Warum hat die deutsche Justiz solange versagt?

vom 27.05.2015, 22:04 Uhr

Derzeit läuft ja ein Prozess gegen Oskar Gröning, einem ehemaligen SS-Unterscharführer der in Auschwitz Buch geführt hat. Das Verfahren zieht sich etwas in die Länge, aber die meisten sind sich sicher, dass es zu einem Urteil kommen wird. Ich finde das auch sehr gut, aber ich verstehe nicht, warum das so viele Jahre dauern konnte. In den Medien wird mitunter von einem Skandal in der deutschen Rechtswissenschaft geredet, denn zahlreiche Kriegsverbrecher aus der Nazi Zeit sind einfach frei gekommen.

Offenbar war es so gewesen, dass man niemanden verurteilt hat, dem man einen direkten Mord nachweisen konnte. Das bedeutet also, dass man in einem Konzentrationslager arbeiten konnte und dort beispielsweise den Juden die Kleidung abgenommen hat oder die Baracken beaufsichtigt hat, am Ende aber nicht verurteilt werden kann, da einem nicht direkt nachgewiesen werden kann, jemanden getötet zu haben.

Heute werden diese Menschen wegen Beihilfe doch noch verurteilt, aber nach all den Jahren ist nun kaum noch jemand übrig, den man dafür verurteilen könnte. Wie steht ihr zu diesem Thema? Ist euch begreiflich, dass das so lange dauern konnte? Ist es an der deutschen Justiz gescheitert oder hatte das auch andere Ursachen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Welchen Sinn hat ein Prozess jetzt noch? Soweit ich weiß soll es eine Altersbeschränkung für das Gefängnis geben, sodass es extrem unwahrscheinlich ist, dass er noch eine Haftstrafe wird absitzen müssen. Also welchen Sinn hat ein Prozess noch? Es ist doch mehr oder weniger alles verjährt und hat gar keinen Sinn mehr jetzt noch darüber zu diskutieren wie ich finde.

» Esri » Beiträge: 485 » Talkpoints: -0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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