Warum hat Schwarzenegger Akzent nie abgelegt?

Arnold Schwarzenegger ist sicherlich einer der bekanntesten europäischen Schauspieler, wenn nicht einer der bekannten Schauspieler weltweit. Nach seiner Karriere als Bodybuilder hat er es sogar zum Gouverneur des US-Bundesstaates Kalifornien gebracht.

Somit hat sein Leben durchaus einige interessante Wendungen genommen, die man am Anfang seiner Karriere für unmöglich gehalten hätte. Was während der ganzen Zeit aber immer gleich blieb: Sein nicht zu überhörender österreichischer Akzent.

Seine Filmrollen hatten ja meistens nie die größten Monologe oder Dialoge, weswegen das vermutlich nicht weiter gestört hat. Dass er aber nicht daran gearbeitet hat, seinen Akzent etwas einzudämmen, als er Gouverneur wurde, wunderte mich schon ein wenig.

Woran könnte das denn liegen? War der Akzent mittlerweile zu seinem Markenzeichen geworden und hätten die Leute ihn gar nicht mehr als ihn selbst erkannt, hätte er ihn abgelegt? Oder sah er einfach keinen Bedarf und war vielleicht auch immer stolz auf seine österreichische Herkunft?

So ein Akzent hat schon einen gewissen Wiedererkennungswort und deswegen hat er vielleicht nie so intensiv daran gearbeitet dieses auch los zu werden. Ich meine, er ist damit doch berühmt geworden, also warum sollte er es ändern? Zudem macht ihn das auch irgendwie sympathisch, dass er seine Wurzeln nicht vergisst. Ich denke, dass da schon ein bisschen Berechnung dabei ist, aber auch durchaus gar nicht der Wille da war, da etwas zu ändern.

Zum einen kommt Arnold Schwarzenegger wirklich aus der „Wildnis“, er ist geboren und aufgewachsen in Thal bei Graz, das in der Steiermark liegt. Dort wird naturgemäß kaum Hochdeutsch geredet. Und wenn man bedenkt, dass einige süddeutsche Politiker einen derart starken Akzent haben, obwohl sie doch Deutsche sind, warum sollte dann Arnold, der nun wirklich vom Land kommt, sich darin unterscheiden?

Und zweitens ist natürlich ein Kalkül vorhanden. Es gehört zu seinem Markenzeichen. Früher belächelt, was ihn sicherlich ärgerte, erkannte er doch rechtzeitig. Dass es ihm zu einem großen Vorteil erwuchs, wenn er diesen Akzent weiter behielt und pflegte. Wer Arnold wirklich kennt, der weiß, dass er seine Großmutter verkaufen würde, wenn es ihm einen Vorteil brächte. Er ist bereits 1970 oder 1971 nicht zu der Beerdigung seines Vaters gegangen, weil er dann einen Bodybuilding-Wettbewerb hätte ausfallen lassen müssen. Und was soll diesem Menschen dann schon das Gelächter über einen Akzent bedeuten, wenn er dadurch riesige Vorteile erhält?