Warum nur welche Neuauflagen in Bibliotheken?
Teilweise verstehe ich nicht, wie das Sortiment in unserer Bibliothek zustande kommt. Wenn ich mir ein Buch ausleihen möchte, was es schon über einige Jahre gibt, dann ist es meistens so, dass man fast eine ganze Regalreihe lang das alte Exemplar vorliegen hat, was schon drei Neuauflagen zurückliegt. Und dann kommen fünf bis zehn Bücher die eine etwas neuere Auflage sind. Von der wirklich neuen Auflage gibt es dann aber meist nur ein oder zwei Exemplare.
Jetzt könnte man natürlich meinen die neueren Auflagen wären schon vergriffen, aber ein Blick in den Hauptkatalog der Bibliothek sagt einem da was anderes. Auch da kann man gut erkennen, dass es immer weniger Exemplare gibt, je neuer die Auflage ist. Ganz verstehen tue ich das ehrlich gesagt nicht. Wäre es da nicht sinnvoller die alte Auflage, die sich sowieso niemand mehr ausleiht ganz auszusortieren? Von Zeit zu Zeit haben wir immer einen Markt an der Bibliothek, wo alte Exemplare dann auch noch für einige Euro verkauft werden. Wenn man da noch die 5 Auflage stehen hat, obwohl bereits die 12 erschienen ist, wäre es doch sinnvoll diese endlich loszuwerden.
Dann kann man sich von der neuen Auflage auch mehr Exemplare kaufen und mehr Studenten damit versorgen. Für mich klingt da logischer, denn von den alten Exemplaren hätten sie auch ruhig noch 100 Bücher mehr haben können, die leiht sich sowieso keiner mehr aus! Die Informationen und Schreibweisen darin sind meist veraltet und man kann damit einfach nicht mehr lernen. Ist es da nicht sinnvoller aufzuräumen und von den neuen Büchern mehr zu kaufen?
Es muss ja nicht immer die neuste Auflage da sein, aber aktueller als 1988 darf es schon ruhig sein. Wie ist das bei euch an der Bibliothek, ist es da auch so und wenn ja, könnt ihr es nachvollziehen?
Das Problem lässt sich mit einem einzigen Wort zusammenfassen: Budget. Bücher sind nicht billig, und selbst Großkunden wie Bibliotheken bekommen in der Regel nur ein paar Prozent Rabatt vom Buchhandel. Vor allem Fachbücher und spezielle Literatur, die man nicht palettenweise im Buchladen verscherbeln kann, kostet ziemlich viel in der Anschaffung. Noch dazu müssen Bibliotheksexemplare im Idealfall fest gebunden sein, und mit einem oder zwei Exemplaren ist es ja meistens nicht getan.
Deshalb sind Bibliotheken beim Kauf von Büchern gezwungen, Schwerpunkte zu setzen. Beispielsweise kann ich mir vorstellen, dass man pro Jahresetat bestimmte Fächer oder Fachgruppen bevorzugt versorgt und so einen Turnus einrichtet, damit jedes Fach wenigstens alle drei oder fünf Jahre mit den jeweils aktuellen Lehrbüchern versorgt werden kann. Deswegen kann man sich beim Blick ins Regal fragen, wieso für die achte Auflage eines Lehrbuchs genug Geld da war, aber dann erst wieder die zwölfte Auflage gekauft wurde.
Außerdem werden auch Bücher von Jahr zu Jahr teurer, während an Bibliotheks-Etats gerne gekürzt wird. Wenn man sich vor acht Jahren noch 20 Exemplare eines Buches leisten konnte, welche immer noch in den Regalen schlummern, sind es heute vielleicht nur noch fünf. Die Bibliotheken selber können dagegen wenig ausrichten, solange die Studierenden oder sonstigen Benutzer nicht auf die Barrikaden steigen und sich beschweren.
Alte Auflagen von Büchern zu verkaufen ist übrigens auch keine Lösung. Wieso sollten die Studierenden diese kaufen, wenn sie veraltet sind und nicht einmal mehr ausgeliehen werden? Viele Bibliotheken verramschen von Zeit zu Zeit ihre Ladenhüter, aber viele Bestände müssen auch einfach entsorgt werden, weil es sich absolut nicht lohnt, Zeit und Personal zu investieren, um einstellige Euro-Beträge einzunehmen. Nach dieser Rechnung müsste man beispielsweise 25 oder noch mehr alte Bücher für billig verkaufen, um ein einziges neues erwerben zu können, ohne den Personalaufwand mit zu berechnen. Das nennt man eine klassische Milchmädchenrechnung.
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