Warum kaum Förderung von Minensuche mit Bienen?

vom 11.10.2015, 16:36 Uhr

Seit vielen Jahren versuchen verschiedene Wissenschaftler und Sprengstoffexperten, neue Mittel und Wege zur Aufspürung alter Landminen zu finden. Gerade in Ländern wie Kroatien und Serbien gibt es ja noch Zehntausende unentdeckte Landminen, die immer noch scharf und damit lebensgefährlich sind.

Oftmals fehlt in den entsprechenden Ländern sowohl Geld als auch wirkliches Interesse, diese Minen wirklich aktiv aufzuspüren und unschädlich zu machen. Meistens wird das mit den hohen Kosten begründet.

Nun gibt es schon seit einiger Zeit verschiedene Forschungen und Experimente mit Bienen, die dazu gezüchtet werden, solche bisher unentdeckten Minen aufzuspüren. In Kroatien sind diese Experimente mittlerweile auch schon gelungen.

Dabei wird eine Mischung aus Erde und TNT hergestellt, welche mit Zuckerstoffen versehen wird. Dadurch werden die Bienen an den Geruch gewöhnt und verbinden das leckere Süße nach einer Weile mit dem Geruch von Erde und Sprengstoff.

Dadurch sollen Minenentschärfer den Bienenschwärmen, die in der entsprechenden Gegend mit Landminen ausgesetzt wurden, zu den genaueren Orten folgen können. Mittlerweile funktioniert das in den Experimenten sehr gut.

Die Kosteneinsparung gegenüber herkömmlichen Methoden der Lokalisierung solcher Minenfelder ist dabei enorm. Jedoch stellen auch dafür die entsprechenden Regierungen kaum Gelder bereit, sodass es bisher noch nicht zu einer weitläufigen Nutzung kam.

Warum wird diese Methode nicht stärker finanziell gefördert, möglicherweise auch von anderen Mitgliedsländern der Europäischen Union? Haben die Regierungen Angst, dass das Aussterben der Bienen dadurch beschleunigt wird oder besteht einfach kein Interesse, die Gebiete von Landminen zu reinigen?

Was haltet ihr im Allgemeinen von dieser Methode? Ist das in gewisser Hinsicht Tierquälerei oder ein lohnenswertes Experiment, das endlich auch vermehrt im Feld eingesetzt werden sollte?

Benutzeravatar

» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde, wenn man das Abrichten von Bienen schon als "Tierquälerei" bezeichnet, dann sollte man schon so fair sein und auch das Abrichten von Hunden für die Sprengstoffsuche oder die Suche nach Landminen oder Leichen oder Verletzten auch als "Tierquälerei" bezeichnen.

Ich könnte mir vorstellen, dass viele Menschen noch Vorurteile gegenüber Bienen haben und vielleicht sogar Angst haben, dass man eine Biene, die eine Landmine ortet, einfach "übersehen" könnte. Denn ein Hund kann ja in gewisserweise durch Bellen und dergleichen auf sich aufmerksam machen, während man eine Biene in der großen weiten Welt schnell übersehen kann. Vielleicht sind Bienen für manche Menschen auch einfach unberechenbar und man hat Angst, dass sie trotz Abrichtung zustechen könnten oder so.

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^