Warum Kinder in Museen mitnehmen?
Ich habe in letzter Zeit öfter die Erfahrung gemacht, dass Kinder in Museen mitgeschleppt werden, obwohl sich die meisten eigentlich gar nicht dafür interessieren. Ich selber habe meine nie mitgenommen, weil ich davon ausging, dass das Interesse nicht da war.
Neulich habe ich es ausprobiert, da sie doch schon ein wenig älter ist und war aber nicht überrascht, als ich heraus fand, dass sie sich immer noch total fehl am Platz in den Museen vorkommt. Dabei ist es egal, um welches Thema oder Interessengebiet es sich handelt.
Ich frage mich deshalb, warum schleppen einige Eltern ihre Kinder ständig in Museen mit, obwohl diese für die meisten Kinder total uninteressant sind? Ist es so, dass sie einfach ein gewisses Ansehen haben möchten? Oder hat es etwas damit zu tun, dass die Eltern nicht merken, dass die Kinder nicht interessiert sind?
Wenn man immer tut, was Kinder wollen, bleibt man vielleicht mit Chips und Cola vor dem TV oder der Spielekonsole kleben. Meine Tochter schaute immer gern TV und zockte auch gern. War aber immer begeistert, wenn wir etwas zusammen unternahmen. Wir waren im Urlaub in Museen und z.B. auch in Knossos. Sie war immer interessiert und benahm sich ausgezeichnet.
Als sie neun Jahre alt war, unternahmen wir einen Tagesausflug in der Türkei. Wir besuchten unter anderem ein Dorf, wo Seide hergestellt wurde. Sie wurde von den anderen Reisenden sehr gelobt für ihr Interesse und ihr wurde gesagt, dass die gleichaltrigen Enkel der anderen keine Lust auf derartige Unternehmungen hätten. Das machte sie dann zusätzlich stolz und ermunterte sie zu ähnlichen Ausflügen.
Ich würde das nicht allgemein sagen, dass Kinder an Museen nicht interessiert sind. Das ist total unterschiedlich und ich war als Kind gerne schon mal in Museen, wenn mich das Thema interessierte. Ich finde das auch ganz schön, wenn die Kinder sich dafür interessieren, dass man sie mitnimmt. Auch für Erwachsene kann das spannend sein, weil Kinder einen ganz anderen Blick auf die ausgestellten Stücke haben und das finde ich sehr interessant.
Sicher kann es auch sein, dass es manchen Kindern im Museum nicht so gefällt, aber das muss man einfach mal ausprobieren, denke ich. Es gibt ja auch Museen, in denen es speziell für Kinder auch viele Angebote gibt und in denen sie spielerisch an die Themen herangeführt werden. So etwas finde ich dann auch immer schön und in solchen Museen habe ich auch schon einige Kinder gesehen, die anscheinend auch viel Spaß bei dem Besuch hatten.
Ich finde diese pauschale Aussage hier fehl am Platze und viele Eltern schleppen ihre Kinder schon gar nicht mehr in Museen, dass ist doch eher die Ausnahme inzwischen da lieber vor der Konsole gehangen wird anstatt sich dafür zu interessieren. Und dann mal ehrlich, dich interessiert auch nicht jedes Thema, warum sollte das ein Kind interessant und spannend finden?
Ich finde nun Kunst und Bilder auch langweilig und wäre da fehl am Platze, genauso wie mein Sohn. Das Technische Museum dagegen hat ihn und mich begeistert und selbst mit 2 Tagen waren wir da noch nicht fertig und er war dort 3, als wir dort waren. Gleiches auch das Museum für die Flugzeuge in Sinsheim, da war er 2 Jahre alt und konnte von Flieger nicht genug bekommen und war traurig, als wir abends wieder ins Auto gestiegen sind und nach Hause gefahren. Die nächsten Tage waren nur Flugzeuge und Flieger in seinem Kopf und er hat davon erzählt, und will dort nochmals hin.
Im Naturkundemuseum waren wir ebenfalls, dass ist extra für Kinder gemacht damit sie dort etwas anfassen können, drücken auf den Knopf und dann wird die Geschichte gesagt usw. Damit ist das wesentlich interessanter, als wenn man sich ein langweiliges Bild von einem Künstler anstarrt, welches Millionen Euros kostet. Mag für manchen Interessant sein, aber für mich und meinen Sohn nicht und er hat sich in keinem Museum daneben benommen und rein gar nicht interessiert oder kam sich fehl am Platze vor.
Ich schleife meinen Sohn auch nicht in Langweilige Dinge, die weder ihn noch mich interessieren und damit ist das Grundproblem bereits gelöst. Denn wenn sich ein Kind dafür schon Interessiert, dann wird es auch nicht Fehl am Platze sein oder sich komplett daneben benehmen wenn man mit ihm in ein Museum geht. Setzt man seinen Willen durch und geht nicht auf die Interessen des Kindes ein, dann hat man das am Ende selbst provoziert. Dieses Jahr gehen wir übrigens in die Wehrmachtsausstellung nach Koblenz da wird er dann 4 sein und er freut sich jetzt schon wie ein Honigkuchenpferd darauf, genauso wie ich.
Ich habe schon in der Grundschule Dinosaurierknochen, römische Tonscherben und alte Fahrzeuge aller Art (Deutsches Museum München) geliebt, während ich mit Kriegsgerät wohl damals schon nichts hätte anfangen können und auch bis heute lieber Kunsthandwerk bewundere als Waffen.
Die Interessengebiete und Geschmäcker sind eben verschieden. Aber generell bin ich durchaus der Meinung, dass man Kinder ihrem Alter entsprechend mit unterschiedlichen kulturellen Ausdrucksweisen vertraut machen sollte, damit die kleinen Schratzen nicht zeitlebens nur vor der Glotze hocken und Chips fressen.
Den geistigen Horizont zu erweitern stellt für mich einen Wert an sich dar, und wenn man sich nur auf die Dinge konzentriert, von denen man weiß, dass sie einen interessieren und dass man sie auch geistig umreißen kann, verpasst man ja alle Chancen, Neues zu lernen und sein Weltbild zu erweitern. Besonders bei Kindern finde ich das schade, da diese ja oft viel schneller lernen und verstehen als Erwachsene, weil das Hirn noch jung und saftig ist.
In meinen Augen heißt das also, dass man sich als Elternteil einerseits zumindest gelegentlich aufraffen muss und den lieben Kleinen eine Form der geistigen Stimulierung vorsetzen, die sie auch interessiert. Und wenn es die aktuelle Star Wars- oder Harry-Potter-Ausstellung ist oder die Kindervorstellung im lokalen Stadttheater, muss man da eben durch.
Und umgekehrt kann man ja auch mal etwas Exotisches oder Ungewöhnliches wie ein Museum ausprobieren, um vielleicht etwas Neues zu entdecken, zumal da die meisten Museen auch spezielle Angebote für Kinder haben. Wenn man natürlich von Vornherein davon ausgeht, dass das alles doof und langweilig ist, braucht sich nicht zu wundern, dass der Nachwuchs dann auch einen Flunsch zieht.
Aber wenn man lieber möchte, dass Sohnemann oder Töchterchen mal nicht vielseitiger interessiert ist oder eigene Interessen und Hobbys entwickelt als Mama und Papa, sondern brav mit ihnen Nachmittags-TV schaut, bis sie 30 sind, sind Museen natürlich absolutes Gift und eine reine Zeitverschwendung.
Warum sollte man Kinder denn nicht mit ins Museum nehmen? Meine Jungs würden nun wenig Spaß am Louvre haben, aber das Senckenberg geht definitiv immer. Außerdem gibt es viele kleine Museen, die die Aufmerksamkeit eine Weile fesseln können aber nicht von vornherein verschrecken, weil sie so riesig sind.
Für die Ruhrgebietler bietet sich zum Beispiel das Bügeleisenhaus in Hattingen an, davor klettert man hoch zur Isenburg, von der die Funde stammen. Dann ist der Bewegungsdrang gestillt und das Museum interessant. Und schon hat man quasi nebenbei gebildete Kinder, die glücklich ins Bett fallen.
Ich denke, es gibt genug Museen, die auch für Kinder geeignet sind. Das Schokoladenmuseum in Köln ist ein Museum auch für kleinere Kinder, während das römisch germanische Museum eher was für größere Kinder ist. Das weltgrößte Computermuseum in Paderborn hat zum beispiel Themen, die sie immer dort haben. Da ist von Telekommunikation über Computerspiele und Medizin alles dabei gewesen schon und gerade bei den Computerspielen kann man Kinder begeistern, wenn sie noch die ganz alten Sachen spielen können, die auch zum Anfassen und nicht nur zum schauen sind.
Ich würde auch ein kleines Kind nicht unbedingt mit in den Louvre nehmen, aber auch da gibt es bestimmt Kinder, die mal die Mona Lisa sehen wollen, weil man eben auch davon schon was gehört hat. Kinder, die mit Kultur gar nicht aufwachsen und damit absolut nichts anfangen können werden wohl weniger Interesse haben. Aber Kinder, die mit Kunst, Kultur und mehr aufwachsen interessieren sich bestimmt für viele Museen.
Ich bin als Kind von meinen Eltern oft in Museen "geschleppt" worden und habe durchweg positive Erinnerungen. Ich finde es gut, dass ich von Klein auf an Kultur, Geschichte und Kunst gewöhnt bin, das gehört für mich einfach zur Allgemeinbildung. Man muss halt nur schauen, welche Museen für Kinder geeignet sind und welche nicht.
So bin ich zum Beispiel erst als Jugendliche zum ersten Mal in einem richtig großen Kunstmuseum gewesen, weil es natürlich keinen Sinn macht ein kleines Kind in ein Museum mitzunehmen, in dem alle Ausstellungsstücke auf die Augenhöhe von Erwachsenen ausgerichtet sind. Natürlich fühlt man sich fehl am Platz wenn man von seiner Perspektive aus nur die untere Hälfte der Bilder richtig sehen kann.
Die Mona Lisa fand ich übrigens selbst im jungen Erwachsenenalter und als sehr Kunstbegeisterte einfach nur enttäuschend. Eine große Menschenansammlung davor, extra Absperrung und wenn man es dann endlich in die erste Reihe geschafft hat hängt da hinter dickem Plexiglas ein kleines, eher unscheinbares Bild. Das würde ich einem Kind sicher nicht zeigen.
Ich denke mal, das kommt auch darauf an welche Art von Museum man sich mit seinen Kleinen ansieht. Wenn ich mit einem kleinen Kind in ein Museum für Kunst gehe, dann kann ich mir vorstellen, dass sich ein Kind nicht für viele der Bilder begeistern kann und es ziemlich schnell langweilig wird.
Besucht man mit den Kleinen ein Kindermuseum hingegen leben sie richtig auf. Dort wurden die Themen auch kindgerecht erarbeitet und werden leicht verständlich dargestellt. Außerdem kommt es auch stark darauf an ob man mit seinen Kindern nur in ein Museum geht oder ob man gerade auf Sightseeing Tour in einer Stadt ist und möglichst viel an einem Tag unterbringen möchte.
Da kann ich mir gut vorstellen, dass es dann zuviel wird. Immerhin muss ein Kind sehr viele neue Eindrücke verarbeiten und kann dadurch überfordert sein. Allgemein kann man also nicht sagen, dass man sein Kind nicht in ein Museum mitschleppen soll. Es kommt immer auf die Gesamtsituation an. Allgemein kann man hier nicht über Eltern urteilen, weil uns einfach die Infos fehlen.
Ein Kind in ein Museum schleppen ist ist nicht immer toll. Wenn man das Kind mitnimmt und es sich einfach nicht für den Inhalt des Museums interessiert, macht es keinen Sinn, aber es gibt ja durchaus schöne Museen für Kinder, in die diese gerne gehen. Man muss eben sehen, was dem Kind gefällt und was es gerne mag und dann kann man auch in ein Museum gehen.
Beispielsweise ist es sicherlich toll in ein Automuseum zu gehen, wenn das Kind Autos mag oder auch ins Schokoladenmuseum. Das mögen sicherlich viele Kinder und da tut man sich dann selber auch einen Gefallen. Wenn sich das Kind nämlich langweilt ist es für einen selber doch auch nicht schön und es hat dann auch noch Geld gekostet.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Auf amerikanische Rezepte wegen Umrechnung verzichten? 355mal aufgerufen · 4 Antworten · Autor: Crispin · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Essen & Trinken
- Auf amerikanische Rezepte wegen Umrechnung verzichten?
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1081mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1134mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1515mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1145mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur