Warum kaufen so viele Leute glutenfreie Produkte?

vom 10.12.2015, 17:14 Uhr

Ich habe gestern einen Beitrag gesehen, dass nur 1% der Käufer von glutenfreien Produkten eine Glutenunverträglichkeit haben. Trotz allem sind glutenfreie Produkte am Boomen und werden vermehrt am Markt angeboten. Was man früher nur in speziellen Geschäften kaufen konnte, ist heutzutage in jedem Supermarkt und Diskonter erhältlich.

Dazu muss man ja sagen, dass die glutenfreien Produkte bei jenen, die keine Unverträglichkeit haben keine Wirkung haben und demnach keinen gesunden oder positiven Effekt auf die Gesundheit der Person hat. Warum ernähren sich dann vermehrt immer mehr glutenfrei?

» trixi100 » Beiträge: 162 » Talkpoints: 48,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke, dass viele sich einfach einreden, dass sie an dieser Unverträglichkeit leiden oder eine spezielle Diätform machen. Ich denke nicht, dass alle, die an einer Glutenunverträglichkeit leiden, die sich diese Produkte kaufen. Ich kaufe jedoch auch oft glutenfreie Produkte, weil sie für mich persönlich einfach besser verdaulich sind, wahrscheinlich habe ich eine leichte Form der Unverträglichkeit, aber ich will es mittlerweile auch gar nicht mehr so genau wissen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Wieso willst du das denn nicht wissen? Ist es nicht besser, wenn man weiß, was der Körper verträgt und was nicht? Nicht, dass das irgendwann mal starke Konsequenzen hat. Viele entwickeln erst nach einigen Jahren eine Lebensmittelunverträglichkeit. Eine gute Freundin hat z.B. erst nach der Pubertät eine Fructoseunverträglichkeit entwickelt, die sie bis heute noch hat.

» trixi100 » Beiträge: 162 » Talkpoints: 48,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe keine direkte Glutenunverträglichkeit oder eine Weizenallergie, aber mein Körper verträgt es trotzdem nicht so gut. Daher versuche ich darauf zu verzichten bzw. den Verzehr zu minimieren. Und weil meine Freundin und ich gerne zusammen essen möchten, wenn es sich einrichten lässt, isst sie diese Produkte gleich mit.

Dazu kommt, dass immer mal wieder behauptet wird, dass Gluten prinzipiell ungesund für den Menschen sei und eine Reihe von Krankheiten verursache oder doch zumindest begünstige. Und neben den klar zu diagnostizierenden Krankheiten Zöliakie und Weizenallergie kommt hinzu, dass viele Glutenunverträglichkeiten einfach nicht wissenschaftlich festzustellen sind. Die Menschen merken jedoch, dass ihnen zu viel Gluten nicht gut tut. Dazu gehört etwa meine Freundin. Sie meint, mit weniger Gluten geht es ihr einfach besser, ohne dass sie es an einem speziellen Aspekt festmachen kann.

Und zum Schluss ist Gluten dann angeblich noch für Übergewicht verantwortlich. Damit entsteht natürlich ein großer Hype um glutenfreie Produkte, denn wer will schon dick werden? Wobei ich bei diesem Aspekt eher denke, die Menschen nehmen ohne Gluten deshalb ab, weil sie einfach nicht mehr so viel Fertignahrung essen können und sich mal damit beschäftigen müssen, was sie essen.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Die Leute kaufen das Zeug, weil das im Moment eben der neuste Hype bei der Ernährung ist. Es gibt ein paar Bücher und die Lebensmittelindustrie mischt natürlich auch gehörig mit, weil man damit einfach gut Geld machen kann.

Gerade auf dem deutschen Markt kann man mit dem Standardsortiment nicht mehr wirklich viel verdienen und wenn etwas gut läuft gibt es das auch sehr schnell in der billigen Variante beim Discounter, was den Preis noch weiter drückt.

Die Lösung für dieses Problem sind Produkte, die frei von irgendwas sind oder eine angeblich gesündere Alternative darstellen. Das hat angefangen mit den ganzen fettreduzierten Produkten, dann kam der Süßstoff auch in Produkten, die nicht für Diabetiker gedacht waren, low-carb, vegan, glutenfrei und so weiter.

Der neuste Trend sind übrigens Zuckeralternativen, aber nur natürliche, denn der Süßstoff, der früher beliebt war ist jetzt auch böse. Stevia hat tatsächlich weniger Kalorien, aber alle anderen Alternativen, die gerade gehypt und teuer verkauft werden, werden mal wieder mit pseudo-wissenschaftlichen Versprechen beworben, genau wie das ganze glutenfreie Zeug.

dass viele Glutenunverträglichkeiten einfach nicht wissenschaftlich festzustellen sind.

Wenn man eine Lebensmittelunverträglichkeit hat kann man die auch nachweisen. Dafür bekommt man spezielle Diätnahrung verordnet und muss dann über eventuelle Symptome Buch führen. Wenn das nicht funktioniert dann nennt man das Psychosomatik. Ist im Falle von Glutenunverträglichkeiten anscheinend weit verbreitet.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


rasenderrolli, dass ist nicht böse gemeint, aber glaubt ihr nicht, dass ihr euch das nur einredet? Quasi, dass ihr durch bewusstes verzichten von Gluten den Placebo Effekt habt, dass ihr das ganze besser verdaut?! So klingt das nämlich, wenn es nämlich heißt, es besteht bei euch keine Unverträglichkeit.

Cloudy24, ja das sehe ich genauso. Auch die ganzen Superfoods und Kochmethoden wie raw cooking oder so, gehören auch dazu. Quasi alles, was man auf den Instagram und Facebook Seiten von Bloggern sieht.

» trixi100 » Beiträge: 162 » Talkpoints: 48,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Warum sollten wir uns das einreden? Unser Leben wäre leichter, wenn wir die ganzen normalen Sachen mit Gluten kaufen und essen könnten. Es wäre auch um einiges billiger. Aus welchem Grund sollten wir es uns also einbilden? Chic finde ich es bestimmt nicht. Und ich brauche so etwas auch nicht, um mein Selbstbewusstsein aufzuwerten.

Und einfach mal angenommen, diese Leute haben Recht, die behaupten, dass Gluten ein Gift sei und den Körper schleichend krank macht: Was stimmt dann nicht an meiner Aussage, dass es uns so besser geht? Dann wäre es doch klar, dass es uns besser geht ohne Gluten. Allerdings scheint die Reaktion bei meiner Freundin eben nicht so heftig zu sein, dass sie bereits auf kleine Dosen von Gluten reagiert, wie es der Test für die Unverträglichkeit erfordert.

Und es lässt sich eben nicht jedes Mal feststellen: Sie kann an manchen Tagen glutenreich essen, ohne dass der Magendarmtrakt reagiert - und beim nächsten Mal reagiert er schon während des Essens der ersten Scheibe Brot. Und nachdem andere Ursachen ausgeschlossen wurden, hat sie selbst eben festgestellt, dass eine glutenarme oder-freie Ernährung eine deutliche Besserung bringt.

Und bei mir können sich die Ärzte und Heilpraktiker einfach nicht einigen: Die Ärzte sagen, ich hätte keine Unverträglichkeit und die Tests belegen das, und der Heilpraktiker sagt, ich hätte eine Unverträglichkeit und mein Körper belegt das. Ich lasse mir jetzt hier nicht einreden, dass ich mir das nur selber einrede, ein Hypochonder und/oder Simulant bin! Wenn ihr bestimmte Antworten nicht hören wollt, dann stellt keine Fragen!

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Nun, wenn man sich die Studienlage ansieht, dann ist eine nicht nachweisbare Glutenunverträglichkeit eher dem Nocebo-Effekt geschuldet. Oder es ist ein anderer Stoff verantwortlich. Zumal sich die Frage stellt, welche gruseligen Auswirkungen Gluten auf Gesunde haben soll. Asiaten müssten dann früher sterben.

» cooper75 » Beiträge: 13429 » Talkpoints: 519,52 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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