Warum lassen sich Frauen immer wieder von Männern brüskieren

vom 22.05.2016, 10:54 Uhr

In einigen Beiträgen, etwa diesem geht es um einen Partner oder Ehemann, der eigentlich ein sehr unschönes Verhalten an den Tag legt. Ihm scheinen andere um ihn herum egal zu sein, er verhält sich rücksichtslos und brüskiert oder enttäuscht damit auch die Frau und das immer und immer wieder. Was ich mich frage, ist, wie man dann als Frau noch bei so jemandem bleiben kann. Das habe ich noch nie verstanden, was Frauen bei solchen Männern hält.

Auch wenn man in jemanden verliebt ist oder es auch ab und an gute Momente gibt, dann müsste man doch rational wissen, dass derjenige sich ohnehin nie ändert und dass es immer wieder Enttäuschungen geben wird. Ich hatte auch früher Beziehungen, wo der andere sich nicht so toll verhalten hat, aber dann habe ich mich getrennt oder mich zumindest schrittweise getrennt, indem ich mich nach Ersatz umgesehen habe. Aber ich habe dann nicht mehr an eine gemeinsame Zukunft geglaubt und verstehe nicht, wie Frauen an ebendiese gemeinsame Zukunft glauben können, wenn der Partner so furchtbar ist.

Warum bleiben Frauen bei Männern, die sie schlecht behandeln? Warum geht die Frau dann nicht, sie kann doch wider jemand Neues kennenlernen? Wie kann man solchen Frauen helfen, dass sie einsehen, dass die Beziehung ihnen nicht gut tut?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



In dem Beitrag den du als Beispiel aufzeigst, ist es doch nicht die Ehefrau, die das Verhalten des Mannes stört. Es sind die übrigen Familienmitglieder, die es stört, dass B eben dieses Verhalten an den Tag legt. Und wie kommst du darauf, dass B immer wieder Dinge tut, die seine Frau A verletzten? Es ging doch rein um das Thema mit dem Handy, dass er es immer benutzt, wenn eben irgendwelche familiären Treffen oder Unternehmungen anstehen.

Wenn so etwas aber häufiger vorkommen würde, würde ich mich wohl auch fragen, ob dem Partner wirklich etwas an mir gelegen ist. Vielleicht gibt es auch Menschen, die durch ihr Verhalten den Partner verletzten und denen dies gar nicht so bewusst ist. Ich denke, dass es einfach wichtig ist, mit dem Partner über das zu sprechen, was man eben als respektlos und verletzend ansieht. Es wird ja nicht Tag täglich so sein, dass der Partner irgendwelche Dinge macht, die einen dann stören oder verletzten.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Das tun Frauen einfach, weil sie Frauen sind. Wir funktionieren anders als Männer. Männer haben grob und klischeehaft vereinfacht drei Optionen. Sie zucken kurz und stufen das Verhalten dann als unwichtig ein und leben damit. Wird es nicht als unwichtig empfunden, sagen sie zeitnah etwas. Oder sie fressen es hinein und die Bombe platzt, wenn es zu viel wird.

Frauen haben es irgendwo immer noch verinnerlicht, dass sie nett und pflegeleicht sein müssen, dass sie Verständnis aufbringen und den Partner unterstützen. Dann neigen wir auch noch dazu zu erwarten, dass der andere doch merken muss, wie weh er einem tut. Und wer das bemerkt und liebt, der ändert von selbst etwas.

Häufig weichen Frauen Konfrontationen aus und haben Angst, den Partner zu verletzen. Also wird ewig gewartet. Dann staut sich aber viel auf und wenn man sich nach Jahren damit auseinandersetzt, dann muss man vielleicht die ganze Beziehung infrage stellen. Das möchte man aber auch nicht.

Schließlich hängen da außer dem Partner noch viele andere Dinge dran. Die liebevoll eingerichtete Wohnung, die Freunde, eventuell vorhandene Kinder, eben das gesamte Leben würde sich ändern, wenn man keinen Konsens erzielt. Aber vielleicht Partner und das bisherige Leben zu verlieren, das wird als zu hoher Preis bezeichnet.

Deine Tante (?) ist doch so ein Beispiel, wie es überhaupt nicht selten ist. Dafür, dass ich lieber allein auf 40 Quadratmetern leben würde, als meinen Lebensabend mit einem Mann zu verbringen, der mich unglücklich macht, hast du mich als Mannweib bezeichnet. Abgesehen von der Angst davor, allein zu sein, haben viele Frauen trotz aller Emanzipation große Bedenken, nicht als typisch weiblich zu gelten. Das macht man, also Frau nicht, ist immer noch ein wichtiger Faktor.

Man läuft sofort Gefahr, über negativ konnotierte, vermeintliche Eigenschaften ins Abseits gedrängt zu werden. Dann fallen Worte wie hysterisch, empfindlich, übertrieben oder hineinsteigern, schon liegt die Schuld bei der Frau und eine neue Verletzung ist dazugekommen.

Uns fehlen häufig das Selbstbewusstsein und die Erfahrung, unsere Wünsche ruhig und ohne zurückzuweichen vorzubringen und durchzusetzen. Wir geben schnell auf. Und tatsächlich ist Trennung keine wirkliche Lösung, wenn wir uns in der nächsten Beziehung wieder die Butter vom Brot nehmen lassen.

» cooper75 » Beiträge: 13412 » Talkpoints: 516,00 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



In dem Beitrag den du als Beispiel aufzeigst, ist es doch nicht die Ehefrau, die das Verhalten des Mannes stört. Es sind die übrigen Familienmitglieder, die es stört, dass B eben dieses Verhalten an den Tag legt. Und wie kommst du darauf, dass B immer wieder Dinge tut, die seine Frau A verletzten? Es ging doch rein um das Thema mit dem Handy, dass er es immer benutzt, wenn eben irgendwelche familiären Treffen oder Unternehmungen anstehen.

Weil das auch in den anderen Beiträgen so wirkt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Frau es toll findet, wenn der Partner immer nur am Handy interessiert ist. Oder stört das die Frau wirklich nicht? Und auch die andren Beiträge klingen im Grundtenor immer so, dass der Mann macht, was er will, sich rücksichtslos verhält, die Frau ständig enttäuscht und die Frau alles über ich ergehen lässt und sich nicht traut, mal den Mund aufzumachen. Du kannst mich gerne korrigieren, falls das nicht so ist.

Deine Tante (?) ist doch so ein Beispiel, wie es überhaupt nicht selten ist.

Na ja, bei meiner Tante ist es aber auch zu spät. Die ist schon Mitte 60, wenn sie sich trennen würde, würde sie niemanden mehr finden und hätte einen großen Schuldenberg. Und mein Onkel ist auch kein schlechter Mensch und brüskiert meine Tante nicht, er ist nur charakterlich anders als sie und sie haben verschiedene Interessen. Ich denke, da ist es vielleicht besser, wenn sie einfach nebeneinander her leben und sich in Ruhe lassen. Es wäre etwas anderes, wenn mein Onkel sie schlecht behandeln würde, das macht er aber nicht, der ist ein total gemütlicher und lustiger Mensch und meine Tante ist halt auch etwas nörgelig und will viel bespaßt werden, sodass das nicht richtig passt.

Wobei ich mir denke, dass die ja schon Jahrzehnte zusammen sind. Ich glaube nicht daran, dass sich Menschen großartig im Leben verändern. Meine Tante hatte bestimmt auch schon nach wenigen Jahren Beziehung gemerkt, dass das nicht passt. Das hat sie mir gegenüber auch angedeutet. Und damals, als sie noch jung war, da hätte sie sich noch umentscheiden können. Da hatte sie noch kein Haus und keine Kinder. Da hätte sie gehen können, aber das hat sie nicht gemacht. Nun, mit über 60, ist es zu spät.

Dafür, dass ich lieber allein auf 40 Quadratmetern leben würde, als meinen Lebensabend mit einem Mann zu verbringen, der mich unglücklich macht, hast du mich als Mannweib bezeichnet. Abgesehen von der Angst davor, allein zu sein, haben viele Frauen trotz aller Emanzipation große Bedenken, nicht als typisch weiblich zu gelten. Das macht man, also Frau nicht, ist immer noch ein wichtiger Faktor.

Ja, du bist auch ein Mannweib, findest du nicht? Du bist sehr dominant und bestimmend, auch manchmal etwas unverschämt und das ist nicht nur bei Frauen, sondern auch bei Männern eine nicht so tolle Eigenschaft. Das kommt mir vor wie so ein Ein-Personen-Rachefeldzug, der über die Gefühle der anderen hinwegwalzt. Wobei das jetzt je nach beruflichem Kontext nicht generell schlecht sein muss. Aber mir persönlich gefällt das nicht und ich würde das auch bei einem Mann nicht mögen. Ich kenne auch Männer, die so sind, die mag ich auch nicht, um die mache ich dann auch einen Bogen.

Ich glaube auch nicht, dass Frauen Angst haben, nicht als typisch weiblich zu gelten. Ich kenne niemanden, auf den das zutreffen würde. Ich sehe es eher so, dass man hofft, dass es besser wird und diese Hoffnung nicht aufgeben kann, ohne dass da Rollenbilder eine große Bedeutung hätten.

Uns fehlen häufig das Selbstbewusstsein und die Erfahrung, unsere Wünsche ruhig und ohne zurückzuweichen vorzubringen und durchzusetzen. Wir geben schnell auf. Und tatsächlich ist Trennung keine wirkliche Lösung, wenn wir uns in der nächsten Beziehung wieder die Butter vom Brot nehmen lassen.

Das kann ich eigentlich nicht bestätigen. Ich finde nicht, dass die Ursache in der Frau liegt, dass sie sich jetzt bewusst unter drücken lässt und sich dieses Muster immer wieder wiederholt oder wiederholen muss. Ich denke eher, dass der Mann da nicht passt. Der Mann ist das Problem, nicht die Frau. Auch eine etwas schüchterne und zurückhaltende Frau wäre ja in einer Beziehung mit einem ebenfalls zurückhaltenden Mann ganz anders aufgehoben als in einer Beziehung mit einem flegelhaften Macho.

Und diese Eigenschaften, ob man dominant ist oder schüchtern, ob man immer mit dem Kopf durch die Wand will oder nachgibt, die hat man ja schon vorher, vor einer Beziehung. Man müsste eigentlich nur die richtige Kombination finden.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 22.05.2016, 15:04, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich nehme A und B als Beispiele, was eben nicht heißt, dass es sich dabei immer um die selben Personen handelt. Es sind durchaus verschiedene Personen, aber ich finde es einfacher, sie eben A und B zu nennen. Ich könnte zu A und B nun auch C und D nehmen, aber ich dachte nicht, dass jemand auf die Idee kommt, das es sich um ein und die selben Personen dabei handelt

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Nein, wenn das verschiedene Personen sind, die gar nichts mit dir zu tun haben, dann ist es ja in Ordnung. Ich hatte nur den Eindruck, dass es immer um die gleichen Menschen geht, also um dich. Wenn das nicht so ist, dann will ich nichts gesagt haben.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Zitronengras, komischerweise empfindet mich im Alltag nie jemand als Mannweib. :lol: Ich gelte als charmant, loyal und hilfsbereit. Gleichzeitig hält man mich für zielstrebig und durchsetzungsstark, ohne dass es jemanden stört. So lange man fair, berechenbar und authentisch bleibt, werden erstaunliche Eigenschaften geschätzt. :D

Außerdem kommt bei der Tante doch gleich der Denkfehler. Warum spielt es eine Rolle, ob man vielleicht alleine bleibt? Wer allein nicht glücklich leben kann, der wird auch mit Partner nicht glücklich. Außerdem ist die Gefahr doch total gering. Verlassene Männer in dem Alter wollen zu einem hohen Prozentsatz eine feste Bindung. Die Frauen wollen das nicht mehr, daher sind heiratswillige Seniorinnen schnell vom Markt.

Nur stellen eben viele ältere Damen fest, dass man nicht die Kuh kaufen muss, nur weil man Milch haben möchte. Der Wunsch der Geschlechter nach einer festen Bindung verschiebt sich im Laufe des Lebens enorm. Meine Tante hat gerade den dritten Mann. Den ersten hat sie nach 30 Jahren Ehe verlassen. Mit 55 trat sie mit meinem Onkel vor den Altar. Mit 72 ist sie Witwe geworden. Mit 75 heiratete sie Mann Nummer 3.

Die Frau ist wie zig andere kleine Frauen in dem Alter auch, eben einfach eine Frau zum Liebhaben. Sie ist nicht ungewöhnlich jugendlich, nicht sehr unternehmungslustig, nicht reich, sie ist einfach nur nett und bindungswillig. Das bringt in dem Alter geradezu freie Wahl.

» cooper75 » Beiträge: 13412 » Talkpoints: 516,00 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Zitronengras, komischerweise empfindet mich im Alltag nie jemand als Mannweib. Ich gelte als charmant, loyal und hilfsbereit. Gleichzeitig hält man mich für zielstrebig und durchsetzungsstark, ohne dass es jemanden stört. So lange man fair, berechenbar und authentisch bleibt, werden erstaunliche Eigenschaften geschätzt.

So, wie du dich jetzt gerade selbst gelobt hast, da läuft schon ein wenig der Schleim an der Seite raus. Ich glaube, jemand der sich so toll findet, der überhört das dann auch, wenn andere mal Kritik äußern und bekommt das vor lauter Selbstgefälligkeit gar nicht mit, wenn ein negativer Eindruck entsteht. Brauchst du nicht wieder abstreiten, ich weiß schon, dass es stimmt. ;) Aber das soll ja nicht das Thema sein.

Außerdem kommt bei der Tante doch gleich der Denkfehler. Warum spielt es eine Rolle, ob man vielleicht alleine bleibt? Wer allein nicht glücklich leben kann, der wird auch mit Partner nicht glücklich. Außerdem ist die Gefahr doch total gering. Verlassene Männer in dem Alter wollen zu einem hohen Prozentsatz eine feste Bindung. Die Frauen wollen das nicht mehr, daher sind heiratswillige Seniorinnen schnell vom Markt.

Ich sehe das nicht als Denkfehler oder irgendwie ungewöhnlich an, wenn ein Mensch nicht allein leben will. Eigentlich ist das normal, dass man nicht alleine alt werden möchte, das ist irgendwie Teil der menschlichen Natur und hat nichts damit zu tun, dass man alleine nicht zurechtkommen würde. Ob nun heiratswillige Seniorinnen schnell vom Markt sind, das kann ich nicht bestätigen. Mir sind zahlreiche ältere Damen begegnet, die nach dem Tod des Partners oder einer Scheidung niemanden mehr hatten und sich alleine und einsam fühlten. So selbstverständlich scheint das nicht zu sein, dass da jemand Neues auf der Matte steht.

Nur stellen eben viele ältere Damen fest, dass man nicht die Kuh kaufen muss, nur weil man Milch haben möchte. Der Wunsch der Geschlechter nach einer festen Bindung verschiebt sich im Laufe des Lebens enorm. Meine Tante hat gerade den dritten Mann. Den ersten hat sie nach 30 Jahren Ehe verlassen. Mit 55 trat sie mit meinem Onkel vor den Altar. Mit 72 ist sie Witwe geworden. Mit 75 heiratete sie Mann Nummer 3.

Solche Beispiele wird man finden, aber das klingt schon ungewöhnlich und ich sehe das nicht als einen häufig vorkommenden Fall an. Man hat nie freie Wahl, weder in jungen Jahren noch in höherem Alter. Die Zahl der potentiellen Partner ist immer begrenzt. Man muss ja auch jemanden finden, der einem gefällt und der charakterlich passt und kann nicht irgendwem nehmen. Denn wenn man irgendwem nimmt, dann kommen ja die Probleme.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 22.05.2016, 15:05, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Zitronengras, ich habe mich garantiert nicht selbst gelobt, sondern ich habe das wiedergegeben, was andere über mich sagen. Dass ich mich deutlich anders sehe, solltest du bei deiner Intelligenz eigentlich dem letzten Satz deines ersten zitierten Blocks entnehmen. :D

Denn tatsächlich bin ich authentisch, ich habe keine Lust, mich zu verstellen. Das macht mich auch sehr berechenbar. Allerdings empfinde ich mich selbst als ungefähr so charmant wie Stacheldraht. Ich halte mich für wenig freundlich, bestimmt nicht nett, durchaus egoistisch und aggressiv, risikofreudig und kühl und abweisend. Ich halte mich nicht für einen sonderlich angenehmen Menschen.

Nur macht das interessanterweise kaum jemandem etwas aus. Es wird akzeptiert und noch gut gefunden. Mich verwundert das regelmäßig, weil ich mich zusammenstauchen würde. Warum das so ist, ich weiß es nicht, aber es ist mir auch egal. Das dürfte das Geheimnis sein.

Natürlich ist es normal, dass man nicht alleine alt werden möchte. Aber viele Menschen können nicht allein sein. Und genau die wechseln von einer Beziehung in die andere und nehmen leicht den nächstbesten, der halbwegs passt. Was die Sache eben nicht besser macht.

Wer sich allein nicht unwohl fühlt und keine Torschlusspanik hat, der kann seine Wahl bewusster Treffen und glaubt nicht, dass es schon irgendwie gehen wird. Das schließt keine Fehlgriffe aus, aber sie sind nicht geradezu vorprogrammiert.

Übrigens gibt es viele Untersuchungen zu Singles im höheren Alter. Die zeigen, dass Frauen leicht jemanden finden und es weniger oft wollen als Männer. Die Bewerber sind da, das garantiert natürlich nicht das Mr. Right dabei ist. Das ist schließlich nie anders.

Und je älter man wird, desto weniger Kompromisse möchte man machen und Veränderungen akzeptieren. Insbesondere wenn der Partner verstorben ist, ist eine neue Liebe schwer zu finden und erzeugt, wenn sie kommt, Schuldgefühle. Aber ich kenne wirklich nur Frauen, die neue Partner gefunden haben, wenn sie bereit dazu waren.

Meine beiden Tanten und zig andere Frauen haben jemanden gefunden, der nun wirklich keine Notlösung ist. Es gibt natürlich auch den Typ meiner Mutter. Die hat meinen Vater nach meinem Tod auf einen Sockel gestellt. Kein anderer Mann war gut genug. Sie war geradezu beleidigt, was für grässliche Typen es gewagt haben sie anzusprechen.

Gleichzeitig hat sie gemeckert, dass sie allein ist. Und in Gesellschaft zeigte sie sich nur an der Seite eines nicht geouteten Homosexuellen, damit sie bloß keiner anspricht. Da kann man dann nichts machen, da ist Hopfen und Malz verloren. Es mag ja sein, dass die Männer nicht passten, aber deshalb zu reagieren, als würde man nachhaltig von einem betrunkenen Obdachlosen bedrängt, das ist übertrieben.

Da hast du gleich noch einen Grund, warum manche Frauen sich viel gefallen lassen. Die Ehe meiner Großeltern war unglücklich. Meine Mutter sagte, dass ihr so etwas nie passiert. Die hätte sich eher die Hand abgehackt als zuzugeben, dass mein Vater Fehler hat. Eine Trennung wäre eine Bankrotterklärung gewesen.

Sein Tod kam nicht ganz ungelegen. Da konnte man weiter sein leicht verschrobenes Weltbild pflegen, den Partner loben und allen anderen die Schuld geben. Dabei war mein Papa genauso ein für charmant gehaltenes Ekel, wie ich es bin. Ich bin nämlich innerlich ganz Papas Tochter. :lol:

» cooper75 » Beiträge: 13412 » Talkpoints: 516,00 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich denke, dass viele Frauen einfach zu sehr harmoniebedürftig sind. Sie sehen dann zwar schon, dass etwas nicht so läuft wie das gewünscht ist, aber sie wollen sich dann eben auch keinen anderen Partner suchen, weil einen Partner zu haben ja besser ist als keinen Partner zu haben. Leider sind viele Frauen oder auch Männer da einfach in ihrem Trott gefangen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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