.
Ernsthaft jetzt? Woran will man denn "nicht lebenswert" festmachen? Da kann man ja gleich die Hälfte der Bevölkerung Chinas, Indiens und der Mehrzahl aller afrikanischen Staaten mit aufnehmen und ob sie sich integrieren oder nicht, das ist dann egal? Was soll das denn dann geben?
Klehmchen zeigt, wie notwendig die AfD ist. Ausländer werden inzwischen wie Heilige Kühe betrachtet und behandelt. Nach der Silvesternacht hatten wir 1.200 Anzeigen, 20 Urteile und 0 Abschiebungen. Wir sehen doch inzwischen, dass hier ganz andere Leute kommen als wir haben wollen. Warum soll ich Israelhasser, Scharia-Befürworter, Kriminelle oder gar Terroristen in meinem Land willkommen heißen?
Juri du zeigst wie wichtig es ist, klare Kante zu zeigen. Du bringst hier nicht ein belegbaren Fakt und wetterst nur herum. Wird dir mit Fakten begegnet bellst du wie ein getroffener Hund und wirst nur noch unsachlicher. In welchem Wort habe ich Ausländer als heilige Kühe betrachtet? Etwa weil ich in der völlig irrigen Annahme lebe, dass alle Menschen gleich sind und niemand nur durch die Geburt mehr Rechte haben sollte als andere? Ich dachte diese Zeiten haben wir in Europa seit 500 Jahren hinter uns gelassen. Der gefühlte zeitliche Vorsprung den das Christentum vor dem Islam hat dürfte damit dann wohl auch wieder dahin sein.
Herr Krawuttke, ich gebe zu ich habe mich da wohl etwas unglücklich ausgedrückt. Unter nicht lebenswert verstehe ich keine Wohnung mehr zu haben und keine Nahrung mehr zu bekommen. So wie es eben durch die Bürgerkriege in den Konfliktherden dieser Welt passiert. Dass damit jetzt nicht gemeint ist, dass man nicht in jedem Zimmer ein Fernseher stehen hat und sich überlegen muss ob sein Abendessen von McDonalds oder doch lieber vom Dönermann holt, hatte ich da vorausgesetzt.
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