Warum ist das Dschungelcamp so erfolgreich?

vom 19.01.2020, 22:35 Uhr

Das Dschungelcamp gehört zu einem der erfolgreichsten Formate im deutschen TV. Aber warum ist die Sendung so erfolgreich?

An den Promis kann es nicht liegen, da es in meinen Augen keine wirklichen Promis sind. Es ist ein wirklich willkürlich zusammengewürfelter Haufen aus weniger bekannten und nicht bekannten Menschen. Aber was ist es dann? Sind es die Prüfungen, in denen man die Leute leiden sehen will oder hofft man einfach nur auf Stress unter den Campern der für Unterhaltung sorgt?

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Nein, Promis sind das nicht wirklich sondern hauptsächlich Kandidaten aus dem Trash-TV, abgesehen vom Sven Ottke und der Sonja. Aber das ist ja auch gerade die Zielgruppe. Der Großteil welcher das Dschungelcamp schaut schaut auch solche Sendungen wie Goodbye Deutschland, Bachelor, Sommerhaus & Co..

Für diese Leute sind diese Z-Promis also durchaus bekannte Persönlichkeiten. Und natürlich steht hier der Bespaßungsfaktor im Vordergrund, die Belustigung an den Ekelprüfungen und den Streits im Camp. Das sieht man ja jetzt auch an den Rausschmissen. Es werden zuerst die Camper entfernt welche am wenigstens auffallen und am wenigsten Stunk ins Camp bringen. Da wird auch nicht unbedingt nach Sympathie- sondern nach Bespaßungsfaktor gewählt.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke auch, dass die Teilnehmer der Zielgruppe dieser Sendung durchaus bekannt sind. Das System funktioniert ja so, dass man unbekannte Menschen in diverse Sendungen castet, in denen sie dann die große Liebe oder die große Karriere suchen müssen.

Wenn sie sich verhaltensauffällig genug anstellen bekommen sie ein bisschen Aufmerksamkeit in den Klatschmedien und im Netz und können dann in diversen "Promi" Reality Formaten weiter verwertet werden. Mit der großen Liebe oder der großen Karriere klappt es natürlich nie, aber das ist ja auch nicht Sinn und Zweck der Übung. Sinn und Zweck ist die Produktion von neuem Z-Promi Material.

Neben der Zielgruppe, die bekannte Gesichter gezeigt bekommt, gibt es aber sicher auch den Faktor Voyeurismus und Schadenfreude. Oder auch einfach die Tatsache, dass viele Leute im Freundeskreis die Sendung schauen und man mitreden will oder neugierig ist was daran so interessant sein soll.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Das liegt meiner Meinung daran, dass Menschen gerne sehen, wie andere Menschen leiden. :) Das hebt das eigene Leben und Selbstbewusstsein an, weil: mir geht es ja sooo gut im Gegensatz zu denen dort.

» Adamant » Beiträge: 3 » Talkpoints: 0,12 »



Das frage ich mich allerdings auch, warum dieses Format so erfolgreich ist. Ich kann daran nichts Interessantes finden. Ich habe mal zufällig reingezappt, fand es aber langweilig. Dann habe ich nochmal aus Interesse reingeschaut, weil es in meinen Google-News immer wieder in den Schlagzeilen auftauchte. Das fand ich dann sehr eklig, weil irgendwer Würmer essen musste. Ich musste sofort wieder wegschalten. So was soll keinen Platz in meinem Gehirn bekommen. Warum schaut man sich sowas an?

Ich habe mir dann gedacht, dass es vielleicht deswegen interessant ist, weil dort Leute mitspielen, die man oder manche, ich kenne die meisten nicht, sonst nur geschminkt sieht und dort sind sie ja ungeschminkt. Man möchte vielleicht sehen, dass sie wie ganz normale Leute aussehen und wenn man sich schminken würde, dass man dann auch wie ein Star aussehen könnte.

Ich muss zugeben, dass gestern in den News etwas über Glööckner stand, was ich mir dann auch durchlas, weil ich ihn vom Hörensagen kenne. Ich fand es interessant, dass er sich Kopfhaare und Barthaare tätowiert hat. Aber länger beschäftigen oder mir gar die Sendung vom Anfang bis zum Ende anschauen würde ich nicht. Die Gespräche würden mich langweilen oder nerven.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Man muss schon unterscheiden, wann das Dschungelcamp mal beliebt war bzw. wann der Gewohnheitszuschauer eingestiegen war. Würde ich die Show nicht kennen und sie jetzt neu auf den Markt geworfen werden, wäre es kein Format mehr für mich. Ich muss auch sagen, dass ich dieses Jahr das erste Mal Folgen ausgelassen hatte, viele sogar und mir nur die Zusammenfassung auf YouTube angesehen habe, weil für mich nach 18 Jahren die Luft raus ist.

Als die Sendung 2004 aber erstmalig ausgestrahlt wurde, war die mediale Welt noch anders als heute. Primär gab es als einziges Trashformat vor allem Big Brother, was im Jahr 2000 für ziemliche Furore sorgte. Wie dann eben vier Jahre später auch das Camp in Australien. Es war eine neue, frische Idee, die einige interessante, lustige und skurrile Elemente beinhaltete. Ungeschminkte, echte Prominente, Leute, die man aus Funk und TV seit seiner Kindheit kannte, waren bereit, sich soweit zu entblößen (und teils entblöden), dass sie mit quasi Nichts in einen unwegsamen Dschungel unter unangenehmsten Bedingungen gingen, dort zwei Wochen aufeinander hocken mussten und diverse herausfordernde Prüfungen über sich ergehen lassen durften.

So etwas hatte es vorher nie gegeben und vermutlich kennt jeder noch die Bilder von einem kreischenden Kübelböck im Sarg mit Millionen Kakerlaken. Ist das nur reine Schadenfreude des Zuschauers? Soweit würde ich gar nicht gehen, ich denke, auch die Frage, wie man sich selbst fühlen würde, was man bereit zu tun wäre, wo die eigenen Grenzen wären, ist ein spannender Aspekt gewesen. Heute ist das natürlich ausgelutscht und langweilig, weil man alles schon dutzendfach gesehen hat. Und dass der unwegsame und gefährliche Dschungel Australiens an dieser Stelle nicht mehr als ein gut gesichertes Camp ist, war auch schon nach einiger Zeit klar. Die hübsche Kulisse blieb.

Der weitere Unterhaltungswert über die nächsten Jahre blieb durch die wechselnden Konstellationen und Dramen sowie die süffisante Begleitung durch die Moderation erhalten. Die Staffel mit Larissa war doch reinstes Trashgold. :wink: Für mich hatte das Dschungelcamp lange Kultcharakter und überall wo man hinging, haben Leute auch geguckt und man hat drüber geredet. Oder die bissigen und herrlichen Artikel von Frau Rützel auf Spon verfolgt. Leider haben sich die positiven Seiten für mich jetzt aber nach mehr als anderthalb Jahrzehnten zu sehr abgenutzt.

» Verbena » Beiträge: 4943 » Talkpoints: 1,99 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


In den ersten Jahren hatte man noch echte Promis, die man zumindest vom Namen oder vom Gesicht her kannte. Als diese dann nach und nach ausblieben musste man sich halt an die Kandidaten halten, die dringend das Geld brauchten oder das Format nutzen wollten um sich profilieren. So war es sicherlich auch in den ersten Jahren eher das Interesse, wie sich die Leute abseits von Glitzer und Glamour so verhalten. Da gab es auch noch nicht das Gezicke unter den Teilnehmern in dem großen Stil wie heute.

Ich schaue es zum Beispiel um mich zum Tagesausklang noch zu amüsieren. Denn dass die Prüfungen oftmals recht eklig sind, sollte ja hinreichend bekannt sein. Wer also den Vertrag bei RTL unterschreibt, weiß worauf er sich einlässt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich sehe es immer wieder ganz gerne. Natürlich ist das kein Bildungsfernsehen, aber dennoch finde ich es interessant. Mittlerweile sind die Prominenten nicht mehr ganz so hochwertig und eher das, was man aus anderen Sendungen kennt, aber das stört mich auch nicht. Ich finde es ganz interessant zu beobachten wie sich die Menschen unter dem Stress verhalten, wie auch mal das ein oder andere Neue mitgeteilt wird.

Ich finde es aus psychologischen Gründen schon recht interessant, weil man das sonst nie so sehen würde. Es werden bewusst und unterbewusst Entscheidungen getroffen, es wird das Stresslevel erhöht und so weiter, das ist schon interessant zu sehen. Das mittlerweile eher Kandidaten aus anderen Trashformaten vorhanden sind ist vielleicht auch gar nicht so bescheuert, weil die auch ihre Fans haben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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